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MMK: Rosemarie Trockel

Auftritt der Monsterreibe

Strickbilder, Collagen, Keramiken und Zeichnungen, Video und gefährliche Haushaltsgegenstände: Mit „Rosemarie Trockel“ präsentiert das MMK eine große Übersichtsausstellung der so einflussreichen wie facettenreichen Künstlerin, die gerade 70. Geburtstag feierte.
Natürlich geht es nicht ohne sie. Obwohl die Künstlerin schon sehr bald andere Dinge im Sinn hatte, als mit ihren erfolgreichen Arbeiten immer so weiterzumachen (dazu hatte sie auch schlicht zu viele Ideen). Rosemarie Trockels Strickbilder machten die 1952 in Schwerte geborene und in der westfälischen Halb-Provinz aufgewachsene Künstlerin weltberühmt. Weil sie die Vorstellung der ewigen Frauenarbeit und ergo, so ja die logische Fortführung, auch Frauenkunst zugleich einlösten wie auch galant wie komisch gegen den Strich bürsteten. Denn Trockels Bilder gehorchten keineswegs dem Bild der liebevoll und mühselig gefertigten Handarbeit – die Künstlerin ließ sie ausschließlich maschinell anfertigen und verpasste ihr Musterungen, die zum Beispiel die westdeutsche Wertschöpfung, Markenzeichen der Nachkriegs-BRD, aufs Korn nahmen oder einfach sehr trockenen Wortwitz entfalteten.

Das Museum für Moderne Kunst (MMK) zeigt „Rosemarie Trockel“, die größte Übersichtsausstellung einer der wichtigsten Künstlerinnen, die gerade 70. Geburtstag feierte. Die Verbindungen zum Haus sind eng: Schon in der allerersten MMK-Ausstellung wurde Trockel präsentiert und auch angekauft, in der Sammlung befinden sich zahlreiche Werke. Für die gemeinsam mit der Künstlerin konzipierte Schau konnte man entsprechend aus dem Vollen schöpfen.

Das Ergebnis ist eine Werkschau, die in keinem Fall überbordend und trotzdem reichhaltig geraten ist. Der Haushalt bleibt eines von vielen Themen, die immer wieder auftauchen – zum Beispiel in Form von Herdplatten in aberwitziger Anzahl, davon mehrere laut Warnhinweis vorgeblich heiß, oder einer gefährlich gezackten Monsterreibe. Horror und Komik der alltäglichen Normenordnung liegen hier nah beieinander – ausgehend von der eigenen Position als Frau im Kunstbetrieb, aber ohne geringste Lust, in diesem zugeschriebenen Zustand zu verharren. Strickbilder, Collagen, Keramiken und feinsinnige Zeichnungen, eine schaurige, Luftdruck-betriebene Putzfrau vor einem Behördenpanorama, Videoarbeiten und gefährliche Haushaltsgegenstände in XXL: Rosemarie Trockels Signature-Style, ihr Markenkern ist wohl am ehesten der, keinen zu haben. Oder zumindest immer wieder erfolgreich dagegen angearbeitet zu haben.

Rosemarie Trockel, MMK Frankfurt, bis 18. Juni 2023. Weitere Infos: www.mmk.art/de/
 
12. Dezember 2022, 12.36 Uhr
kjc
 
 
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