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Theater-Tipp
Im Gespräch mit ChatGPT - Dialogstück in Frankfurt
Delirious Productions inszeniert mit „Experiment:AURORA“ ein Dialogstück zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz auf den Landungsbrücken Frankfurt. ChatGPT war an jedem Produktionsschritt beteiligt.
Was passiert, wenn ein Mensch und eine Künstliche Intelligenz zusammen ein Theaterstück schreiben, proben und aufführen? Diese Frage steht im Zentrum der Inszenierung „Experiment:AURORA“. Wenn dabei von einem Experiment die Rede ist, ist das also tatsächlich so gemeint. Das Experimentierfeld ist die Theaterbühne und experimentiert
wird mit den beiden ungleichen Dialogpartnern menschlicher und künstlicher Intelligenz: einer Performerin und ChatGPT.
Naturgemäß bleibt ChatGPT dabei auf der Theaterbühne unsichtbar. Doch über eine Text-in-Sprache-Erweiterung tritt die KI zumindest akustisch in Erscheinung und bildet somit eine abwesend-anwesende Dialogpartnerin. Im Zusammenspiel gehen die Performerin und ChatGPT aufeinander ein. Sie beeinflussen sich gegenseitig und entwickeln ihr Gespräch gemeinsam. Die Grenzen zwischen „echt“ und „künstlich“ verschwimmen zusehends, müssen teilweise ganz aufgegeben werden.
Die Grenzen zwischen „echt“ und „künstlich“ verschwimmen zusehends, müssen teilweise ganz aufgegeben werden
Schließlich tritt auch die Performerin in einer Rolle auf und ist damit nicht „echt“. Ihre Rolle wiederum wurde sogar von ChatGPT mitgestaltet. In alle Produktionsschritte der Inszenierung war die KI im Vorfeld eingebunden: vom Dialogeschreiben über die Figurenentwicklung bis hin zum Proben. Einige Erfahrungsberichte, Video- und Tonmitschnitte dieser experimentellen Zusammenarbeit sind in die Inszenierung eingebunden. Sie bilden gleichermaßen einen Teil des Stücks wie auch einen Blick hinter die Kulissen.
Auch hier lässt sich das eine nicht klar vom anderen trennen, die Form passt sich dem Inhalt an. Vieles kann durch diese Inszenierung also deutlich werden: Wie auch jenseits der Theaterbühne Mensch und Künstliche Intelligenz längst in einem Dialog stehen, wie sie sich gegenseitig prägen und beeinflussen. Aber auch, wie beide sich noch immer unterscheiden, was Kreativität bedeutet und wie sehr sie noch vom Menschen abhängt. So wird auf der Bühne deutlich, was um sie herum geschieht
Info
Experiment: AURORA, Delirious Productions/Landungsbrücken, Gutleutstraße 294, 19./20., 25./26.1., 20 Uhr
wird mit den beiden ungleichen Dialogpartnern menschlicher und künstlicher Intelligenz: einer Performerin und ChatGPT.
Naturgemäß bleibt ChatGPT dabei auf der Theaterbühne unsichtbar. Doch über eine Text-in-Sprache-Erweiterung tritt die KI zumindest akustisch in Erscheinung und bildet somit eine abwesend-anwesende Dialogpartnerin. Im Zusammenspiel gehen die Performerin und ChatGPT aufeinander ein. Sie beeinflussen sich gegenseitig und entwickeln ihr Gespräch gemeinsam. Die Grenzen zwischen „echt“ und „künstlich“ verschwimmen zusehends, müssen teilweise ganz aufgegeben werden.
Schließlich tritt auch die Performerin in einer Rolle auf und ist damit nicht „echt“. Ihre Rolle wiederum wurde sogar von ChatGPT mitgestaltet. In alle Produktionsschritte der Inszenierung war die KI im Vorfeld eingebunden: vom Dialogeschreiben über die Figurenentwicklung bis hin zum Proben. Einige Erfahrungsberichte, Video- und Tonmitschnitte dieser experimentellen Zusammenarbeit sind in die Inszenierung eingebunden. Sie bilden gleichermaßen einen Teil des Stücks wie auch einen Blick hinter die Kulissen.
Auch hier lässt sich das eine nicht klar vom anderen trennen, die Form passt sich dem Inhalt an. Vieles kann durch diese Inszenierung also deutlich werden: Wie auch jenseits der Theaterbühne Mensch und Künstliche Intelligenz längst in einem Dialog stehen, wie sie sich gegenseitig prägen und beeinflussen. Aber auch, wie beide sich noch immer unterscheiden, was Kreativität bedeutet und wie sehr sie noch vom Menschen abhängt. So wird auf der Bühne deutlich, was um sie herum geschieht
Experiment: AURORA, Delirious Productions/Landungsbrücken, Gutleutstraße 294, 19./20., 25./26.1., 20 Uhr
13. Januar 2024, 11.38 Uhr
Julian Mackenthun
Julian Mackenthun
Julian Mackenthun, geboren 1993, studierte Englisch und Geschichte an der Goethe-Universität. Seit 2020 leitet er das Theater-Ressort des Journal Frankfurt. Mehr von Julian
Mackenthun >>
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