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Neues von den Waldis
Innenminister Volker Bouffier (CDU) hat eine härtere Gangart im Umgang mit den Waldbesetzern angekündigt. Was sagen die freiluftliebenden Flughafengegner dazu? Florian vom Waldcamp antwortet.
Journal Frankfurt: Fühlt ihr Euch bedrohter als vorher?
Naja, gestern zum Beispiel ist eine halbe Stunde lang ein Heli 20 Meter über dem Camp gekreist. Das hat uns schon so ein bisschen beunruhigt. Aber hier herrscht eigentlich von Anfang an eine ungewisse Stimmung und die ist quasi gleich geblieben. Außerdem findet nächste Woche eine Aktionswoche statt. Wir hoffen, dass da so 200 bis 300 Leute kommen und ein paar von denen auch länger hier bleiben. Und wenn die [von der Regierung] Angst bekommen, ist es ja kein schlechtes Zeichen, oder?
Würdet ihr Euch einer juristischen Entscheidung beugen, wenn diese irgendwann gefällt wird?
Florian: Also freiwillig werden wir das Camp nicht räumen. Denn wie die Anwohner hier haben wir lieber einen Wald als eine Landebahn. Außerdem ist die Justiz für mich nicht das wahrheitsgebende Organ. Für uns zählt was die Menschen hier wollen.
Wie viele Hütten stehen denn jetzt in eurem „Dorf“?
Also gerade wird die große Bürgerinitiativen-Hütte fertig gebaut. Die ist so in ein bis zwei Wochen fertig. Da ist Platz für circa 100 Leute. Im Moment sind hier im Camp so 15 bis 20 dauerhafte Besetzer. Aber wir waren auch schon mal 50. Das war vor den Sommerferien. Neben der BI-Hütte gibt es noch das Robin-Wood-Baumhaus. Das ist so in 20 Metern Höhe und wird gerade für den Winter isoliert. Dann gibt es noch die zweistöckige Lieselotte-Meyer-Plattform und so vier bis fünf Hütten am Boden. Also insgesamt acht Hütten sind es jetzt und davon sind drei schon wintertauglich.
Ihr richtet Euch also schon auf den Winter ein. Wie isoliert Ihr denn die Hütten?
Das machen wir jetzt vor allem in der Aktionswoche. Wir benutzen Stroh und Lehm. Den Lehm nehmen wir hier direkt aus dem Wald und das Stroh kriegen wir von befreundeten Ökobauern. Sonstige Isoliermaterialien bekommen wir auch von Anwohnern oder wir kaufen es mit Spendengeld.
Die Politiker reden davon, dass sie weiterhin das Gespräch mit den Besetzern suchen. Ist das so?
Also im Camp selber ist eigentlich fast nie einer gewesen. Die Linkspartei und die Grünen waren mal da – natürlich an einem Sonntag, an dem auch immer viele Spaziergänger da sind. Der Bürgermeister von Kelsterbach, Manfred Ockel (SPD), war insgesamt zweimal da. Einmal ganz am Anfang und einmal als er uns die Räumung angekündigt hat, was nur eine leere Drohung war. Volker Bouffier war selber noch nie hier. Wenn Politiker kommen, dann hauptsächlich zu der BI. Uns gegenüber zeigen sie keine Gesprächsbereitschaft.
Wie geht es jetzt weiter?
Am Montag startet unsere Aktionswoche, da rechnen wir mit 200 bis 300 Leuten. Am Mittwoch tritt ein Liedermacher auf und am Samstag spielen zwei Punkbands. Ohne Gage. Am Donnerstag feiern wir unseren 100-tägigen Geburtstag. Und am Freitag machen wir eine Blockade vor dem Fraport-Hauptbüro. Ansonsten gibt es die ganze Zeit noch Workshops und Vorträge. Vielleicht entwickeln sich ja auch noch ein paar spontane Aktionen – man weiß ja nie ...
