Die Hamburger Schriftstellerin Inger-Maria Mahlke hat am Montagabend den Deutschen Buchpreis erhalten. Die Autorin vom Rowohlt Verlag wurde für ihren Roman "Archipel" ausgezeichnet.
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"Inger-Maria Mahlke erzählt auf genaue und stimmige Weise von der Gegenwart bis zurück ins Jahr 1919", heißt es in der Begründung der Jury, die aus der freien Kritikerin Christine Lötscher, Christoph Bartmann (Goethe-Institut Warschau), Luzia Braun (ZDF), Tanja Graf (Literaturhaus München), Paul Jandl (freier Kritiker), Uwe Kalkowski (Literaturblog „Kaffeehaussitzer“) und Marianne Sax (Bücherladen Marianne Sax, Frauenfeld) besteht.
Der Schauplatz des 432 Seiten dicken Werks "Archipel" ist die Insel Teneriffa. Von dort beschreibt Mahlke die Kolonialgeschichte und die Geschichte der europäischen Diktaturen im 20. Jahrhundert, ausgehend von der Hauptfigur Rosa und deren Großvater Julio. "Im Zentrum stehen drei Familien aus unterschiedlichen sozialen Klassen, in denen die Geschichte Spaniens Brüche und Wunden hinterlässt", so die Jury, die vor allem von den "schillernden Details" des Romans beeindruckt sind: "Das Alltagsleben, eine beschädigte Landschaft, aber auch das Licht werden in der Sprache sinnlich erfahrbar. Faszinierend ist der Blick der Autorin für die feinen Verästelungen in familiären und sozialen Beziehungen."