Interview: Literaturhaus

Hauke Hückstädt: „Die Hoffnung steht Schlange“

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Das Coronavirus stürzt auch die Buchbranche in eine schwere Krise. Im Interview mit dem JOURNAL FRANKFURT resümiert Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhaus, wie Veranstalter mit der Krise umgehen.

Christoph Schröder /

JOURNAL FRANKFURT:Was bedeutet die aktuelle Situation für die Arbeit des Literaturhauses?
Hauke Hückstädt: Kamen wir uns vor einiger Zeit noch komisch vor, wenn wir vor ausverkauften Reihen um Verständnis für Einschränkungen baten, so staunen wir jetzt umgekehrt, wie schnell wir alle umdenken können. Wir arbeiten als Team weitestgehend von unseren Homeoffices aus, wickeln ab, wickeln um, informieren.

Wie planen Sie für die Zeit ab Mai?
Unsere Planungen stehen ohnehin bis Juli. Sogar für die Monate September bis Dezember sind nahezu alle programmatischen Vorhaben gesetzt. Was wir jetzt machen, ist Sichtflug. Wir steuern immer nur das an, was wir klar erkennen können. Daher ist der Veranstaltungsbetrieb bis zunächst einschließlich der Osterferien eingestellt. Nach der ersten Aprilwoche werden wir sehen, was überhaupt in unserer Hand liegt und was Bund und Land verfügen.

Welche Schwierigkeiten sehen Sie in erster Linie?
Wir bedauern, dass so viele Bücher, Autorinnen, Autoren und Themen jetzt allerorten durchrutschen. Das ist schmerzlich für alle. Angesichts der übergeordneten Fragestellung von Solidarität, Nächstenliebe, globalem Zusammenhalt und täglichem Einfallsreichtum scheint das aber alles vollkommen nachrangig.

Gibt es einen Hoffnungsstrahl?
Neben den Sorgen steht ja immer auch die Hoffnung Schlange. Ich erhoffe mir eine wieder erstarkende Anerkennung der politischen Ämter, der pflegenden, lehrenden und heilenden Berufe. Die Helden des Alltags, von der Kassiererin über den Paketzusteller, vom Kreispolitiker bis zur Altenpflegerin, die sind doch unübersehbar.


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