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Männer in Schwarz – A Tribute To Johnny Cash
Erst Beatles und Stones, dann Elvis Presley – das Tanzcafé in der Batschkapp wimdet sich immer einem der Großen der Popgeschichte. Und 2009 ist es nun Johnny Cash. Denn der ist seit seinen „American Recordings“ auch bei den Rock’n’Rollern angekommen und nicht mehr „Pfui, bäh...“ wie vorher, als Country und seine Protagonisten eher für Näserümpfen sorgte. Am Sonntag, 27.12., gibt’s nun als das Tribut an den Man in Black. Mit neun regionalen Bands in der Batschkapp – siehe auch aktuelles Musikfeature in der JOURNAL FRANKFURT-Doppelausgabe 1+2/2010 oder online unter Musik in der Konzertrubrik. Hier kommen die teilnehmenden Bands zu Wort: Wie stehen sie zu Cash, was gibt ihnen seine Musik, wie planen sie, mit seinem Werk umzugehen...
The Seven Lost Cities of Gold
„Cash erzählte Geschichten von Verbrechern, Ünglücksraben, Verlorenen. Die düstere Aura und Melancholie, die er ausstrahlte ist faszinierend und bewundernswert. Wir haben seine alten Songs in ein dreckiges Western-Gewand gepackt und Stampfen ordentlich im Takt des Man in Black."
A Tribute To Johnny Cash
„ A Tribute To Johnny Cash gibt’s jetzt 4 ½ Jahre, davor habe ich Nachspielbands gesungen, alles querbeet. Wie es dann zu Johnny Cash kam? Ich habe Cash ´96 selber noch gesehen, bin auch erst mit Vorbehalten zum Konzert nach Aschaffenburg gefahren, war dann aber begeistert und fasziniert, was für eine Kraft von dieser Musik ausgeht. In meinen alten band wollte das keiner spielen. Die sagten immer ,Haste sie noch alle? Wir sind doch keine Opaband!´. Aber ich habe immer so meinem Bassisten Wolfgang gesagt, wir müssen das mal machen... Dann lag ich mal im Krankenhaus, lag das im Bett und sagte mir: Wenn ich jetzt sterbe, müsste ich mich fragen: was hast du alles nicht gemacht in Deinem Leben? Damit war A Tribute To Johnny Cash beschlossene Sache. Ich konnte mir gut vorstellen, dass ich das mit seiner Stimme hinbekommen. Aber als wir dann im Proberaum das erste Mal Cash spielten, merkte ich: Volltreffer! Covern ist allerdings oft eine grenzwertige Angelegenheit. Das kann leicht kirmesmäßig werden, aber uns geht es darum, den Spirit rüberzubringen. Angst vor respektlosen Interpretationen an diesem Abend habe ich aber nicht.“ Ich habe ja auch keinen Cash-Altar zu hause stehen...“
Horst Frank/ A Tribute To Johnny Cash
Science Fiction Army
„Johnny Cash machte das was er an Gitarrenspieltechnik nicht besaß durch seine Lässigkeit und alberne schwarze Anzüge mehr als wett. Das ist sehr SYMPATHISCH!!!!"
The Terrible Noises
„Ich persönlich habe mit Country so meine Schwierigkeiten, aber es gibt ein paar Weirdos darunter die ich gut finde. Dazu gehört neben dem frühen Cash z.B. auch Trent Summar and the New Row Mob. Abgesehen davon stehe ich auf bestimmten Gitarrenstilen - dazu gehört eben das twangige der frühen Cash Nummern. Als Band hat das damit was zu tun, dass wir uns generell in dem Zeitraum späte Fünfziger bis frühe Sechziger bewegen. Da gehört Herr Cash, neben Buddy Holly, Elvis, Beatles, Stones, Chuck Berry, Bo Diddley, Bobby Fuller etc. ganz klar dazu. Also wir beziehen uns eigentlich weniger auf Beatles u. Stones als vielmehr auf einen Zeitraum und innerhalb dessen auf bestimmte Interpreten. Ansonsten machen wir’s wie immer: so nah wie möglich am Original und soviel wie möglich von der eigenen musikalischen Prägung der Bandmitglieder reinbringen.“ Ralf Scheffler
Hank Cash
„Das musikalische Erbe und der rauhe Charme eines Johnny Cash bilden das unzerstörbare Fundament eines Lebensgefühls weit über die Musik hinaus. Kopieren ist zwecklos, aber als Kraftquelle ist der Mann einfach unersetzbar."
Frankfort Special
„Ob Johnny Cash jemals den Frankfort Special genutzt hat ist fraglich. Jedenfalls nutzen wir Johnny Cash, um den Frankfort Special mächtig auf Trab zu bringen. Johnny Cash und Elvis kommen ja sozusagen aus einem Stall, wenn man in die frühen 50er Jahre zurückblickt. Unser Bezug zu Herrn Cash bleibt damit eher bei Elvis und dem Rockabilly hängen. Trotzdem versuchen wir, in bekannter Frankfort Special-Manier, dem Altmeister des Country Tribut zu zollen. Auch wenn es dann wieder eher nach Elvis oder Rockabilly klingt. Ich glaube, er wäre uns nicht böse. Cash Revival Bands gibt es mittlerweile einige - und die können das viel stilechter als wir. Wir haben nie versucht, wie Johnny Cash zu klingen. Im Gegenteil. Wir erfreuen uns an der Inspiration des ,Man In Blac , fühlen was Elvis uns sagen wollte und in dieser Mischung besorgen wir es unserem Publikum. Da kann es auch passieren, dass Songs wie „Hurt" beim Zuhörer anders ankommen, als es Cash gemeint hat. Alles in Allem - auch wenn er nie unser Favorit war - er hat die Musikwelt , und auch uns, maßgeblich beeinflusst.“ Gerrit Dürdoth
Dexter & The Blues Bards
"Dexter & The Blues Bards wurden vor allem vom späten Cash der ,American Recordings´ geprägt, Country hören sie sonst eher den von Beck Hansen. Zitat Dexter: ,A good song is always a good song´."
The Southside Saints
"Howdy! Unser Spruch zum Event lautet: Love your enemies – but keep your gun oiled!"
Interviews: Detlef Kinsler, Fotos: PR, Detlef Kinsler (A Tribute To Johnny Cash, The Terrible Noise)
24. Dezember 2009, 17.27 Uhr
Detlef Kinsler
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