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Petra Roth Punkt DE
Guten Morgen! Noch sechs Mal schlafen, dann ist Oberbürgermeisterwahl. Wollen doch mal sehen, was die Kandidaten so im Internet zu bieten haben. Heute: Amtsinhaberin Petra Roth (CDU).
Design: Zuerst fällt die klare Gestaltungslinie auf. Großflächig sind die bekannten Motive der Anzeigenkampagne zu sehen. Sie wechseln wie in einer Diashow, mit angenehmen Übergang, jedoch ist die Auswahl ist begrenzt und nach ein paar Minuten nervt's einfach nur. Insbesondere weil die Diashow nicht nur auf der Startseite, sondern auch auf den Folgeseiten benutzt wird. Positiv fällt auf, dass das schreckliche Signal-CDU-Orange (okay, Geschmackssache, manche mögen's ja) nicht flächig eingesetzt wurde. Die Standardschrift ist etwas zu klein - da sollte die CDU lieber auf ihr doch meist älteres Klientel Rücksicht nehmen, auch im Internet. Die Menüleiste ist dezent, aber funktional - ungewohnt ist nur, dass man über den ersten Button nicht auf die Startseite zurückkommt, sondern auf die Biografie von Frau Roth umgeleitet wird.
Inhalt: Das Kampagnenziel Familientauglichkeit und Herzlichkeit wird auch auf der Internetseite konsequent verfolgt. Leider wird hier keine eigene Ansprache genutzt, sondern Versatzstücke aus der Straßenkampagne benutzt. Auch die News sind nicht eigenständig gepflegt, sondern geben aktuelle Presseartikel aus den Frankfurter Tageszeitungen wieder. Bei den Themen wird's sogar richtig langweilig:
Bei solchen Sätzen will man doch gar nicht mehr erfahren. Hier hätten pointiertere Aussagen und vielleicht auch kontroverse Thesen mehr gebracht. Aber kontrovers, pointiert oder gar spannend soll dieser Wahlkampf wohl nicht sein. Warum unter Kampagne die Plakatmotive zu finden sind, verstehe ich nicht ganz. Wen interessiert das? Außer, dass man noch mal beobachten kann, wie man mit Weichzeichner-Filter und Photoshop eine Frau um gefühlte 20 Jahre jünger machen kann. Sorgt bei manchen Leuten auf der Straße jedenfalls für Irritationen, manche bleiben stehen und sagen: "Och, da haben wir aber alte Fotos genommen, da ist die Roth ja noch richtig jung drauf." Nee, nee. Schlimm wird's inhaltlich aber unter dem Punkt Wahlinformation, zumindest sprachlich gesehen. Einfach Behördentexte kopieren macht nun wirklich keinen guten Eindruck. Oder wer hat Sätze verbrochen wie "Eine Antragstellung per Telefon ist rechtlich nicht zulässig." Da habe ich ehrlich gesagt mehr erwartet. Vielleicht auch ein paar Hinweise, warum die Wahl so wichtig ist und was ein Stadtoberhaupt so alles entscheiden kann und so weiter und so fort. Insbesondere angesichts der zu erwartenden geringen Wahlbeteiligung. Aber es passt zu einer Seite, die inhaltlich nicht viel nicht sehr viel zu bieten hat - sieht man einmal von vier Reden der Oberbürgermeisterin ab, die jedoch in einer Bleiwüste enden. Warum soll denn das Internet nicht dafür genutzt werden, Leuten mehr Informationen als auf den Handzetteln zu geben, die in der Stadt verteilt werden? Aber das war vielleicht auch gar nicht die Zielrichtung.
Interaktivität: Fehlanzeige. Okay, unter "Kontakt" darf man Petra Roth eine E-Mail schreiben. Aber ein Forum? Kommentare? Gar ein Blog? Nichts davon. Auch Videos wären mal innovativ gewesen für einen OB-Wahlkampf. Oder zumindest ein Podcast. Aber dafür ist die Zeit wohl noch nicht reif. Schade, denn die Partizipationsmöglichkeiten, die Debattenfähigkeit des modernen Internets, das so oft unter dem Namen Web 2.0 subsummiert wird, sind hier ganz und gar nicht vorhanden. Diese Seite hätte man so auch schon beim letzten Wahlkampf vor sechs Jahren machen können. Schade, dass die Agentur da nicht mutiger war. Wenn Petra Roth in ihrem Wahlkampf schon Moderne und Heimeligkeit vermählen will, dann hätte sie mit ihrer Internetseite ein Zeichen setzen können für Bürgernähe und neuester Technologie. Vielleicht beim nächsten Wahlkampf.
Fazit
Design: Zwei Plus
Inhalt: Drei Minus
Interaktivität: Fünf
Gesamtnote: Vier
Morgen früh widmen wir uns der Internetseite von Franz Frey (SPD).
