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Meinungen zur Kulturhauptstadt
Frankfurt und Offenbach - Äpfel und Tomaten
Frankfurt und Offenbach - Europäische Kulturhauptstadt 2025? Die Idee der Künstlerin Anja Czioska wird skeptisch gesehen: Der CDU ist eine Bewerbung zu teuer, die Stadt Frankfurt hält sie nicht für sinnvoll.
"Frankfurt und Offenbach? Das ist als würde man Äpfel und Tomaten vergleichen!", sagt der ehemalige Kulturdezernent Hilmar Hoffmann. Von der Idee, dass sich die beiden Städte gemeinsam um den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2025 bewerben sollen, halte er nichts. Schon allein wegen des materiellen Unterschieds: Frankfurt habe einen Kultur-Etat von 300 Millionen Euro, Offenbach nur zehn Millionen. Zudem habe Offenbach nur ein Ledermuseum und eine Hochschule.
Hoffmann spricht sich dafür aus, dass sich Frankfurt alleine um den Titel bewerben könne: "Die Qualität hat die Stadt allemal - nicht nur aus der Gegenwart, sondern auch aus der Geschichte heraus." Denkbar sei auch eine Bewerbung Frankfurts mit dem Rhein-Main-Gebiet, weil man so auch die Theater und Museen aus Darmstadt, Mainz und Wiesbaden hinzu nehmen könnte.
Der Vorschlag, den die Künstlerin Anja Czioska in der vergangenen Woche im Journal Frankfurt veröffentlichte, findet auch bei der CDU-Fraktion im Römer keine Zustimmung. Thomas Dürbeck, kulturpolitischer Sprecher der Christdemokraten, hält eine Bewerbung für zu teuer. "Viele Städte wollen damit ihr Image ändern", sagt Dürbeck. "Frankfurt braucht bei seinem kulturellen Angebot kein kostspieliges Bewerbungsverfahren." Auch von einer Kooperation mit Offenbach hält der Stadtverordnete nicht viel: "Frankfurt müsste die Hauptlast tragen und Offenbach würde im Schatten stehen als Vorort von Frankfurt."
Renate Wolter-Brandecker, kulturpolitische Sprecherin der SPD im Römer, spricht von einer "grundsätzlich guten" Idee, allerdings sei diese mit einem großen finanziellen Aufwand verbunden. "Man müsste zunächst prüfen, was das kostet", sagt sie. "Bei der schwierigen finanziellen Situation müsste man sehr genau hinsehen." Letztendlich sieht auch sie die Aktion als eine Werbung für Frankfurt. Zwar stehe die Stadt mit der Anzahl ihrer Touristen gut da, aber sie habe das Gefühl, dass die Menschen außerhalb die Kultur in Frankfurt zu wenig wahrnähmen.
Im Kulturdezernat kann man sich für den Vorschlag nicht erwärmen: "Die Kulturhauptstadt wird mehr als Kulturentwicklung gesehen, um die sich meistens nicht so große Städte bewerben", sagt Sprecherin Antje Runge. Da Frankfurt kulturell bereits sehr bekannt sei, wären die Chancen bei einer Bewerbung nicht sehr groß. Das Geld wolle man lieber in den Ausbau bestehender Angebote investieren. Für Offenbach wäre eine Bewerbung sinnvoller, so Runge. Man wolle zwar weiter mit der Stadt die regionale Zusammenarbeit pflegen, eine gemeinsame Bewerbung um die Kulturhauptstadt schließt das Dezernat jedoch aus.
Hoffmann spricht sich dafür aus, dass sich Frankfurt alleine um den Titel bewerben könne: "Die Qualität hat die Stadt allemal - nicht nur aus der Gegenwart, sondern auch aus der Geschichte heraus." Denkbar sei auch eine Bewerbung Frankfurts mit dem Rhein-Main-Gebiet, weil man so auch die Theater und Museen aus Darmstadt, Mainz und Wiesbaden hinzu nehmen könnte.
Der Vorschlag, den die Künstlerin Anja Czioska in der vergangenen Woche im Journal Frankfurt veröffentlichte, findet auch bei der CDU-Fraktion im Römer keine Zustimmung. Thomas Dürbeck, kulturpolitischer Sprecher der Christdemokraten, hält eine Bewerbung für zu teuer. "Viele Städte wollen damit ihr Image ändern", sagt Dürbeck. "Frankfurt braucht bei seinem kulturellen Angebot kein kostspieliges Bewerbungsverfahren." Auch von einer Kooperation mit Offenbach hält der Stadtverordnete nicht viel: "Frankfurt müsste die Hauptlast tragen und Offenbach würde im Schatten stehen als Vorort von Frankfurt."
Renate Wolter-Brandecker, kulturpolitische Sprecherin der SPD im Römer, spricht von einer "grundsätzlich guten" Idee, allerdings sei diese mit einem großen finanziellen Aufwand verbunden. "Man müsste zunächst prüfen, was das kostet", sagt sie. "Bei der schwierigen finanziellen Situation müsste man sehr genau hinsehen." Letztendlich sieht auch sie die Aktion als eine Werbung für Frankfurt. Zwar stehe die Stadt mit der Anzahl ihrer Touristen gut da, aber sie habe das Gefühl, dass die Menschen außerhalb die Kultur in Frankfurt zu wenig wahrnähmen.
Im Kulturdezernat kann man sich für den Vorschlag nicht erwärmen: "Die Kulturhauptstadt wird mehr als Kulturentwicklung gesehen, um die sich meistens nicht so große Städte bewerben", sagt Sprecherin Antje Runge. Da Frankfurt kulturell bereits sehr bekannt sei, wären die Chancen bei einer Bewerbung nicht sehr groß. Das Geld wolle man lieber in den Ausbau bestehender Angebote investieren. Für Offenbach wäre eine Bewerbung sinnvoller, so Runge. Man wolle zwar weiter mit der Stadt die regionale Zusammenarbeit pflegen, eine gemeinsame Bewerbung um die Kulturhauptstadt schließt das Dezernat jedoch aus.
13. Juni 2014, 11.00 Uhr
Lukas Gedziorowski
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