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Jazzkeller, Fabrik und Jazz Montez

Preisgekrönter Jazz in Frankfurt

Es ist nicht die Zeit, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. So sind alle Frankfurter Gewinner:innen des „Applaus“ stolz über die Auszeichnung mit dem Spielstätten-Programmpreis, präsentieren aber aktuell Konzerte in- und outdoor und hoffen, dass Corona sie nicht wieder ausbremst.
Keine Frage: alle Gewinner:innen des „Applaus“ (steht für Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten) hätten nur zu gerne wie in den Jahren vor Corona ihren Preis bei einer Live-Veranstaltung in Berlin entgegen genommen. So gab es Ende Juni dann doch „nur“ einen Live-Stream und die Trophäe eben nicht persönlich aus den Händen von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Trotzdem freuten sich die drei Ausgezeichneten in Frankfurt über die Anerkennung.

„Die Fabrik hat sich zum ersten Mal bei Applaus beworben und wurde sofort als Spielstätte mit der zweithöchsten Auszeichnung für ihr kulturell herausragendes Live-Musikprogramm geehrt. Das freut mich natürlich enorm“, kommentiert die künstlerische Leiterin des Kulturwerks Frankfurt Die Fabrik, Karin Wagner, die Ehrung. „Es gibt eine Reihe renommierter Kulturpreise und Auszeichnungen. Bekannter sind die internationalen Preise wie der Literaturnobelpreis oder Kabarett-Preise wie der Salzburger Stier. Der wichtigste und höchstdotierte bundesdeutsche Kulturpreis für Clubs und Live-Musikstätten jedoch ist Applaus. Gerade in der aktuellen Situation – nach so langer Schließung – ist die Auszeichnung eine besonders wertvolle Anerkennung, denn Live-Musik lebt von Aufmerksamkeit und selbstverständlich von einem interessierten Publikum."

Drei Open Airs im Hof der Fabrik sind im Moment noch geplant, das erste geht heute Abend, um 19.30 Uhr, über die Bühne. Zu Gast ist das Gitarren-Duo Joscho Stephan und Peter Autschbach; der eine steht für Gypsy Swing, der andere für Jazz. Im August folgen dann noch Auftritte von Lulo Reinhardt mit Yuliya Lonskaya (10.8.) und Puschan Mousavi Malvan (17.8.). Anders als Die Fabrik hat der Jazzkeller in der Innenstadt keinen Außenbereich, auf den er ausweichen könnte. Aber seit 8. Juli wird die traditionelle Spielstätte im Gewölbe der Kleinen Bockenheimer Straße 18a wieder bespielt. Der im Dezember verstorbene Chef des Jazzkeller, Eugen Hahn, hatte schon im Spätsommer 2020 u.a. mit Luftfiltersystemen den „Keller“ gemäß des Hygienekonzeptes ausgestattet. Hahns Sohn Philipp, der den Club zusammen mit Eugens Frau Kerry Johnson weiterführt, freut sich über die „Anerkennung für unser Schaffen“, mehr noch: „Er ist eine Bestätigung, dass wir kontinuierlich abwechslungsreiche Konzerte anbieten. Der Preis gibt uns für eine begrenzte Zeit finanzielle Planungssicherheit, die in Corona-Zeiten besonders wichtig ist. Eugen wäre sicherlich sehr stolz gewesen diesen Preis, besonders in diesen schwierigen Zeiten, erhalten zu haben.“

Im Juli gibt es noch drei Termine mit dem Wesley G. Trio am Donnerstag, dem DNS Jazz Quintett am Freitag und Julia da Silva e Amigos do Brasil am Samstag. „Applaus für den Applaus“ melden sich John Steinmark und Lorenzo Dolce von „Jazz Montez“ zu Wort. „Wir freuen uns sehr, zum dritten Mal in Folge diese besondere Auszeichnung zu erhalten. Es ist schade, dass die Preisverleihung dieses Mal digital stattfinden musste, weil wir in den vergangenen Jahren vor Ort viele interessante Programmmacher:innen aus ganz Deutschland kennengelernt haben. Hoffentlich ist das im nächsten Jahr wieder möglich. Und hoffentlich tauchen wir dann wieder in der Liste der besten Programmreihen des Landes auf.“

Auch an diesem Wochenende gibt es Freitag bis Samstag „Holiday Deluxe“-Programm vorm Kunstverein Familie Montez (das Foto stammt aus dem Jahr 2019, in diesem Jahr ist alles zu den geltenden Hygieneregeln organisiert). Am 31.7. gibt es zum Beispiel psychedelischen Kraut Jazz aus München mit Karaba, am Sonntag Konzert und Vortrag zum Thema „Klassik Krise von Bach bis Bartok“ mit Puschan Mousavi Malvani.
 
Fotogalerie:
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27. Juli 2021, 11.07 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
 
 
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