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MOMEM-Eröffnung

Tausende tanzen an der Hauptwache

Mit dem MOMEM hat am Mittwoch Deutschlands erstes Museum für elektronische Musik mitten in der Frankfurter Innenstadt eröffnet. Neben einem Festakt in der Paulskirche gab es eine öffentliche Party an der Hauptwache, an der 6000 Menschen teilnahmen.
Schwarze Wände und Lichtinstallationen verleihen Club-Atmosphäre, flimmernde LCD-Bildschirme hängen an den Wänden und der Fassade, im vorderen Teil stehen rund 20 000 Schallplatten und Kopfhörer hängen von der Decke. Über letztere kann ab sofort der Musik von Sven Väth gelauscht werden. Der DJ-Legende ist die erste Ausstellung im Museum of Modern Electronic Music (MOMEM) gewidmet, sie trägt den Titel „It’s simple to tell what saved us from hell.“ Das deutschlandweit erste Museum für elektronische Musik hat am Mittwoch in Frankfurt eröffnet – mit mehreren Tausend Techno-Fans.

Bereits ab 15 Uhr begann an der Hauptwache, oberhalb des Museums, die Eröffnungsparty. Dazu hatten die Initiatoren eine große Bühne sowie mehrere Bar-Stationen aufgebaut. Während sich dort mehr und mehr Menschen versammelten und zur Musik lokaler DJs tanzten, begann um 18 Uhr der Festakt in der Paulskirche. Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) hob in ihrer Eröffnungsrede die Bedeutung des MOMEMS für Frankfurt hervor. Das Museum soll ein Kulturtreffpunkt in der Innenstadt sein, die Hauptwache beleben und ihr ein neues Gesicht geben, so Hartwig. Denn: An der Hauptwache gebe es bei der Gestaltung noch Luft nach oben. Im Vorfeld war darüber spekuliert worden, ob Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) die Eröffnungsrede in der Paulskirche halten wird. Als Schirmherr des MOMEM hat er das Projekt in den vergangenen Jahren stark unterstützt. Feldmann übte sich angesichts der derzeit im Raum stehenden Vorwürfe beim Festakt allerdings in Zurückhaltung.

MOMEM-Initiator Alex Azary zeigte sich in seiner Rede sehr bewegt. Für ihn ging nach sieben Jahren politischen Tauziehens und zuletzt einer coronabedingten Verschiebung endlich sein Traum in Erfüllung: „Das MOMEM belebt unsere Stadt mit einer allseits verständlichen und verbindlichen Kultursparte: Musik.“ Mirrianne Mahn, kulturpolitische Sprecherin der Grünen, betonte die verbindenden Elemente, die Musik hat: „In einer Zeit, in der vieles Menschen spaltet, ist es umso wichtiger, dass die Musik Menschen zusammenbringt.“ Neben Sven Väth waren auch viele seiner Wegbegleiter sowie zahlreiche Kulturschaffende aus der Frankfurter Musikszene wie etwa MOMEM-Initiator Talla 2XLC, Moses Pelham und Hassan Annouri zugegen. Zum Abschluss wurde in der Paulskirche eine Tanzperformance von Choreografin Paula Rosolen zu Musik von Sven Väth aufgeführt – eine Preview der Performance, die im Mai im Mousonturm zu sehen sein wird.

Von dort aus ging es zurück zur Hauptwache, wo es sich Väth nicht nehmen ließ, selbst aufzulegen. Bis spät in den Abend tanzten dort mehrere tausend Menschen – in der Spitze bis zu 6000, wie die Polizei mitteilt. Die Stimmung war ausgelassen, nach dem Wegfall der Corona-Maßnahmen war eine enorme Energie in der Menge zu spüren. Für viele der Teilnehmenden, unter denen sowohl Väth-Fans erster Stunde, Jugendliche, extra Angereiste aber auch Neugierige sind, die nur zufällig auf der Zeil unterwegs waren, hätten die Musik noch lauter sein können.

Das MOMEM hat ab Freitag, 8. April, geöffnet; der Eintritt kostet 12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag, 15 bis 22 Uhr, auch an Feiertagen. Mehr Infos unter: www.momem.org




MOMEM-Initiator Alex Azary vor dem Haupteingang des Museums © Bernd Kammerer
 
Fotogalerie:
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7. April 2022, 11.36 Uhr
Jasmin Schülke/Sina Eichhorn
 
 
 
 
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Text: Florian Aupor / Foto: Über den Holbeinsteg zum Museumsufer © Adobe Stock/Branko Srot
 
 
 
 
 
 
 
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