Partner
Interview: Literaturhaus
Hauke Hückstädt: „Die Hoffnung steht Schlange“
Das Coronavirus stürzt auch die Buchbranche in eine schwere Krise. Im Interview mit dem JOURNAL FRANKFURT resümiert Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhaus, wie Veranstalter mit der Krise umgehen.
JOURNAL FRANKFURT:Was bedeutet die aktuelle Situation für die Arbeit des Literaturhauses?
Hauke Hückstädt: Kamen wir uns vor einiger Zeit noch komisch vor, wenn wir vor ausverkauften Reihen um Verständnis für Einschränkungen baten, so staunen wir jetzt umgekehrt, wie schnell wir alle umdenken können. Wir arbeiten als Team weitestgehend von unseren Homeoffices aus, wickeln ab, wickeln um, informieren.
Wie planen Sie für die Zeit ab Mai?
Unsere Planungen stehen ohnehin bis Juli. Sogar für die Monate September bis Dezember sind nahezu alle programmatischen Vorhaben gesetzt. Was wir jetzt machen, ist Sichtflug. Wir steuern immer nur das an, was wir klar erkennen können. Daher ist der Veranstaltungsbetrieb bis zunächst einschließlich der Osterferien eingestellt. Nach der ersten Aprilwoche werden wir sehen, was überhaupt in unserer Hand liegt und was Bund und Land verfügen.
Welche Schwierigkeiten sehen Sie in erster Linie?
Wir bedauern, dass so viele Bücher, Autorinnen, Autoren und Themen jetzt allerorten durchrutschen. Das ist schmerzlich für alle. Angesichts der übergeordneten Fragestellung von Solidarität, Nächstenliebe, globalem Zusammenhalt und täglichem Einfallsreichtum scheint das aber alles vollkommen nachrangig.
Gibt es einen Hoffnungsstrahl?
Neben den Sorgen steht ja immer auch die Hoffnung Schlange. Ich erhoffe mir eine wieder erstarkende Anerkennung der politischen Ämter, der pflegenden, lehrenden und heilenden Berufe. Die Helden des Alltags, von der Kassiererin über den Paketzusteller, vom Kreispolitiker bis zur Altenpflegerin, die sind doch unübersehbar.
Hauke Hückstädt: Kamen wir uns vor einiger Zeit noch komisch vor, wenn wir vor ausverkauften Reihen um Verständnis für Einschränkungen baten, so staunen wir jetzt umgekehrt, wie schnell wir alle umdenken können. Wir arbeiten als Team weitestgehend von unseren Homeoffices aus, wickeln ab, wickeln um, informieren.
Wie planen Sie für die Zeit ab Mai?
Unsere Planungen stehen ohnehin bis Juli. Sogar für die Monate September bis Dezember sind nahezu alle programmatischen Vorhaben gesetzt. Was wir jetzt machen, ist Sichtflug. Wir steuern immer nur das an, was wir klar erkennen können. Daher ist der Veranstaltungsbetrieb bis zunächst einschließlich der Osterferien eingestellt. Nach der ersten Aprilwoche werden wir sehen, was überhaupt in unserer Hand liegt und was Bund und Land verfügen.
Welche Schwierigkeiten sehen Sie in erster Linie?
Wir bedauern, dass so viele Bücher, Autorinnen, Autoren und Themen jetzt allerorten durchrutschen. Das ist schmerzlich für alle. Angesichts der übergeordneten Fragestellung von Solidarität, Nächstenliebe, globalem Zusammenhalt und täglichem Einfallsreichtum scheint das aber alles vollkommen nachrangig.
Gibt es einen Hoffnungsstrahl?
Neben den Sorgen steht ja immer auch die Hoffnung Schlange. Ich erhoffe mir eine wieder erstarkende Anerkennung der politischen Ämter, der pflegenden, lehrenden und heilenden Berufe. Die Helden des Alltags, von der Kassiererin über den Paketzusteller, vom Kreispolitiker bis zur Altenpflegerin, die sind doch unübersehbar.
3. April 2020, 13.08 Uhr
Christoph Schröder
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Kinos Frankfurt
Kinder in Not, aggressive Geister und Portugals Unabhängigkeit
Die zweite Hälfte des Januars bietet zahlreiche Filmpremieren und Nachbetrachtungen mit Gästen. Zusätzlich treten das Fantasy Filmfest White Nights und das LusOFest in Offenbach gegeneinander an.
Text: Gregor Ries / Foto: Wilde Maus © DFF-Kino
KulturMeistgelesen
- Kulturelle VielfaltFrankfurter Kulturbetriebe erholen sich – positive Bilanz 2024
- LusOFest in OffenbachFestival für Filme in portugiesischer Sprache
- Streaming-Tipp im Januar„Undercover im Seniorenheim“: Feelgood-Erzählung mit Wortwitz
- Zum JahresauftaktJulia Schoch im Literaturhaus Frankfurt
- Ansticheln und piesackenFEE. vs. CÖNIG zurück in der Frankfurter Brotfabrik
22. Januar 2025
Journal Tagestipps
Freie Stellen