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Jazz in der Milchsackfabrik
Mit unterschiedlichen Atmosphären experimentieren
Europäischer Jazz geht Experimente mit anderen Musik- und Kunstformen ein. In der neuen Konzertreihe „Jazz in der Milchsackfabrik“, das nächste Mal am 2. Februar. Das JOURNAL sprach mit den Kuratoren Stephan Enders und Martin Lejeune.
JOURNAL FRANKFURT: Man kennt Sie ja noch aus dem Lokal am Mousonturm und dem Café im Kunstverein. Und sie haben u.a. auch Veranstaltungen im Gallus Theater gemacht. Können Sie etwas über Ihre Geschichte erzählen?
Stephan Enders: Vor und neben der Kultur-Gastronomie war ich lokaler Veranstalter, aber auch Konzertagent für europäische Tourneen verschiedener DJs und Livemusik-Projekte. Beim gemeinnützigen Trägerverein von Landungsbrücken Frankfurt betreue ich die Öffentlichkeitsarbeit und inhaltliche Entwicklung. Ich bin aktiv in der Vernetzung mit anderen Kulturprojekten und der Kreativwirtschaft. Außerdem kuratiere ich für Landungsbrücken Frankfurt die neuen Programm-Sparten Literatur, Jazz und Performance-Kunst.
Aktuell gibt es eine neue monatliche Veranstaltungsreihe in der Frankfurter Milchsackfabrik mit, so heißt es, „experimentierfreudigen Jazzmusikern“. Das Milchsackgelände kennt man bis dato ja eher für andere musikalische Genres. Von wem stammt das Konzept und wie würden Sie es umschreiben?
Enders: Das Konzept wurde von Imogen Gleichauf, Martin Lejeune, Martin Standke, Max Clouth und Peter Klohmann sowie mir entwickelt. Europäischer Jazz geht Experimente mit anderen Musik- und Kunstformen ein. Es soll ein Ort für genre- und generationsübergreifende Konzerte geschaffen werden. Wir haben fünf verschiedene Räume für die Konzerte zur Verfügung und möchten mit den unterschiedlichen Atmosphären experimentieren.
Martin Lejeune: Unser Alleinstellungsmerkmal hierbei ist die Zusammenführung und Kombination von Livemusik und Projektinhalten der auf unserem Gelände ansässigen Künstler. Ohne Rücksicht auf kommerzielle Erfolge, soll hierbei eine Verzahnung mit Tanz/Sprechtheater, Film, Electronica, Literatur oder auch bildender Kunst stimuliert werden.
Wenn wir es richtig verstanden habe, wird jeder Termin von einem anderen Musik kuratiert. Welche Musiker haben Sie da an der Hand und wie sollen sich die (speziellen) Abende in der Gutleutstraße von den üblichen Konzerten der jeweiligen Künstler unterschieden (Stichwort interdisziplinäre Arbeiten und Verarbeiten artfremder Impulse)?
Enders: Das Programm für das gesamte Jahr ist noch nicht exakt festgelegt. Aus den Netzwerken der oben genannten MusikerInnen, die für das Konzept mitverantwortlich zeichnen, gibt es vielfältige Einflüsse von vielen Bands und Gruppen, die wir gerne berücksichtigen möchten.
Eine Auftaktveranstaltung gab es ja schon Anfang Dezember. Wie waren die ersten Feedbacks?
Lejeune: Techno-Team trifft Jazz-Band. Interessant fanden wir und auch unser Clubpublikum wie man im jeweiligen Revier plündert und sich gegenseitig die Bälle zuspielt. No Lega, das Frankfurter Jazzquartett mit Valentin Garvie, Martin Lejeune, Matthias Nowak und Oli Rubow arrangierten Clubtracks aus dem Liveset von Lejeune/Flück für das Bandformat, während die DJ’s aus der aktuellen No Lega-CD Stücke remixen und dancefloorgerecht zubereiteten. Nachdem Vergleich der jeweiligen Interpretationen, wurde im Abschluss-Set gemeinsam musiziert und improvisiert. Dass DJ’s ähnlich wie Jazzmusiker mit Versatzstücken, Patterns und polyrhythmischen Mustern variieren, war ein spannender Vergleich.
Enders: Es war ein Crossover aus traditionellem, zeitgenössischem Jazz und aktueller elektronischer Club-Musik. Die Reaktionen waren sehr gut, sowohl seitens des Publikums als auch von den Musikern. Es kann uns in der Milchsackfabrik gelingen, ein neues und junges Publikum mit Jazz und improvisierter Musik in Kontakt zu bringen.
Was erwartet die Besucher beim zweiten Termin Anfang Februar?
Enders: Ein interdisziplinärer Ansatz: Der Max Clouth Clan tritt gemeinsam mit der Bharata Natyam-Tänzerin Shany Sara Mathew auf. Europäischer Jazz gewürzt mit einer Prise Curry trifft auf klassische indische Tanzkunst. Das Konzert findet am 2. Februar im Theatersaal der Landungsbrücken Frankfurt statt.
Stimmt es, dass Du das Kulturamt der Stadt Frankfurt dafür gewinnen konntest, die Reihe finanziell zu unterstützen? Wie hast Du die Politik dafür begeistern können?
Enders: Wir freuen uns sehr über die Unterstützung durch die Stadt. Unsere Ideen zu genre- und generationsübergreifenden Konzerten wurden als förderungswürdig anerkannt.
