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Rundgang der Städelschule

„Mutig und experimentell“

Dieses Wochenende ist es wieder soweit – für drei Tage heißt es für Studis und Profs der Städelschule Kaffeemaschinen wegräumen, Laptops beiseite stellen: die Kunsthochschule von Weltruhm lädt zum alljährigen Rundgang.
362 Tage im Jahr befinden sich die Ateliers der Kunstklassen in ständigem Wandel, mal herrscht Chaos, mal Leere. Der Arbeitsfluss kann der Außenwelt oft nur schwierig sichtbar gemacht werden. Ein Mal im Jahr öffnet die Städelschule daher ihr Pforten, um Kunstliebhabern einen Querschnitt der kreativen Schaffensprozesse zu vermitteln. Der wichtige Event der Frankfurter Kunstszene zog 2012 rund 13.000 Besucher an, dieses Jahr stehen die Prognosen ähnlich gut. Zahlreiche Größen der Kunstwelt haben sich bereits zum Gang durch die Ateliers der Hochschule angekündigt, denn für Kuratoren, Galeristen und Sammler eignet sich die Ausstellung hervorragend als Talentscouting-Plattform. Da zwei Drittel der Studenten aus dem Ausland kommen, bietet die Städelschule einen einmaligen Überblick über den Status Quo des internationalen Künstlernachwuchses.

Mit 190 Studenten und zwölf Professoren ist die Städelschule eine vergleichsweise kleine Kunsthochschule. Dennoch wird beim Betreten der Ausstellungsräume in der Dürerstraße klar: ein Wochenende reicht sicher nicht aus, um alle Werke in ihrer ganzen Komplexität zu erfassen. Hinzu kommen die Ateliers in der Daimlerstraße, in denen unter anderem Kunst von Tobias Rehbergers Klasse zu sehen ist, sowie Ausstellungen im Museum für Moderne Kunst und im Weltkulturen Museum. Auch die Filmklasse von Douglas Gordon stellt ihre Arbeiten im Filmmuseum zur Schau. Über die Kooperationen mit den Frankfurter Museen freut sich Hochschul-Rektor Professor Nikolaus Hirsch besonders: „Die Museen zeigen viel Interesse an unseren Schülern“. Und das zu Recht. „Die künstlerische Qualität ist sehr hoch. Man merkt, dass viele Ausstellungserfahrung haben, zumindest organisatorisch.“ Seine Schützlinge betiteln sich selbst gerne als junge Künstler, das Wort „Student“ fällt selten.

„2013 ist der Rundgang sehr experimentell und mutig.“ Einige Kunstwerke sind nur für den Rundgang entstanden. So die vergängliche Skulptur von Simon Speiser, einem Tukan aus quietschbuntem Wassereis. Langsam tropfend löst sich das Tier auf dem Boden des Ateliers auf, Symbol für die Klischees des tropischen Paradises Brasilien, seinem Herkunftsland. Auch die Masterstudenten der Architektur zeigen ihr Atelier speziell für den Rundgang in neuem Licht. Vom Wasserhahn über die Decke bis zum Lichtschalter wurde der Raum lückenlos mit Silberfolie ausgekleidet. Abstrakte geometrische Figuren hängen von der Decke, eine Toninstallation beschallt den Besucher mit sphärischen Klängen. „Der architektonische Entwurfsprozess wurde umgekehrt“, erklärt Hirsch. „Zuerst wurden die Plastiken intuitiv per Hand geschaffen und werden erst in einem zweiten Schritt am Computer in digitale Entwürfe übersetzt.“ Neben Plastiken, Installationen und Malerei stellt dieses Jahr erstmalig die Performancekunst einen interessanten Beitrag. Vorführungen finden am Samstag und Sonntag, 9. und 10. Februar, um jeweils 13 Uhr in der Aula (Dürerstraße 10) statt.

Freitag, 8.: Eröffnung mit Preisverleihung 18:30 Uhr, Mensa Dürerstrasse 10
anschließend Rundgang-Party ab 22 Uhr, Daimlerstrasse 32 - 36

Öffnungszeiten der Ausstellung: Freitag - Sonntag, 10 - 20 Uhr

Der Eintritt ist frei
 
Fotogalerie:
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8. Februar 2013, 15.37 Uhr
mel
 
 
 
 
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