Design: Zuerst fällt die klare Gestaltungslinie auf. Großflächig sind die bekannten Motive der Anzeigenkampagne zu sehen. Sie wechseln wie in einer Diashow, mit angenehmen Übergang, jedoch ist die Auswahl ist begrenzt und nach ein paar Minuten nervt's einfach nur. Insbesondere weil die Diashow nicht nur auf der Startseite, sondern auch auf den Folgeseiten benutzt wird. Positiv fällt auf, dass das schreckliche Signal-CDU-Orange (okay, Geschmackssache, manche mögen's ja) nicht flächig eingesetzt wurde. Die Standardschrift ist etwas zu klein - da sollte die CDU lieber auf ihr doch meist älteres Klientel Rücksicht nehmen, auch im Internet. Die Menüleiste ist dezent, aber funktional - ungewohnt ist nur, dass man über den ersten Button nicht auf die Startseite zurückkommt, sondern auf die Biografie von Frau Roth umgeleitet wird.
Inhalt: Das Kampagnenziel Familientauglichkeit und Herzlichkeit wird auch auf der Internetseite konsequent verfolgt. Leider wird hier keine eigene Ansprache genutzt, sondern Versatzstücke aus der Straßenkampagne benutzt. Auch die News sind nicht eigenständig gepflegt, sondern geben aktuelle Presseartikel aus den Frankfurter Tageszeitungen wieder. Bei den Themen wird's sogar richtig langweilig:
Bei solchen Sätzen will man doch gar nicht mehr erfahren. Hier hätten pointiertere Aussagen und vielleicht auch kontroverse Thesen mehr gebracht. Aber kontrovers, pointiert oder gar spannend soll dieser Wahlkampf wohl nicht sein. Warum unter Kampagne die Plakatmotive zu finden sind, verstehe ich nicht ganz. Wen interessiert das? Außer, dass man noch mal beobachten kann, wie man mit Weichzeichner-Filter und Photoshop eine Frau um gefühlte 20 Jahre jünger machen kann. Sorgt bei manchen Leuten auf der Straße jedenfalls für Irritationen, manche bleiben stehen und sagen: "Och, da haben wir aber alte Fotos genommen, da ist die Roth ja noch richtig jung drauf." Nee, nee. Schlimm wird's inhaltlich aber unter dem Punkt Wahlinformation, zumindest sprachlich gesehen. Einfach Behördentexte kopieren macht nun wirklich keinen guten Eindruck. Oder wer hat Sätze verbrochen wie "Eine Antragstellung per Telefon ist rechtlich nicht zulässig." Da habe ich ehrlich gesagt mehr erwartet. Vielleicht auch ein paar Hinweise, warum die Wahl so wichtig ist und was ein Stadtoberhaupt so alles entscheiden kann und so weiter und so fort. Insbesondere angesichts der zu erwartenden geringen Wahlbeteiligung. Aber es passt zu einer Seite, die inhaltlich nicht viel nicht sehr viel zu bieten hat - sieht man einmal von vier Reden der Oberbürgermeisterin ab, die jedoch in einer Bleiwüste enden. Warum soll denn das Internet nicht dafür genutzt werden, Leuten mehr Informationen als auf den Handzetteln zu geben, die in der Stadt verteilt werden? Aber das war vielleicht auch gar nicht die Zielrichtung.
Interaktivität: Fehlanzeige. Okay, unter "Kontakt" darf man Petra Roth eine E-Mail schreiben. Aber ein Forum? Kommentare? Gar ein Blog? Nichts davon. Auch Videos wären mal innovativ gewesen für einen OB-Wahlkampf. Oder zumindest ein Podcast. Aber dafür ist die Zeit wohl noch nicht reif. Schade, denn die Partizipationsmöglichkeiten, die Debattenfähigkeit des modernen Internets, das so oft unter dem Namen Web 2.0 subsummiert wird, sind hier ganz und gar nicht vorhanden. Diese Seite hätte man so auch schon beim letzten Wahlkampf vor sechs Jahren machen können. Schade, dass die Agentur da nicht mutiger war. Wenn Petra Roth in ihrem Wahlkampf schon Moderne und Heimeligkeit vermählen will, dann hätte sie mit ihrer Internetseite ein Zeichen setzen können für Bürgernähe und neuester Technologie. Vielleicht beim nächsten Wahlkampf.
Fazit
Design: Zwei Plus
Inhalt: Drei Minus
Interaktivität: Fünf
Gesamtnote: Vier
Morgen früh widmen wir uns der Internetseite von Franz Frey (SPD).
Der Link des Tages liegt jeden Morgen um Punkt 8 auf dem Pflasterstrand.
22. Januar 2007, 08.00 Uhr
Nils Bremer
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