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Theatermacher wenden sich an die Stadt

Aus für die Stalburg?

20.000 Zuschauer jährlich und eine Auslastung von knapp 85 Prozent: Davon können einige freie Theater nur träumen. Trotz dieses Erfolgs steht das Stalburg Theater kurz vor dem Aus. Die Leiter wenden sich an die Stadt.
„Wir sind so gut, dass wir vielleicht bald zumachen müssen.“ Unter dieser Überschrift wenden sich Michael Herl, Petra Gismann und Herbert Huber an die Stadt. Mit dem offenen Brief wollen die Geschäftsführer des Stalburg Theaters auf ihre Situation aufmerksam machen. Denn trotz regelmäßigem vollen Haus stehe die Spielstätte kurz vor dem Aus, weil schlicht das Geld fehle. Die Förderung der Stadt – 50.000 Euro jährlich – bleibt seit Jahren auf gleichem Niveau. Da die Kosten aber steigen, werden die finanziellen Probleme unüberbrückbar, so die Theaterleitung.

„Schon immer sind wir das Frankfurter Theater, das pro Besucher die wenigsten städtischen Förderungen erhält“, schreiben sie. Dabei seien die Besucher des Open-Air-Theaterfestivals STOFFEL noch gar nicht mitgezählt. „Wir haben uns nie beschwert. Wollten nicht jammern und um mehr Geld betteln. Das war nie unser Stil – auch wenn wir eine Wertschätzung unserer Arbeit schon immer vermissten“, so die Theatermacher weiter.

Die Gründe, warum sie nun doch um mehr Geld bitten müssen, seien simpel: Zum einen seien es schlicht höhere Kosten für Gagen, Löhne, Mieten und Energie. Gerade die Bezahlung der Mitarbeiter schlagen zu Buche, da das Theater schon immer menschenwürdige Löhne zahle. „So war Mindestlohn nie ein Thema bei uns, schon immer lagen wir darüber. Klartext: Bei uns verdienen – je nach Arbeitsaufwand – alle das gleiche“, so die Geschäftsführer. Darüber hinaus gebe es einen kleinen Sozialfond für den Fall, dass Kollegen in plötzliche Notlagen geraten. Auch für GEMA, Künstlersozialkasse, Berufsgenossenschaften und Tantieme müsse viel Geld gezahlt werden.

Zudem sei man auf eine Auslastung von knapp 85 Prozent stolz, strebe aber nicht nach mehr. Denn auch unbekanntere Künstler sollen hier eine Chance bekommen, bei denen zu erwarten ist, dass das Haus nicht voll wird. Die Stalburg zeigt sieben Tage die Woche Vorstellungen. Die Eintrittspreise wolle man nicht erhöhen, auch weil das Theater mit einem Ticketpreis bei bis zu 29 Euro pro Vorstellung schon recht weit oben angesiedelt sei.

„Wir arbeiten seit vielen Jahren erfolgreich und betriebswirtschaftlich besonnen. Doch manchmal haben wir das Gefühl, genau dafür belangt zu werden. So nach dem Motto: "Die sind so gut, die machen das schon irgendwie“, schreiben die Leiter. Wieder hätten sie aus Privatmitteln Überbrückungsdarlehen in Anspruch nehmen müssen – aber mit diesmal 50.000 Euro so viel wie noch nie. Gleichzeitig habe der Vermieter bis zum STOFFEL, das am 15. Juli beginnt, die Miete für den Saal gestundet, ebenso wie einige Lieferanten und Dienstleister ihre Rechnungen. „Aber das darf kein Dauerzustand bleiben.“

„Der Hilferuf der Stalburg ist völlig legitim“, sagt Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU). Dennoch sehe er eine positive Zukunft für die Spielstätte. Die Förderung der freien Theater sei unter der „gegenwärtigen finanziellen Prämisse“ beschlossen worden. Allerdings habe Semmelroth eine Erhöhung der Fördermittel um 500.000 Euro beantragt. „Aber die Koalition hat zu meiner großen Freude nun zwei Millionen Euro mehr bewilligt“, so der Kulturdezernent. Daher werde neu gerechnet. Im städtischen Haushalt 2017 könnte demnach mehr Geld für die Stalburg drin sein, hofft Semmelroth, der zum 1. Juli von Ina Hartwig (SPD) abgelöst wird.
 
Fotogalerie:
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13. Juni 2016, 11.52 Uhr
Christina Weber
 
 
 
 
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