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Sachsenhausen

Die Fabrik drängt wieder ins Freie

Auch wenn das Gewölbe nach den Lockerungen wieder bespielt werden darf, sind die geplanten Open Airs ungemein wichtig für die Fabrik in Sachsenhausen. Ein Gespräch mit Karin Wagner, der künstlerischen Leiterin, über das Programmangebot im dritten Corona-Sommer.
JOURNAL FRANKFURT: Am 3. Mai beginnt die Open-Air-Konzertreihe im Hof der Fabrik mit dem Konzert des Absinto Orkestra. Wie wichtig sind diese Auftritte im Freien für Sie als Veranstaltungsort, gerade auch in Corona-Zeiten?
Karin Wagner:
Klar ist die kommende Open-Air-Saison enorm wichtig für die Branche. Aktuell werden die Beschränkungen zwar aufgehoben, aber viele Menschen sind noch sehr verunsichert. Nach zwei Jahren Pandemie blicken wohl alle erwartungsvoll auf den Sommer und hoffen, möglichst viel Zeit draußen verbringen zu können. Der Innenhof der Fabrik bietet sich für Konzerte geradezu an. Das Ambiente ist idyllisch und in Verbindung mit der Gastronomie einfach traumhaft – für die Bands und die Gäste. Wir sind wirklich sehr dankbar, dass die Nachbarn einer weiteren Auflage der Open-Air-Reihe zugestimmt haben.

Wie viele Konzerte haben Sie geplant und wie lange wollen Sie in diesem Jahr Musik draußen anbieten?
Von Mai bis September sind jede Woche dienstags Open-Air-Konzerte geplant. Wenn keine unerwarteten Ereignisse dazwischen kommen, werden insgesamt 23 Konzerte im Innenhof der Fabrik stattfinden. Bei Regen können wir in den Gewölbekeller ausweichen, so dass wetterbedingt keine Konzerte abgesagt werden müssen.

Es war zu hören dass Sie die Bühne verändert haben …
Wir haben im vergangenen Jahr mit dem Preisgeld von Applaus (der Spielstättenprogrammpreis, Anm. der Red.) überhaupt erstmals eine mobile Bühne gekauft. Darüber, wo die Bühne im Hof stehen könnte, haben wir uns mit unserem Wirt Oliver Hill beraten und uns im vergangenen Jahr für den Platz vor der Remise entschieden. In diesem Jahr wird die Bühne auf der Rückseite des kleinen Parks stehen, mit Überdachung und allem Drum und Dran.

Ein Wort zur Programmauswahl – deckt die sich mit Ihrem Angebot im Keller oder setzen Sie da andere Schwerpunkte?
Bei der Programmauswahl haben wir durchaus die Nachbarschaft im Blick gehabt. Insofern gibt es einen kleinen Schwerpunkt zugunsten von Solo-Gitarristen. Michael Sagmeister, Peter Autschbach, Frank Haunschild, Biber Herrmann und Jacques Stotzem werden entweder solo oder im Duo zu Gast sein. Aber man kann ein Sommer-Open-Air-Programm nicht ausschließlich mit Gitarrenabenden bestreiten. Es werden selbstverständlich auch einige Bands vertreten sein.

Viele Locations haben ihre Außenbereiche erst mit der Pandemie entdeckt und haben sie bespielt, weil im Innenbereich nichts möglich war. Wie war das bei Ihnen?
Die Fabrik hat den Innenhof durchaus schon immer genutzt. Zugegebenermaßen nicht so intensiv. Seit vielen Jahren findet das Abschlussfest der Tage der Industriekultur im Hof der Fabrik statt. Vor dem Ausbruch der Pandemie gab es auch in früheren Jahren zwei bis drei Sonntagsmatineen in den Sommermonaten im Innenhof.


Was macht die Open Airs aus – welches Ambiente, welche Atmosphäre erwartet die Besucher, auch in Hinblick auf die Gastronomie?
Die Atmosphäre im Innenhof vor der Fabrik ist einfach romantisch. Der Hof ist auf der einen Seite umgeben von altem Baumbestand und auf der anderen Seite von altem Gemäuer. Im Biergarten mittendrin kann man nun ab Mai jeden Dienstagabend Musik genießen. Für das leibliche Wohl sorgt Oliver Hill mit qualitativ hochwertigen Speisen und Getränken. Es gibt leckere vegetarische Kleinigkeiten, aber selbstverständlich auch Bratwürste. Die sind sogar aus Bio-Fleisch und aus der Rhön. Was will man mehr?

Gibt es ganz besondere Highlights im Programm?
Alle Open-Air-Abende im Innenhof sind Highlights und etwas Besonderes. Es wäre unfair, einzelne Konzerte hervorzuheben. Zudem ist der persönliche Musikgeschmack sehr verschieden. Manche begeistern sich für finnischen Tango, andere für Klezmer. Es ist für jeden etwas dabei.

Mehr zum Programm unter www.die-fabrik-frankfurt.de
 
Fotogalerie:
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20. April 2022, 11.47 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
 
 
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