Hat die Reihe einen Namen?
Enders: „Jazz in der Milchsackfabrik".
>> Jazz in der Milchsackfabrik, Ffm., Tanzhaus West, 2.2., 19:30 Uhr, Eintritt: 16,–
Stephan Enders: Vor und neben der Kultur-Gastronomie war ich lokaler Veranstalter, aber auch Konzertagent für europäische Tourneen verschiedener DJs und Livemusik-Projekte. Beim gemeinnützigen Trägerverein von Landungsbrücken Frankfurt betreue ich die Öffentlichkeitsarbeit und inhaltliche Entwicklung. Ich bin aktiv in der Vernetzung mit anderen Kulturprojekten und der Kreativwirtschaft. Außerdem kuratiere ich für Landungsbrücken Frankfurt die neuen Programm-Sparten Literatur, Jazz und Performance-Kunst.
Aktuell gibt es eine neue monatliche Veranstaltungsreihe in der Frankfurter Milchsackfabrik mit, so heißt es, „experimentierfreudigen Jazzmusikern“. Das Milchsackgelände kennt man bis dato ja eher für andere musikalische Genres. Von wem stammt das Konzept und wie würden Sie es umschreiben?
Enders: Das Konzept wurde von Imogen Gleichauf, Martin Lejeune, Martin Standke, Max Clouth und Peter Klohmann sowie mir entwickelt. Europäischer Jazz geht Experimente mit anderen Musik- und Kunstformen ein. Es soll ein Ort für genre- und generationsübergreifende Konzerte geschaffen werden. Wir haben fünf verschiedene Räume für die Konzerte zur Verfügung und möchten mit den unterschiedlichen Atmosphären experimentieren.
Martin Lejeune: Unser Alleinstellungsmerkmal hierbei ist die Zusammenführung und Kombination von Livemusik und Projektinhalten der auf unserem Gelände ansässigen Künstler. Ohne Rücksicht auf kommerzielle Erfolge, soll hierbei eine Verzahnung mit Tanz/Sprechtheater, Film, Electronica, Literatur oder auch bildender Kunst stimuliert werden.
Wenn wir es richtig verstanden habe, wird jeder Termin von einem anderen Musik kuratiert. Welche Musiker haben Sie da an der Hand und wie sollen sich die (speziellen) Abende in der Gutleutstraße von den üblichen Konzerten der jeweiligen Künstler unterschieden (Stichwort interdisziplinäre Arbeiten und Verarbeiten artfremder Impulse)?
Enders: Das Programm für das gesamte Jahr ist noch nicht exakt festgelegt. Aus den Netzwerken der oben genannten MusikerInnen, die für das Konzept mitverantwortlich zeichnen, gibt es vielfältige Einflüsse von vielen Bands und Gruppen, die wir gerne berücksichtigen möchten.
Eine Auftaktveranstaltung gab es ja schon Anfang Dezember. Wie waren die ersten Feedbacks?
Lejeune: Techno-Team trifft Jazz-Band. Interessant fanden wir und auch unser Clubpublikum wie man im jeweiligen Revier plündert und sich gegenseitig die Bälle zuspielt. No Lega, das Frankfurter Jazzquartett mit Valentin Garvie, Martin Lejeune, Matthias Nowak und Oli Rubow arrangierten Clubtracks aus dem Liveset von Lejeune/Flück für das Bandformat, während die DJ’s aus der aktuellen No Lega-CD Stücke remixen und dancefloorgerecht zubereiteten. Nachdem Vergleich der jeweiligen Interpretationen, wurde im Abschluss-Set gemeinsam musiziert und improvisiert. Dass DJ’s ähnlich wie Jazzmusiker mit Versatzstücken, Patterns und polyrhythmischen Mustern variieren, war ein spannender Vergleich.
Enders: Es war ein Crossover aus traditionellem, zeitgenössischem Jazz und aktueller elektronischer Club-Musik. Die Reaktionen waren sehr gut, sowohl seitens des Publikums als auch von den Musikern. Es kann uns in der Milchsackfabrik gelingen, ein neues und junges Publikum mit Jazz und improvisierter Musik in Kontakt zu bringen.
Was erwartet die Besucher beim zweiten Termin Anfang Februar?
Enders: Ein interdisziplinärer Ansatz: Der Max Clouth Clan tritt gemeinsam mit der Bharata Natyam-Tänzerin Shany Sara Mathew auf. Europäischer Jazz gewürzt mit einer Prise Curry trifft auf klassische indische Tanzkunst. Das Konzert findet am 2. Februar im Theatersaal der Landungsbrücken Frankfurt statt.
Stimmt es, dass Du das Kulturamt der Stadt Frankfurt dafür gewinnen konntest, die Reihe finanziell zu unterstützen? Wie hast Du die Politik dafür begeistern können?
Enders: Wir freuen uns sehr über die Unterstützung durch die Stadt. Unsere Ideen zu genre- und generationsübergreifenden Konzerten wurden als förderungswürdig anerkannt.
Hat die Reihe einen Namen?
Enders: „Jazz in der Milchsackfabrik".
>> Jazz in der Milchsackfabrik, Ffm., Tanzhaus West, 2.2., 19:30 Uhr, Eintritt: 16,–
20. Januar 2017, 10.00 Uhr
Detlef Kinsler
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