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Musik-Legenden
Laurie Anderson, Frankfurt, Gibson, 3.11.2013
Als uns am 27. Oktober 2013 die Nachricht von Lou Reeds Tod erreichte, war kaum vorstellbar, dass seine Ehefrau Laurie Anderson nur eine Woche später für ein Konzert nach Frankfurt kommen würde.
Die Veranstalter des Festivals „B3 Biennale des bewegten Bildes“ hatten Laurie Anderson als „Wegbereiterin der zeitgenössischen elektronischen Musik“ für ihren Abschlussabend eingeladen, um ihr vorher den B3-Ehrenpreis für ihr Lebenswerk feierlich zu überreichen. Ernst knapp vor dem Termin kam die Nachricht: Laurie Anderson reist an. Es herrschte eine friedvolle Atmosphäre im Gibson vor. Die Tanzfläche bestuhlt, die LED-Wand mit weißen Flächen zugestellt, auf der Bühne nur ein Sessel, ein kleines Keyboard, ein Notebook und ein Meer von Kerzen in Gläsern auf dem Boden. Keine Ansage, kein Brimborium: Laurie Anderson kam im groß karierten Männerhemd starken Schrittes auf die Bühne und begann mit zarten Geigenklängen zu dezenter Elektronik. Zugegeben; man musste sich gleich zu Beginn des Auftritts und auch später von dem Gedanken frei machen, dass ihr Mann gerade gestorben war. Zu sehr hätte man sonst die Schwebeklänge und Mollmelodien als Elegie oder gar Requiem missgedeutet. Und trotzdem waren es immer wieder einzelne, im typischen Anderson-Duktus gesprochene Textzeilen, die plastisch aus dem fließenden, nur selten von kurzen, lauten, gar dissonanten Passagen unterbrochenen Klanggebilde heraus stachen und deren Botschaften klangen wie „Weinen irritiert die Toten nur“ oder „Die Bestimmung des Todes ist die Freisetzung der Liebe“. Jeder einzelne im Publikum wird den Abend anders empfunden haben, alle verfolgten ihn aber in voller Konzentration und in Ehrfurcht vor einer Künstlerin mit Haltung.
Info
Detlef Kinslers LIVE-Album: Seit der ersten Ausgabe des Journal Frankfurt im Jahr 1990 ist Detlef Kinsler bereits Musikredakteur. Schon davor arbeitete der gebürtige Frankfurter für Stadtmagazine, Tageszeitungen wie die Frankfurter Rundschau (mit eigener Kolumne über die „Szene Frankfurt“) und Musikmagazine wie das Fachblatt und den Musikexpress. Darüber hinaus war er Co-Autor des Lexikons „Rock in Deutschland“ und stellte die Musikedition von Trivial Pursuit zusammen. Er gehörte auch zum Team von „hr1 SchwarzWeiss“ beim Hessischen Rundfunk. Von Anfang an war dabei auch die Kamera ein (fast) ständiger Begleiter. Als „ambitionierter Nebenbeifotograf“ (O-Ton Kinsler) hat er so über die Jahre unzählige Konzerte in Texten und Bildern dokumentiert. Eine Auswahl davon präsentieren wir nun monatlich hier!
Detlef Kinslers LIVE-Album: Seit der ersten Ausgabe des Journal Frankfurt im Jahr 1990 ist Detlef Kinsler bereits Musikredakteur. Schon davor arbeitete der gebürtige Frankfurter für Stadtmagazine, Tageszeitungen wie die Frankfurter Rundschau (mit eigener Kolumne über die „Szene Frankfurt“) und Musikmagazine wie das Fachblatt und den Musikexpress. Darüber hinaus war er Co-Autor des Lexikons „Rock in Deutschland“ und stellte die Musikedition von Trivial Pursuit zusammen. Er gehörte auch zum Team von „hr1 SchwarzWeiss“ beim Hessischen Rundfunk. Von Anfang an war dabei auch die Kamera ein (fast) ständiger Begleiter. Als „ambitionierter Nebenbeifotograf“ (O-Ton Kinsler) hat er so über die Jahre unzählige Konzerte in Texten und Bildern dokumentiert. Eine Auswahl davon präsentieren wir nun monatlich hier!
1. Juli 2024, 10.31 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
Kinsler >>
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