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Neues Werk zur Stadtgeschichte
Über die Geschichte der Frankfurter Theaterfördervereine
Die reichhaltig bebilderte Publikation „Aus der Krise geboren. Theaterfördervereine und ihre Protagonisten in Frankfurt am Main seit 1924“ von Theresa Victoria Leonhardt nimmt den Leser mit auf eine Reise hinter die Kulissen der Frankfurter Kulturlandschaft.
Das Buch rekonstruiert anhand verschiedener Vereine das – vor 1933 zu großen Teilen jüdisch geprägte – private Engagement für die Oper und das Theater in Frankfurt seit 1924 bis in die Gegenwart hinein. „Mit ihrer Studie schließt die Autorin eine Forschungslücke der Frankfurter Stadtgeschichte und zieht dabei auch Vergleiche zu anderen Städten“, unterstrich Evelyn Brockhoff, Leitende Direktorin des Instituts für Stadtgeschichte Frankfurt, die Bedeutung der vorgestellten Publikation und die genaue Recherche der Autorin.
„Ihr Werk zeichnet sich nicht nur durch ein intensives Quellenstudium aus, sondern berücksichtigt durch Interviews mit 27 Experten wie Hilmar Hoffmann, Max Hollein, Petra Roth, Michael Hauck oder Bernd Loebe auch aktuelle Entwicklungen. So spricht diese Publikation nicht nur die theaterwissenschaftlich interessierte Leserschaft an, sondern durch den starken Lokalbezug bis in die Gegenwart hinein auch stadtgeschichtlich interessierte Frankfurter“, bemerkte Brockhoff zum Facettenreichtum des Werkes.
„Momentaufnahme“, Zeichnung von Alfred Oppenheim aus dem Gästebuch des Stamm- tischs „Abgeschminkt“, 17. April 1933 © ISG, S5/512
Bis ins erste Drittel des 20. Jahrhunderts trugen und förderten private Aktiengesellschaften, Vereine und Mäzene die Frankfurter Bühnen. Die Mitgliederliste des Frankfurter Patronatsvereins mit Namen wie Rothschild, von Weinberg, Landmann, Dreyfus, von Passavant, von Schnitzler, Swarzenski oder Simon liest sich wie das „Who is Who“ der damaligen Frankfurter Gesellschaft. „Die Bürger sprangen ihren Bühnen nicht nur 1924 mit der Gründung des Patronatsvereins an die Seite, als die Theater die Auswirkungen der Inflation zu spüren bekamen, sondern auch 1930 nach der Weltwirtschaftskrise, als anlässlich des 50-jährigen Opernhausjubiläums (Foto: Richtfest der Oper, 1978) der Verein Opernhilfe initiiert wurde, um neue Besucherkreise zu gewinnen“, stellte Leonhardt die Förderbereitschaft heraus. Erst die Weltwirtwirtschaftskrise und die während der NS-Zeit vollzogene Gleichschaltung führten zu einem Einschnitt.
Aufruf zum Kauf von Bausteinen zugunsten des Theaterwiederaufbaus, Plakat aus dem Jahr 1949, Urheber: E. Fornoff © ISG S9 1949/54
Die Publikation basiert auf Leonhardts 2015 mit dem Sonderpreis des „Johann-Philipp-von-Bethmann-Studienpreis“ ausgezeichneter Dissertation, welche die Frankfurter Historische Kommission in Verbindung mit der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte und dem Institut für Stadtgeschichte mit geringfügigen Änderungen als Band 65 der „Studien zur Frankfurter Geschichte“ veröffentlicht.
>> Aus der Krise geboren. Theaterfördervereine und ihre Protagonisten in Frankfurt am Main seit 1924, von Theresa Victoria Leonhardt, 2018, Societäts-Verlag, 480 Seiten, 30 Euro (im Buchhandel und im Institut für Stadtgeschichte erhältlich)
„Ihr Werk zeichnet sich nicht nur durch ein intensives Quellenstudium aus, sondern berücksichtigt durch Interviews mit 27 Experten wie Hilmar Hoffmann, Max Hollein, Petra Roth, Michael Hauck oder Bernd Loebe auch aktuelle Entwicklungen. So spricht diese Publikation nicht nur die theaterwissenschaftlich interessierte Leserschaft an, sondern durch den starken Lokalbezug bis in die Gegenwart hinein auch stadtgeschichtlich interessierte Frankfurter“, bemerkte Brockhoff zum Facettenreichtum des Werkes.
„Momentaufnahme“, Zeichnung von Alfred Oppenheim aus dem Gästebuch des Stamm- tischs „Abgeschminkt“, 17. April 1933 © ISG, S5/512
Bis ins erste Drittel des 20. Jahrhunderts trugen und förderten private Aktiengesellschaften, Vereine und Mäzene die Frankfurter Bühnen. Die Mitgliederliste des Frankfurter Patronatsvereins mit Namen wie Rothschild, von Weinberg, Landmann, Dreyfus, von Passavant, von Schnitzler, Swarzenski oder Simon liest sich wie das „Who is Who“ der damaligen Frankfurter Gesellschaft. „Die Bürger sprangen ihren Bühnen nicht nur 1924 mit der Gründung des Patronatsvereins an die Seite, als die Theater die Auswirkungen der Inflation zu spüren bekamen, sondern auch 1930 nach der Weltwirtschaftskrise, als anlässlich des 50-jährigen Opernhausjubiläums (Foto: Richtfest der Oper, 1978) der Verein Opernhilfe initiiert wurde, um neue Besucherkreise zu gewinnen“, stellte Leonhardt die Förderbereitschaft heraus. Erst die Weltwirtwirtschaftskrise und die während der NS-Zeit vollzogene Gleichschaltung führten zu einem Einschnitt.
Aufruf zum Kauf von Bausteinen zugunsten des Theaterwiederaufbaus, Plakat aus dem Jahr 1949, Urheber: E. Fornoff © ISG S9 1949/54
Die Publikation basiert auf Leonhardts 2015 mit dem Sonderpreis des „Johann-Philipp-von-Bethmann-Studienpreis“ ausgezeichneter Dissertation, welche die Frankfurter Historische Kommission in Verbindung mit der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte und dem Institut für Stadtgeschichte mit geringfügigen Änderungen als Band 65 der „Studien zur Frankfurter Geschichte“ veröffentlicht.
>> Aus der Krise geboren. Theaterfördervereine und ihre Protagonisten in Frankfurt am Main seit 1924, von Theresa Victoria Leonhardt, 2018, Societäts-Verlag, 480 Seiten, 30 Euro (im Buchhandel und im Institut für Stadtgeschichte erhältlich)
31. Oktober 2018, 10.13 Uhr
ffm/ nic
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