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Mit fliegenden Tüten um die Welt

Künstler
Einen weiten Weg hat das ungewöhnliche Objekt schon hinter sich. Viele Menschen verschiedener Herkunft haben daran bereits gearbeitet. Aber auf den ersten Blick sieht es nur aus, wie ein großer Haufen Plastikmüll – das „Museo aero solar“.
Das geschätzt 25 Meter hohe Kunstwerk entstammt der Fantasie zweier Künstler – Thomas Saraceno aus Italien und Alberto Pesavento (Foto) aus den Arabischen Emiraten. Aus unzähligen Plastiktüten ist die größte Ballonhülle der Welt entstanden und sie fliegt nur mit Sonnenenergie.

Tüten am Boden
Fairerweise muss man dazu sagen, der erste Eindruck wäre wohl besser ausgefallen, hätte man das fliegende Kunstwerk aufgeblasen gesehen – oder gar einen Blick ins Innere werfen können. Doch das ist erst morgen im Rahmen des Luftschifftages auf dem alten Flugplatz in Bonames möglich. Dann soll man das fliegende Museum auch betreten können. Leider wurde es gestern nur auf dem Boden liegend, in einem Hangar präsentiert. So hielt sich die Begeisterung bei den Anwesenden in Grenzen.

Testballon
Nichtsdestotrotz ist die Idee dieses außergewöhnlichen Flugobjekts edel. Ziel ist es, auf die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll hinzuweisen. Auch die Entstehungsgeschichte ist faszinierend. Der erste Teil des Ballons entstand 2007 in Mailand, etwas später der zweite in Dubai. Beide Stücke wurden schließlich zusammengefügt und traten eine weite Reise an. Diese führte nach Frankreich, Albanien, Kolumbien, Israel, USA und die Schweiz.

In jedem Land wurden mehr Plastiktüten hinzugefügt. So veränderten sich Farbe, Größe und Form stetig. Ursprünglich war es mal ein Tetraeder. Neben vielfältigen Kritzeleien, Bildern und Sprüchen in unterschiedlichen Sprachen, zeigt das Kunstwerk auch auf interessante Weise die Unterschiede zwischen reichen und armen Ländern. Die Tüten aus Dubai beispielsweise sind aus festem, buntem Plastik. Albanische Tüten dagegen sind sehr dünn, fast durchsichtig und unbedruckt.

Frank

Obwohl der Termin eigentlich in den Aufgabenbereich der Umweltdezernentin fallen würde, hatte Manuela Rottmann (Grüne) wohl Besseres zu tun und schickte Stadtrat Markus Frank (CDU, Foto rechts). Dieser witzelte mit Achim Vandreike (Foto links) von der BHF-Bank-Stiftung, was wohl bei einem Flugversuch des Objekts passieren würde. Vielleicht würde es zu nah an den Flughafen fliegen und dieser müsste für Stunden gesperrt werden? „Frau Rottmann wäre sicher dankbar für das Ergebnis – nur meine Partei nicht“, so Frank.

Vandreike war offensichtlich nur erschienen, um für seine Großzügigkeit und Wohltätigkeit Lorbeeren zu kassieren. Die ganze Aktion findet nämlich im Rahmen der GrünGürtel Sommerwerkstatt statt, deren Sommerloch durch finanzielle Unterstützung der BHF-Bank-Stiftung gestopft werden konnte. Den „stolzen Betrag von 26.000 Euro für acht Wochenenden“, habe sich die Stiftung das Ganze kosten lassen, prahlte Vandreike. „Aber hier ist ja jeder Euro ein guter Euro.“

Tüten aufgeblasen

Bis Sonntag können alle Frankfurter ihren Beitrag zum „Museo aero solar“ leisten. Unterstützt wird die Aktion von der Aeronautenwerkstatt. Danach kehrt das erweiterte Kunstwerk zurück in die Heimat – nach Italien. Hier wollen die Künstler den ersten freien Flugversuch starten – bis jetzt flog das Objekt nur an einer Befestigungsleine. Der freie Flug soll die Generalprobe für den ersten Personenflug des fliegenden Museums sein. Pesavento will sein Objekt auf eigene Faust testen – sieht man sich die etlichen Löcher und die dünnen, albanischen Plastiktüten an, wird der Künstler hierfür einigen Mumm benötigen.

Text und Fotos: Christina Weber
 
Fotogalerie:
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1. August 2009, 13.52 Uhr
Redaktion
 
 
 
 
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