Kaum ein Stadtteil ist farbenfroher als das Bahnhofsviertel. Mehr als 2000 Menschen wohnen hier und stammen dabei aus rund 80 Nationen. Die heutige Bahnhofsviertelnacht gewährt interessante Einblicke.
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Es hat sich schon herumgesprochen: Das Bahnhofsviertel hat weitaus mehr zu bieten als Prostitution und Drogen. Ganz im Gegenteil: Der Stadtteil beginnt hip zu werden, letztlich gibt es hier mittlerweile Szenekneipen wie das Plank, Clubs wie das Orange Peel, Künstlerateliers wie etwa Basis, schöne Hotels wie das Nizza oder die Villa Oriental, angesagte Modelabel wie beispielsweise Lockstoff und das Geschäft, das die größte Auswahl an Bier in Frankfurt bereithält: 300 Sorten bei Yok Yok. Diese bunte Mischung findet man zwischen Hauptbahnhof und Bankentürmen und es gilt heute Abend zwischen 19 und 23 Uhr noch viel mehr Neues zu entdecken bei der Bahnhofsviertelnacht.
Und eines sei verraten: Neugier wird belohnt. Denn so entdecken Sie im Vorübergehen das Konzert in der Kaiserpassage, naschen am Kaisermarkt, erhaschen einen Blick in die Loge der Einigkeit, die Auskunft gibt über die faszinierende Welt der Geheimbünde. Und zu jeder halben Stunde bietet die Frankfurter Societylady Manuela Mock Ladenbesichtigungen bei Transnormal am Baseler Platz an. In dieser plüschigen Lokalität verwandelt sie Männer, die ihre weibliche Seite ausleben möchten in Frauen. Von Highheels in Größe 45 bis hin zu künstlichen Brüsten für ein üppiges Dekolleté: Während der Bahnhofsviertelnacht gewährt nicht nur Transnormal ungewöhnliche Einblicke.
Im mexikanischen Restaurant Yumas, in der Baseler Straße 10 dürfen die Besucher der Bahnhofsviertelnacht selbst Hand anlegen und Burritos selber rollen. Wer sagt denn, dass man im Bahnhofsviertel nicht noch etwas lernen kann? Wer sich für soziale Projekte interessiert, dem sei hier der Besuch in der Teestube Jona in der Pforzheimer Straße 7 empfohlen oder in Bahnhofsmission – beides sind Anlaufstellen für Menschen in Not.
Viel zu ernst? Na gut, dann ist Cabello Company am Wiesenhüttenplatz vielleicht interessant. Hier zeigt Ana, wie man im Nu eine lange Echthaarmähne bekommt und ein paar Schritte weiter lernen die Besucher bei Schnupperkursen erste Salsaschritte im Latin Palace Chango, Münchener Straße 57. Hobbytänzer sollten aber auch bei der Tanzschule Bauer in der Kaiserstraße 42 vorbeischauen. Empfehlenswert ist auch die Bilderschau von Ulrich Mattner im Le Jardin beim Hotel Le Meridién, jeweils um 20.30 und um 22 Uhr hält er seinen einstündigen Bildervortrag „Streets of Desire“ über das Frankfurter Bahnhofsviertel.
Religiös geht es in der Merkez Moschee zu. Interessierte können die Bahnhofsviertelnacht nutzen, um einmal einen Gebetsraum von innen zu sehen und zu erleben, wo die 65 000 Muslime in Frankfurt unter anderem beten. Den Abend könnte man dann auf der Dachterrasse des 25Hours Hotel by Levi’s in der Niddastraße ausklingen lassen.
Und wer das Bahnhofsviertel lieber nicht auf eigene Faust erkunden will, dem seien an dieser Stelle noch die Führungen der Frankfurter Stadtevents empfohlen. Bahnhofsviertel Inside, Eine Reise durch die Kontinente, Frankfurter Unorte, Die Kaiserstraße, Stadtteil der Kontroversen, Bahnhofsviertel sozial und Architektur & Städtebau im Bahnhofsviertel sind die Schwerpunkte der sieben Führungen, die jeweils zur vollen Stunde im Hof der Karmeliterschule in der Moselstraße beginnen, je 12 Euro kosten und für jeden Teilnehmer ein Fläschen Alter Hochstädter rosé beinhalten. Treffpunkt für die Führungen ist der Schulhof, jeweils 15 Minuten vor Tourbeginn. Anmeldungen und Informationen zu den Führungen findet man unter www.frankfurter-stadtevents.de