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Neue MMK-Ausstellung
Andy Warhol gibt uns Bunte(s)
Die Ausstellung „Headlines“ lässt tief blicken: Andy Warhol war ein großer Kritiker der Massenmedien - gleichzeitig inspirierten sie ihn. Auch eine deutsche Boulevard-Zeitschrift hatte es dem Künstler angetan.
Andy Warhols Weg vom berühmtesten und meistbeschäftigten Werbegrafiker New Yorks zum bekanntesten Pop-Art-Künstler unserer Zeit war kurz. Die Ausstellung „Warhol: Headlines“ widmet sich erstmals allen Werken, in denen der Künstler Schlagzeilen verwendete oder Bezug auf sie nahm.
Zustande gekommen ist die Ausstellung anlässlich des Gemäldes „Daily News“ von 1962 – eines von vier Gemälden, die Warhol seinerzeit noch von Hand anfertigte und die sich seit 1981 in der Sammlung des MMK befinden. In Kooperation mit der National Gallery of Art in Washington, dem Andy Warhol Museum in Pittsburg und der Galleria nazionale d’arte moderna in Rome hat es das Frankfurter Museum für Moderne Kunst geschafft zum ersten Mal, drei übrigen Gemälde zusammenzubekommen. Kurator Mario Kramer freut sich indes auch über das Engagement von deutschen Sammlern: „Wir sind hier sehr privilegiert, viele der jetzt ausgestellten Werke stammen von Deutschen“, sagt er. Es sei nur logisch zuerst in Deutschland auszustellen, um den meisten Bildern einen längeren Anfahrtweg zu ersparen. Darüber hinaus wird Warhols einziges Werk in dessen Mittelpunkt ein deutsches Boulevardblatt steht, nämlich die Bunte, zum ersten Mal ausgestellt.
Kramer und die Kuratorin der National Gallery of Art in Washington, Nelly Donovan haben sich im Vorlauf tief in die Kunst Warhols eingearbeitet und entschieden, dieses Mal keine typische Warhol Ausstellung zu erstellen, sondern etwas besonderes aus ihren Erkenntnissen zu machen. Mithilfe von Warhols Time Capsules stand den beiden Kuratoren viel Originalmaterial zur Verfügung: „Die Ausstellung enthält genau die Werke, die Warhol an der Schwelle zum Künstler und natürlich darüber hinaus schuf. Diese Ausstellung gibt einen tieferen Einblick, wohin Andy Warhol mit seiner Kunst wirklich ging“, so Donovan. Seine Werke seien stets eine kritische Analyse der Medien gewesen. Er zeige Werkzeuge und Mechanismen, lenke unsere Aufmerksamkeit darauf, dass wir Konsumenten dieser Massenmedien seien. Donovan hat auch für sich selbst gelernt: „Ich werde Nachrichten nie wieder auf dieselbe Art und Weise ansehen können wie vorher.“
Beeindruckt seien Donovan und Kramer vor allem davon gewesen, das Warhol in seinen Werken Muster und Mechanismen herausarbeite, die sich heute immer noch großer Beliebtheit in den Medien erfreuen.
Donovan stellt außerdem Bezug zu Warhols berühmtem Zitat „In Zukunft wird jeder für fünfzehn Minuten berühmt sein“ her : „Wenn wir Zeitung lesen, lesen wir auch über uns selbst.“ Warhol habe zum Beispiel Namen der Protagonisten in verarbeiteten Zeitungsartikeln durch Namen seiner Freunde ausgetauscht, um genau dies zu verdeutlichen. Er wollte zeigen: Jeder hätte Protagonist jenes Artikels sein können, jedem hätte kurzfristige Berühmtheit zuteil werden können.
Susanne Gaensheimer, Direktorin des MMK, lobt Warhol als nach wie vor einflussreichsten Pop-Art Künstler unserer Zeit: „Warhol ist ein sehr scharfer Beobachter, nicht nur ein affirmativer Künstler, der Eindrücke aus seiner Umgebung auffasst und seine eigenen Gefühle in den Mittelpunkt seiner Kunst setzt. Er behandelt die Themen raffiniert und intelligent, mit Ironie.“
Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut und gibt so einen guten Einblick in Warhols persönliche und künstlerische Entwicklung. Vom 11.Februar bis zum 13.Mai sind Warhols Werke, Videoinstallationen und Tonaufnahmen im MMK zu anzusehen und zu hören.
