Partner
Theater-Tipp im Januar
„Nunsense“: Nonnen und Unsinn im English Theatre Frankfurt
Das English Theatre präsentiert sein neues Musical „Nunsense“ im Zoogesellschaftshaus. Noch bis Ende Februar haben Zuschauer die Möglichkeit, den Nonnen bei ihren Tanz- und Gesangseinlagen zuzuschauen.
Das Nonnenkloster von Hoboken nahe New York hat 52 seiner Schwestern verloren. Denn bei einem Abendessen hat die Köchin, Schwester Julia, aus Versehen eine hochgiftige Suppe angerührt, und so geriet dieses fatale Abendessen zum sprichwörtlichen letzten Abendmahl. Immerhin hält das Christentum für seine Anhänger ein Leben nach dem Tod bereit. Doch für die verbliebenen vier Nonnen unter ihrer Mutter Oberin werden die verstorbenen Schwestern zum Problem: Schließlich müssen sie das Geld für eine Bestattung aufbringen.
Da sie es noch nicht haben, werden die sterblichen Überreste ihrer Schwestern in den Gefriertruhen des Klosters aufbewahrt. Um das dringend benötigte Geld schneller zusammenzubekommen, entscheiden sich die Schwestern für einen unkonventionellen Weg: Sie inszenieren eine Varietéshow in der Aula einer nahen Schule. Zwar ist die dortige Bühne schon für die Schulaufführung von „Grease“ dekoriert, doch in dem fremden Bühnenbild zeigen die Nonnen nun alles, was zu einem echten Musical-Kracher gehört:
von geschmetterten Ohrwürmern über klamaukige Dialoge bis hin zu choreografierten Stepptanzeinlagen.
„Nunsense“ im English Theatre Frankfurt: Nonnen nehmen die Zuschauer in Empfang
Abgesehen von seiner Rahmenhandlung verzichtet „Nunsense“ zwar weitgehend auf einen Plot, der die einzelnen Sketche, Tanz- und Gesangseinlagen in eine Dramaturgie einbettet. Dafür werden wir als Zuschauer des Musicals zu den Zuschauern der Show, die darin vorkommt. Entsprechend beginnt das Stück auch nicht erst mit dem Auftritt seiner Hauptdarstellerinnen, sondern schon mit dem eigenen Hereinkommen in den Theatersaal, bei dem man freundlich von den Nonnen in Empfang genommen wird und gleich Hilfe bei der Suche nach dem Sitzplatz bekommt.
Auch die gesamte Show ist direkt an uns als Zuschauer gerichtet und präsentiert – mal schrullig unbeholfen, mal wieder fehlgeleitet leidenschaftlich – genau das, was auf der Eintrittskarte steht: „Nunsense“ – Nonnen und Unsinn. Zwar muss das Kloster am Ende immer noch um seine Schwestern trauern. Aber als Zuschauer können wir uns wieder einmal über einen mitreißenden Musical-Spaß freuen.
Info
Nunsense, Musical, Ffm: English Theatre Frankfurt am Zoo, Zoogesellschaftshaus, Bernhard-Grzimek-Allee 1, 2.-4., 7.-11., 14.-18., 21.-15., 28.-31.1., 19.30 Uhr, 5., 12., 19., 26.1., 18 Uhr
Da sie es noch nicht haben, werden die sterblichen Überreste ihrer Schwestern in den Gefriertruhen des Klosters aufbewahrt. Um das dringend benötigte Geld schneller zusammenzubekommen, entscheiden sich die Schwestern für einen unkonventionellen Weg: Sie inszenieren eine Varietéshow in der Aula einer nahen Schule. Zwar ist die dortige Bühne schon für die Schulaufführung von „Grease“ dekoriert, doch in dem fremden Bühnenbild zeigen die Nonnen nun alles, was zu einem echten Musical-Kracher gehört:
von geschmetterten Ohrwürmern über klamaukige Dialoge bis hin zu choreografierten Stepptanzeinlagen.
Abgesehen von seiner Rahmenhandlung verzichtet „Nunsense“ zwar weitgehend auf einen Plot, der die einzelnen Sketche, Tanz- und Gesangseinlagen in eine Dramaturgie einbettet. Dafür werden wir als Zuschauer des Musicals zu den Zuschauern der Show, die darin vorkommt. Entsprechend beginnt das Stück auch nicht erst mit dem Auftritt seiner Hauptdarstellerinnen, sondern schon mit dem eigenen Hereinkommen in den Theatersaal, bei dem man freundlich von den Nonnen in Empfang genommen wird und gleich Hilfe bei der Suche nach dem Sitzplatz bekommt.
Auch die gesamte Show ist direkt an uns als Zuschauer gerichtet und präsentiert – mal schrullig unbeholfen, mal wieder fehlgeleitet leidenschaftlich – genau das, was auf der Eintrittskarte steht: „Nunsense“ – Nonnen und Unsinn. Zwar muss das Kloster am Ende immer noch um seine Schwestern trauern. Aber als Zuschauer können wir uns wieder einmal über einen mitreißenden Musical-Spaß freuen.
Nunsense, Musical, Ffm: English Theatre Frankfurt am Zoo, Zoogesellschaftshaus, Bernhard-Grzimek-Allee 1, 2.-4., 7.-11., 14.-18., 21.-15., 28.-31.1., 19.30 Uhr, 5., 12., 19., 26.1., 18 Uhr
7. Januar 2025, 10.40 Uhr
Julian Mackenthun
Julian Mackenthun
Julian Mackenthun, geboren 1993, studierte Englisch und Geschichte an der Goethe-Universität. Seit 2020 leitet er das Theater-Ressort des Journal Frankfurt. Mehr von Julian
Mackenthun >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Caricatura Museum Frankfurt
Zehn Jahre nach „Je suis Charlie“: Terrorismus und Kunstfreiheit
Am 7. Januar hat sich der terroristische Anschlag auf das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ zum zehnten Mal gejährt. Das Caricatura Museum Frankfurt beschäftigt sich mit den Auswirkungen.
Text: Sina Claßen / Foto: Auf einem Markt in Philadelphia: Der Satz „Je suis Charlie“ ging 2015 um die Welt © Adobe Stock/Michele
KulturMeistgelesen
- Konzerte 2025Diese Stars treten 2025 in Frankfurt auf
- „De-Phazz presents De-Drums“So viele Schlagzeuger wie möglich
- Städel Museum FrankfurtDiese Ausstellungen sind 2025 zu sehen
- Konzert-Highlights im JanuarBühne frei! Diese Konzerte sollten sie im Januar nicht verpassen.
- Das war 2024High Rise Cinema, Hip-Hop in Frankfurt und Monets Garten – Der Jahresrückblick
8. Januar 2025
Journal Tagestipps
Freie Stellen