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Kunst, geschmacklos
Auf manche Termine freut man sich, andere versprechen zumindest ein wenig Unterhaltung. Doch was erwartet einen bei einem Zwiegespräch über Kunst und Kulinarik – im protzigen Ladengeschäft eines Herstellers sündhaft teurer Bad- und Küchenausstattung? Tja, genau so spannend war’s dann auch bei Boffi in einer der Hochhausschluchten am Willy-Brandt-Platz, als Susanne Gaensheimer (Foto rechts), MMK-Direktorin, und Ex-FAZ-Redakteur sowie jetziger Buchautor Thomas Wagner sich einem Geplänkel über die appetitlichen Seiten der Kunst hingaben.
Gleich auf die einleitende Frage hin, ob Kunst denn per se kulinarisch sei, antwortete die Museumsdirektorin mit einem vehementen „Nein“ und nahm damit ihrem Gesprächspartner den Wind aus den Segeln. Auch leicht provokante Feststellungen seinerseits, etwa, dass Kunst ja immer Geschmackssache sei, wurden schnell abgekanzelt. Mein Glück im Unglück war, dass mich meine Erkältung erlöste. Wegen eines Hustenanfalls mitten im Vortrag musste ich die Bildfläche verlassen und auf das Ende der Diskussion verzichten.
Die Gespräche mit anderen Gästen, die sich heimlich davongestohlen hatten, waren deutlich spannender als der langatmige Vortrag zwischen Küchenzeilen, bei dem es nicht einmal Sitzgelegenheiten gab. Wer sich irgendwo abstützen wollte, musste erst einmal herausfinden, ob die spiegelglatten, auf Hochglanz polierten Flächen dem standhalten würden. Das Publikum wusste die Spitzfindigkeiten der Kunstbeflissenen offenbar kaum zu goutieren ? und unterhielt sich ungeniert ?, wartete es doch sehnsüchtig auf die kulinarischen Köstlichkeiten, die Simon Horn (Foto links), Koch des kleinen, feinen Restaurants Blumen im Nordend, zaubern sollte. Und die waren dann allemal interessanter. Zumindest für den Bavette-Salat mit Erdbeeren und Parmesan hatte sich der Besuch gelohnt.
Gleich auf die einleitende Frage hin, ob Kunst denn per se kulinarisch sei, antwortete die Museumsdirektorin mit einem vehementen „Nein“ und nahm damit ihrem Gesprächspartner den Wind aus den Segeln. Auch leicht provokante Feststellungen seinerseits, etwa, dass Kunst ja immer Geschmackssache sei, wurden schnell abgekanzelt. Mein Glück im Unglück war, dass mich meine Erkältung erlöste. Wegen eines Hustenanfalls mitten im Vortrag musste ich die Bildfläche verlassen und auf das Ende der Diskussion verzichten.
Die Gespräche mit anderen Gästen, die sich heimlich davongestohlen hatten, waren deutlich spannender als der langatmige Vortrag zwischen Küchenzeilen, bei dem es nicht einmal Sitzgelegenheiten gab. Wer sich irgendwo abstützen wollte, musste erst einmal herausfinden, ob die spiegelglatten, auf Hochglanz polierten Flächen dem standhalten würden. Das Publikum wusste die Spitzfindigkeiten der Kunstbeflissenen offenbar kaum zu goutieren ? und unterhielt sich ungeniert ?, wartete es doch sehnsüchtig auf die kulinarischen Köstlichkeiten, die Simon Horn (Foto links), Koch des kleinen, feinen Restaurants Blumen im Nordend, zaubern sollte. Und die waren dann allemal interessanter. Zumindest für den Bavette-Salat mit Erdbeeren und Parmesan hatte sich der Besuch gelohnt.
17. Juni 2009, 21.36 Uhr
Anja Ruppel
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