Zustande gekommen ist die Ausstellung anlässlich des Gemäldes „Daily News“ von 1962 – eines von vier Gemälden, die Warhol seinerzeit noch von Hand anfertigte und die sich seit 1981 in der Sammlung des MMK befinden. In Kooperation mit der National Gallery of Art in Washington, dem Andy Warhol Museum in Pittsburg und der Galleria nazionale d’arte moderna in Rome hat es das Frankfurter Museum für Moderne Kunst geschafft zum ersten Mal, drei übrigen Gemälde zusammenzubekommen. Kurator Mario Kramer freut sich indes auch über das Engagement von deutschen Sammlern: „Wir sind hier sehr privilegiert, viele der jetzt ausgestellten Werke stammen von Deutschen“, sagt er. Es sei nur logisch zuerst in Deutschland auszustellen, um den meisten Bildern einen längeren Anfahrtweg zu ersparen. Darüber hinaus wird Warhols einziges Werk in dessen Mittelpunkt ein deutsches Boulevardblatt steht, nämlich die Bunte, zum ersten Mal ausgestellt.
Kramer und die Kuratorin der National Gallery of Art in Washington, Nelly Donovan haben sich im Vorlauf tief in die Kunst Warhols eingearbeitet und entschieden, dieses Mal keine typische Warhol Ausstellung zu erstellen, sondern etwas besonderes aus ihren Erkenntnissen zu machen. Mithilfe von Warhols Time Capsules stand den beiden Kuratoren viel Originalmaterial zur Verfügung: „Die Ausstellung enthält genau die Werke, die Warhol an der Schwelle zum Künstler und natürlich darüber hinaus schuf. Diese Ausstellung gibt einen tieferen Einblick, wohin Andy Warhol mit seiner Kunst wirklich ging“, so Donovan. Seine Werke seien stets eine kritische Analyse der Medien gewesen. Er zeige Werkzeuge und Mechanismen, lenke unsere Aufmerksamkeit darauf, dass wir Konsumenten dieser Massenmedien seien. Donovan hat auch für sich selbst gelernt: „Ich werde Nachrichten nie wieder auf dieselbe Art und Weise ansehen können wie vorher.“
Beeindruckt seien Donovan und Kramer vor allem davon gewesen, das Warhol in seinen Werken Muster und Mechanismen herausarbeite, die sich heute immer noch großer Beliebtheit in den Medien erfreuen.
Donovan stellt außerdem Bezug zu Warhols berühmtem Zitat „In Zukunft wird jeder für fünfzehn Minuten berühmt sein“ her : „Wenn wir Zeitung lesen, lesen wir auch über uns selbst.“ Warhol habe zum Beispiel Namen der Protagonisten in verarbeiteten Zeitungsartikeln durch Namen seiner Freunde ausgetauscht, um genau dies zu verdeutlichen. Er wollte zeigen: Jeder hätte Protagonist jenes Artikels sein können, jedem hätte kurzfristige Berühmtheit zuteil werden können.
Susanne Gaensheimer, Direktorin des MMK, lobt Warhol als nach wie vor einflussreichsten Pop-Art Künstler unserer Zeit: „Warhol ist ein sehr scharfer Beobachter, nicht nur ein affirmativer Künstler, der Eindrücke aus seiner Umgebung auffasst und seine eigenen Gefühle in den Mittelpunkt seiner Kunst setzt. Er behandelt die Themen raffiniert und intelligent, mit Ironie.“
Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut und gibt so einen guten Einblick in Warhols persönliche und künstlerische Entwicklung. Vom 11.Februar bis zum 13.Mai sind Warhols Werke, Videoinstallationen und Tonaufnahmen im MMK zu anzusehen und zu hören.
Web: www.mmk-frankfurt.de
15. Februar 2012, 11.51 Uhr
Annika Schlendermann
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