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Stück am Internationalen Theater
Dea Loher hat ihr Amt als Stadtschreiberin angetreten
Am Freitag hat Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) Dea Loher, die neue Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim, begrüßt. Ein neues Stück der Dramatikerin wird ab 19. September am Internationalen Theater seine Premiere feiern.
Es gehört zur Tradition des Berger Marktes, dass beim Volksfest auch der Literaturpreis verliehen wird: Stadtschreiber von Bergen-Enkheim heißt er, ist mit 20.000 Euro und der Ehre verbunden, ein Jahr lang kostenlos im Stadtschreiberhaus wohnen zu dürfen. Die Dramatikerin und Prosa-Autorin Dea Loher ist die 41. Schriftstellerin, der dieser Preis verliehen wurde.
"Mit Dea Loher hat Frankfurt und insbesondere Bergen-Enkheim eine bedeutende Protagonistin des zeitgenössischen deutschsprachigen Theaters als Stadtschreiberin gewonnen", sagte Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) bei der Zeremonie am Freitag. "Ich wünsche ihr eine ereignisreiche und inspirierende Zeit in unserem schönen Stadtteil Bergen-Enkheim. Eine Zeit, die ihr immer besonders in Erinnerung bleiben und die, so hoffe ich ganz bescheiden, ihr literarisches Wirken prägen wird. Ich hoffe auch, dass sie bei den Menschen die Begeisterung für Literatur wecken oder verstärken und sie durch ihr Werk zum Nachdenken anregen wird."
Mehrfach preisgekrönt
Loher, die Angelika Klüssendorf im Stadtschreiberhaus beerbt, wurde am 20. April 1964 im oberbayerischen Traunstein geboren, studierte Germanistik und Philosophie und lebt heute in Berlin. Bekannt wurde sie mit den Inszenierungen ihrer Theaterstücke, darunter „Tätowierungen“ (1992), „Unschuld“ (2003) und „Am schwarzen See“ (2012). Unter anderem bekam sie für ihre Arbeit den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis (2005) und den Bertolt-Brecht-Preis der Stadt Augsburg (2006).
Am 19. September feiert ihr Stück "Das letzte Feuer" am Internationalen Theater in Frankfurt Premiere. Inszeniert wird es von Regina Busch. Das Drama, das von einem folgenreichen Verkehrsunfall handelt, wurde 2008 am Thalia Theater Hamburg uraufgeführt, mit dem Mühlheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet und von "Theater heute" zum Stück des Jahres gewählt.
Blick frei für das Wesentliche
In der Begründung der Stadtschreiber-Jury heißt es: "Dea Lohers Bücher und Theaterstücke stellen die existentiellen Fragen nach Sinn, Schicksal und Scheitern. Ihre Sprache lässt das Disparate der Wirklichkeit zur Geltung kommen, berührt und verstört, überzeichnet zuweilen ins Grotesk-Skurrile, beobachtet so zartfühlend wie schonungslos – und macht den Blick frei für das Wesentliche."
Der Stadtschreiberpreis wird seit 1974 vergeben. Erfunden hat ihn der Schriftsteller Franz Joseph Schneider, Bergen-Enkheimer Bürger und Gründungsmitglied der "Gruppe 47". Mit dem Stadtschreiberamt sollten freie Schriftsteller die Möglichkeit erhalten, ein Jahr lang finanziell sorgenfrei zu leben. Nennen darf er sich immer noch so, weil Bergen einst eine selbstständigen Stadt war und 1977 nach Frankfurt eingemeindet wurde. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Eva Demski, Robert Gernhardt, Wolfgang Koeppen, Herta Müller und Peter Härtling. Andere Städte haben das Konzept übernommen.
Bedeutender Preis
„Das ist ein großes Kompliment für Bergen-Enkheim und für Frankfurt", sagte Becker. "Mit dem Stadtschreiberpreis hat die ehemals selbstständige Stadt Bergen-Enkheim eine Vorreiterrolle eingenommen indem sie etwas damals Einzigartiges und Neues im deutschsprachigen Raum geschaffen hat. Inzwischen hat der Preis viele Nachahmer gefunden – was umso mehr verdeutlicht, wie bedeutend diese Preisverleihung doch ist."
Verliehen wird der Stadtschreiberpreis vom Ortsbeirat Bergen-Enkheim und der Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim, an der die Stadt Frankfurt zu 60 Prozent beteiligt ist. Im Jahr 2013 hat die Stadt Zuschussmittel in Höhe von 60.000 Euro in die Kapitalrücklage eingestellt. "Ich freue mich sehr, dass diese wirklich herausragende Tradition des Stadtschreiberamtes noch immer fortbesteht und gepflegt wird", so der Stadtkämmerer. "Dies ist vor allem dem Engagement der Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim, wie auch der Jury, die in jedem Jahr eine schwere Entscheidung zu treffen hat, zu verdanken."