Alle Artikel zur Waldbesetzung hier. Die Waldbesetzer in ihrem Blog über "vorbereitende Maßnahmen", den oben verlinkten und einen weiteren FAZ-Artikel hier. Foto: Harald Schröder
Journal Frankfurt: Fühlt ihr Euch bedrohter als vorher?
Naja, gestern zum Beispiel ist eine halbe Stunde lang ein Heli 20 Meter über dem Camp gekreist. Das hat uns schon so ein bisschen beunruhigt. Aber hier herrscht eigentlich von Anfang an eine ungewisse Stimmung und die ist quasi gleich geblieben. Außerdem findet nächste Woche eine Aktionswoche statt. Wir hoffen, dass da so 200 bis 300 Leute kommen und ein paar von denen auch länger hier bleiben. Und wenn die [von der Regierung] Angst bekommen, ist es ja kein schlechtes Zeichen, oder?
Würdet ihr Euch einer juristischen Entscheidung beugen, wenn diese irgendwann gefällt wird?
Florian: Also freiwillig werden wir das Camp nicht räumen. Denn wie die Anwohner hier haben wir lieber einen Wald als eine Landebahn. Außerdem ist die Justiz für mich nicht das wahrheitsgebende Organ. Für uns zählt was die Menschen hier wollen.
Wie viele Hütten stehen denn jetzt in eurem „Dorf“?
Also gerade wird die große Bürgerinitiativen-Hütte fertig gebaut. Die ist so in ein bis zwei Wochen fertig. Da ist Platz für circa 100 Leute. Im Moment sind hier im Camp so 15 bis 20 dauerhafte Besetzer. Aber wir waren auch schon mal 50. Das war vor den Sommerferien. Neben der BI-Hütte gibt es noch das Robin-Wood-Baumhaus. Das ist so in 20 Metern Höhe und wird gerade für den Winter isoliert. Dann gibt es noch die zweistöckige Lieselotte-Meyer-Plattform und so vier bis fünf Hütten am Boden. Also insgesamt acht Hütten sind es jetzt und davon sind drei schon wintertauglich.
Ihr richtet Euch also schon auf den Winter ein. Wie isoliert Ihr denn die Hütten?
Das machen wir jetzt vor allem in der Aktionswoche. Wir benutzen Stroh und Lehm. Den Lehm nehmen wir hier direkt aus dem Wald und das Stroh kriegen wir von befreundeten Ökobauern. Sonstige Isoliermaterialien bekommen wir auch von Anwohnern oder wir kaufen es mit Spendengeld.
Die Politiker reden davon, dass sie weiterhin das Gespräch mit den Besetzern suchen. Ist das so?
Also im Camp selber ist eigentlich fast nie einer gewesen. Die Linkspartei und die Grünen waren mal da – natürlich an einem Sonntag, an dem auch immer viele Spaziergänger da sind. Der Bürgermeister von Kelsterbach, Manfred Ockel (SPD), war insgesamt zweimal da. Einmal ganz am Anfang und einmal als er uns die Räumung angekündigt hat, was nur eine leere Drohung war. Volker Bouffier war selber noch nie hier. Wenn Politiker kommen, dann hauptsächlich zu der BI. Uns gegenüber zeigen sie keine Gesprächsbereitschaft.
Wie geht es jetzt weiter?
Am Montag startet unsere Aktionswoche, da rechnen wir mit 200 bis 300 Leuten. Am Mittwoch tritt ein Liedermacher auf und am Samstag spielen zwei Punkbands. Ohne Gage. Am Donnerstag feiern wir unseren 100-tägigen Geburtstag. Und am Freitag machen wir eine Blockade vor dem Fraport-Hauptbüro. Ansonsten gibt es die ganze Zeit noch Workshops und Vorträge. Vielleicht entwickeln sich ja auch noch ein paar spontane Aktionen – man weiß ja nie ...
Alle Artikel zur Waldbesetzung hier. Die Waldbesetzer in ihrem Blog über "vorbereitende Maßnahmen", den oben verlinkten und einen weiteren FAZ-Artikel hier. Foto: Harald Schröder
28. August 2008, 18.43 Uhr
Almut Siefert
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