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Kulturzentrum Mainz schließt zum Jahresende
Kein Übergangs-KUZ
Eine Ära geht zu Ende. Nach 34 Jahre schließt das Kulturzentrum Mainz (kurz KUZ) zum Jahreswechsel. Geplante Neueröffnung: 2017.
Elf Jahre lang gab es für die Musikfans in Rhein-Main keine Ferienplanung ohne Konzerte in Mainz. Der KUZ-Sommer war Kult. Auf dem Gelände der alten Garnisonswäscherei in der Dagobertstraße spielten u.a. Chick Corea, Willy deVille, Maceo Parker oder das Kronos Quartet. Ab 1993 setzte man mit Brasilien über Jahre einen mutigen wie weitsichtigen Schwerpunkt, präsentierte das Who’s Who der südamerikanischen Szene mit Gilberto Gil, Caetano Veloso, Airo Moreira, Flora Purim, Milton Nascimento, Olodum, Timbalada, Daniela Mercury, Carlinhos Brown u.v.a.m.; auf dem gesamten Gelände wurde „Viva Brasil!“ zelebriert: mit Caipirinhas, Snacks und Samba. In den letzten Jahren gab es verglichen mit den Hochzeiten im KUZ nur noch sporadisch Konzerte. Da spielte die Konkurrenzsituation mit neuen Häusern in der Region genauso wie die neue Nachbarschaft (Stichwort: Exklusives Wohnen am Wasser) hinein. Dass es kaum Musikprogramm im ersten Halbjahr 2015 gab, lag daran, dass der Mietvertrag erst im Dezember noch einmal verlängert wurde. Bis zum Auslaufen des Pachtvertrages am 31. Dezember. Schon im Mai 2014 beschloss der Mainzer Stadtrat, das KUZ als kulturellen Veranstaltungsort dauerhaft zu sichern. Jetzt liegt die Neukonzeptionierung in den Händen der ZBM (Zentrale Beteiligungsgesellschaft der Stadt Mainz). Der Anbau (da ist die Bühne) wird abgerissen, der denkmalgeschützte Backsteinbau soll entkernt und neu aufgebaut werden – mit einem Veranstaltungsraum für bis zu 800 Besuchern in einem Haus für „soziokulturelle Nutzung“. Unter www.mainzplus.com sucht das Citymarketing der Stadt einen Koordinator des Kulturprogramms (m/w) für das Kulturzentrum Mainz per 1.6.2016. Die alten Chefs Joe Trautmann und Norbert Munk spielen in den Planungen keine Rolle. „Wir haben uns immer die Arroganz erlaubt, unabhängig zu sein“, blickt Munk auf seine Amtszeit zurück. „Den Arschtritt haben wir uns hart erarbeitet.“
>> www.kuz.de
Infos über aktuelle Entwicklungen unter zbm.mainz.de
>> www.kuz.de
Infos über aktuelle Entwicklungen unter zbm.mainz.de
23. Dezember 2015, 10.02 Uhr
Detlef Kinsler
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