>> Das letzte Feuer, Drama von Dea Loher, 19.-21.9., 20 Uhr (19 Uhr am So), Das Internationale Theater, Hanauer Landstraße 5-7, VK 18/15 Euro, AK 20/17 Euro.
"Mit Dea Loher hat Frankfurt und insbesondere Bergen-Enkheim eine bedeutende Protagonistin des zeitgenössischen deutschsprachigen Theaters als Stadtschreiberin gewonnen", sagte Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) bei der Zeremonie am Freitag. "Ich wünsche ihr eine ereignisreiche und inspirierende Zeit in unserem schönen Stadtteil Bergen-Enkheim. Eine Zeit, die ihr immer besonders in Erinnerung bleiben und die, so hoffe ich ganz bescheiden, ihr literarisches Wirken prägen wird. Ich hoffe auch, dass sie bei den Menschen die Begeisterung für Literatur wecken oder verstärken und sie durch ihr Werk zum Nachdenken anregen wird."
Mehrfach preisgekrönt
Loher, die Angelika Klüssendorf im Stadtschreiberhaus beerbt, wurde am 20. April 1964 im oberbayerischen Traunstein geboren, studierte Germanistik und Philosophie und lebt heute in Berlin. Bekannt wurde sie mit den Inszenierungen ihrer Theaterstücke, darunter „Tätowierungen“ (1992), „Unschuld“ (2003) und „Am schwarzen See“ (2012). Unter anderem bekam sie für ihre Arbeit den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis (2005) und den Bertolt-Brecht-Preis der Stadt Augsburg (2006).
Am 19. September feiert ihr Stück "Das letzte Feuer" am Internationalen Theater in Frankfurt Premiere. Inszeniert wird es von Regina Busch. Das Drama, das von einem folgenreichen Verkehrsunfall handelt, wurde 2008 am Thalia Theater Hamburg uraufgeführt, mit dem Mühlheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet und von "Theater heute" zum Stück des Jahres gewählt.
Blick frei für das Wesentliche
In der Begründung der Stadtschreiber-Jury heißt es: "Dea Lohers Bücher und Theaterstücke stellen die existentiellen Fragen nach Sinn, Schicksal und Scheitern. Ihre Sprache lässt das Disparate der Wirklichkeit zur Geltung kommen, berührt und verstört, überzeichnet zuweilen ins Grotesk-Skurrile, beobachtet so zartfühlend wie schonungslos – und macht den Blick frei für das Wesentliche."
Der Stadtschreiberpreis wird seit 1974 vergeben. Erfunden hat ihn der Schriftsteller Franz Joseph Schneider, Bergen-Enkheimer Bürger und Gründungsmitglied der "Gruppe 47". Mit dem Stadtschreiberamt sollten freie Schriftsteller die Möglichkeit erhalten, ein Jahr lang finanziell sorgenfrei zu leben. Nennen darf er sich immer noch so, weil Bergen einst eine selbstständigen Stadt war und 1977 nach Frankfurt eingemeindet wurde. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Eva Demski, Robert Gernhardt, Wolfgang Koeppen, Herta Müller und Peter Härtling. Andere Städte haben das Konzept übernommen.
Bedeutender Preis
„Das ist ein großes Kompliment für Bergen-Enkheim und für Frankfurt", sagte Becker. "Mit dem Stadtschreiberpreis hat die ehemals selbstständige Stadt Bergen-Enkheim eine Vorreiterrolle eingenommen indem sie etwas damals Einzigartiges und Neues im deutschsprachigen Raum geschaffen hat. Inzwischen hat der Preis viele Nachahmer gefunden – was umso mehr verdeutlicht, wie bedeutend diese Preisverleihung doch ist."
Verliehen wird der Stadtschreiberpreis vom Ortsbeirat Bergen-Enkheim und der Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim, an der die Stadt Frankfurt zu 60 Prozent beteiligt ist. Im Jahr 2013 hat die Stadt Zuschussmittel in Höhe von 60.000 Euro in die Kapitalrücklage eingestellt. "Ich freue mich sehr, dass diese wirklich herausragende Tradition des Stadtschreiberamtes noch immer fortbesteht und gepflegt wird", so der Stadtkämmerer. "Dies ist vor allem dem Engagement der Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim, wie auch der Jury, die in jedem Jahr eine schwere Entscheidung zu treffen hat, zu verdanken."
>> Das letzte Feuer, Drama von Dea Loher, 19.-21.9., 20 Uhr (19 Uhr am So), Das Internationale Theater, Hanauer Landstraße 5-7, VK 18/15 Euro, AK 20/17 Euro.
1. September 2014, 10.53 Uhr
leg/pia
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