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Open Books-Auftakt
Wie ein offenes Buch
Pünktlich zur Buchmesse startete am Dienstagabend der große Buchreigen Open Books im Chagallsaal des Schauspiels. Auf dem blauen Sofa erläuterten die Gewinnerin des Deutschen Buchpreises, Bodo Kirchhoff und weitere Literaten ihre Werke.
Kulturdezernent Felix Semmelroth eröffnete am Dienstagabend das bunte Lesefest „Open Books“ , das mit rund 100 kostenlos zugänglichen Veranstaltungen rund um deutschsprachige Belletristik den Dreh- und Angelpunkt der literarischen Veranstaltungen in der Stadt zur Buchmessenwoche darstellt. „Mit dieser Veranstaltung wollen wir versuchen, die Stadt für die Besucher der Buchmesse zu öffnen“, sagte Semmelroth (CDU).
Zentrum der Open Books-Veranstaltungen ist der Frankfurter Kunstverein. Im Haus am Dom wird das Sachbuchprogramm präsentiert und im Römer9 internationale Literatur. Als weitere Veranstaltungsorte kommen in diesem Jahr das Fenster zur Stadt im Haus des Buches und der große Saal des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels hinzu.
Der Auftakt fand am Dienstagabend im Chagallsaal des Schauspiels mit dem „Blauen Sofa“ statt, auf dem als erste die Gewinnerin des Deutschen Buchpreises, Ursula Krechel, die selbst lange Zeit in Frankfurt gelebt und gearbeitet hat, mit ihrem Roman „Landgericht“ Platz nahm. „Landgericht“ ist ihr 23. Buch, ihr zweiter Roman. Sie erzählt die Lebensverwicklung des aus dem Exil zurückkehrenden Richters Richard Kornitzer, der, vom Glauben an Recht und Rechtsstaatlichkeit durchdrungen, zerbricht, als er in der Enge Nachkriegsdeutschlands den Kampf um die Wiederherstellung seiner Würde verliert. Was der Gewinn des Deutschen Buchpreises in ihr bewegt habe? „Es ist natürlich eine große Bewegung und auch eine gewisse Zielgerade. Außerdem beflügelt es natürlich beim Weiterschreiben“, sagte Krechel.
Jenny Erpenbeck sprach über ihren Roman „Aller Tage Abend“, in der sie das fünffache Leben einer Frau in unterschiedlichsten Kulturen, Religionen, sozialen Ständen und Lebensphasen beschreibt. Fünf Mal stirbt die Akteurin und fünf Mal wird sie als eigentlich immer gleiche Person, jedoch unter anderen Umständen zu neuem Leben erweckt.
Bodo Kirchhoff sprach über „Die Liebe in groben Zügen“. „Ich glaube, dass die Liebe nichts Schönes ist. Sie sucht das Schöne“, erläuterte Kirchhoff. Der Roman, so Kirchhoff, in dem es um die teils recht eingefahrene Beziehung zwischen Vila und Renz, einem Ehepaar in der Blütezeit des Lebens geht, in der er offensiv, sie verschlossen mit der Beziehung hadern, weiter, ist mindestens so sehr ein Roman über die Zeit, wie über die Liebe.
In „Gesetz der Krise“ befasst sich Autorin Susanne Schmidt mit der aktuellen Thematik der Bankenkrise und damit, wie Banken die Politik regieren. Sie sprach über die Veränderungen der Finanzwelt innerhalb der letzten Jahre und die Möglichen Auswirkungen politischer Entscheidungen auf das europäische Banken- und Finanzsystem.
Stephan Thome führte mit „Fliehkräften“ in die zwischenmenschlichen Beziehungsproblematiken zurück.
Mit Sachkenntnis, Humor und Tiefgründigkeit moderierten Wolfgang Herles, Alf Mentzer, Marie Sagenschneider und Barbara Wahlster diesen thematisch, wie auch menschlich vielschichtigen Abend.
Zentrum der Open Books-Veranstaltungen ist der Frankfurter Kunstverein. Im Haus am Dom wird das Sachbuchprogramm präsentiert und im Römer9 internationale Literatur. Als weitere Veranstaltungsorte kommen in diesem Jahr das Fenster zur Stadt im Haus des Buches und der große Saal des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels hinzu.
Der Auftakt fand am Dienstagabend im Chagallsaal des Schauspiels mit dem „Blauen Sofa“ statt, auf dem als erste die Gewinnerin des Deutschen Buchpreises, Ursula Krechel, die selbst lange Zeit in Frankfurt gelebt und gearbeitet hat, mit ihrem Roman „Landgericht“ Platz nahm. „Landgericht“ ist ihr 23. Buch, ihr zweiter Roman. Sie erzählt die Lebensverwicklung des aus dem Exil zurückkehrenden Richters Richard Kornitzer, der, vom Glauben an Recht und Rechtsstaatlichkeit durchdrungen, zerbricht, als er in der Enge Nachkriegsdeutschlands den Kampf um die Wiederherstellung seiner Würde verliert. Was der Gewinn des Deutschen Buchpreises in ihr bewegt habe? „Es ist natürlich eine große Bewegung und auch eine gewisse Zielgerade. Außerdem beflügelt es natürlich beim Weiterschreiben“, sagte Krechel.
Jenny Erpenbeck sprach über ihren Roman „Aller Tage Abend“, in der sie das fünffache Leben einer Frau in unterschiedlichsten Kulturen, Religionen, sozialen Ständen und Lebensphasen beschreibt. Fünf Mal stirbt die Akteurin und fünf Mal wird sie als eigentlich immer gleiche Person, jedoch unter anderen Umständen zu neuem Leben erweckt.
Bodo Kirchhoff sprach über „Die Liebe in groben Zügen“. „Ich glaube, dass die Liebe nichts Schönes ist. Sie sucht das Schöne“, erläuterte Kirchhoff. Der Roman, so Kirchhoff, in dem es um die teils recht eingefahrene Beziehung zwischen Vila und Renz, einem Ehepaar in der Blütezeit des Lebens geht, in der er offensiv, sie verschlossen mit der Beziehung hadern, weiter, ist mindestens so sehr ein Roman über die Zeit, wie über die Liebe.
In „Gesetz der Krise“ befasst sich Autorin Susanne Schmidt mit der aktuellen Thematik der Bankenkrise und damit, wie Banken die Politik regieren. Sie sprach über die Veränderungen der Finanzwelt innerhalb der letzten Jahre und die Möglichen Auswirkungen politischer Entscheidungen auf das europäische Banken- und Finanzsystem.
Stephan Thome führte mit „Fliehkräften“ in die zwischenmenschlichen Beziehungsproblematiken zurück.
Mit Sachkenntnis, Humor und Tiefgründigkeit moderierten Wolfgang Herles, Alf Mentzer, Marie Sagenschneider und Barbara Wahlster diesen thematisch, wie auch menschlich vielschichtigen Abend.
10. Oktober 2012, 11.13 Uhr
mim
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