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Im Keller wurde viel gelacht
Jucheee Fassenacht!
Die erste große Prunksitzung des ersten Frankfurter Fassenachtsklubs war ein voller Erfolg: Im Keller des Cantatesaals brachte ein alternatives Karnevalsprogramm die Narren zum Lachen.
Spaß ist in Deutschland, und vielleicht sogar in Frankfurt ganz besonders, eine ernste Angelegenheit. Zum Lachen geht man bekanntlich in den Keller. Da ist es nur konsequent, dass der erste Frankfurter Fassenachtsklub (FKK) der Fliegenden Volksbühne seine erste große Prunksitzung ins untere Foyer des Cantatesaals gelegt hat. Eine „Veranstaltung mit Niveau“ sollte es sein, „vereinstechnisch korrekt“, mit allem drum und dran: Büttenreden, Liedern, Sketchen – und einem Prinzenpaar, das nicht von Vater und Tochter gebildet wird, sondern zur Abwechslung mal von zwei Herren.
Weil für die Frankfurter die Fassenacht nicht zum natürlichen Lebensumfeld gehört (abgesehen von Heddernheimern), gab der Neustadt-Fred aus Mainz zunächst einen Karnevalsgrundkurs. Im Grunde gehe es um drei Dinge: „Feiern, saufen, Sau rauslassen“, aber bitte nicht jeder wie er wolle, sondern mit geordnetem Schunkeln. Immer schön in Reih und Glied und auf Kommando. Oder, wie der Chefideologe Steffen Jobst sagte: „Bei Uniform und schee Musik feiern Deutsche gerne mit.“ Gesagt getan, die Narren im Saal gehorchten, schunkelten wie Profis, sangen und grölten laut mit. Aber gesittet und ohne Ausfälle.
Schließlich durften drei Gäste in einer Art Dschungelcamp gegeneinander antreten. Die härteste Aufgabe: Die beliebte Rheingau-Combo der drei W (Weck, Worscht und Woi) auszutrinken. Jawohl, auszutrinken. Denn der Neustadtfred behalf sich dabei eines Stabmixers, um die drei Komponenten zu einem fiesen Cocktail zu mischen. Prost! Das ging runter, ohne wieder hochzukommen.
Friedrich-Stoltze-Fan Michael Quast wertete die Show mit Gedichten des Mundartmeisters auf und sang einen Gassenhauer, der die Frankfurter Mentalität beschrieb: „Fleißig in den Arsch zu kriechen, das ist Leistung, die sich lohnt.“ Auch amüsant waren die missglückten Versuche, Poesie in Hochdeutsch vorzutragen. Kein leichtes Unterfangen bei so viel Herumgealber, aber der Versuch zählte diesmal mehr als der Erfolg.
Ein Höhepunkt war die Büttenrede von Protokollant Rainer Dachselt zur Bau- und Wohnungspolitik. „Frankfurt reißt sich ab!“, lautete die Bilanz. „Nach Frankfurt tun wir nur noch fahrn, zu sehn wo mal Gebäude warn“, rief Dachselt. Und was stehen bleibt, wird bekanntlich gentrifiziert. „Und bist du finanziell zu schwach: Auf Widersehn in Offebach!“
Auch wenn es beim FKK um alles ging, "was die Ordnung stört" und die steife Vereinsmeierei des sonstigen Sitzungskarnevals veralberte, hatte die alternative Karnevalssitzung doch alles, was auch sonst dazugehört. An manchen Stellen hätte es doch etwas alternativer zugehen können. Aber eines hat der FKK anderen voraus: Witz und Unterhaltungswert.
Weil für die Frankfurter die Fassenacht nicht zum natürlichen Lebensumfeld gehört (abgesehen von Heddernheimern), gab der Neustadt-Fred aus Mainz zunächst einen Karnevalsgrundkurs. Im Grunde gehe es um drei Dinge: „Feiern, saufen, Sau rauslassen“, aber bitte nicht jeder wie er wolle, sondern mit geordnetem Schunkeln. Immer schön in Reih und Glied und auf Kommando. Oder, wie der Chefideologe Steffen Jobst sagte: „Bei Uniform und schee Musik feiern Deutsche gerne mit.“ Gesagt getan, die Narren im Saal gehorchten, schunkelten wie Profis, sangen und grölten laut mit. Aber gesittet und ohne Ausfälle.
Schließlich durften drei Gäste in einer Art Dschungelcamp gegeneinander antreten. Die härteste Aufgabe: Die beliebte Rheingau-Combo der drei W (Weck, Worscht und Woi) auszutrinken. Jawohl, auszutrinken. Denn der Neustadtfred behalf sich dabei eines Stabmixers, um die drei Komponenten zu einem fiesen Cocktail zu mischen. Prost! Das ging runter, ohne wieder hochzukommen.
Friedrich-Stoltze-Fan Michael Quast wertete die Show mit Gedichten des Mundartmeisters auf und sang einen Gassenhauer, der die Frankfurter Mentalität beschrieb: „Fleißig in den Arsch zu kriechen, das ist Leistung, die sich lohnt.“ Auch amüsant waren die missglückten Versuche, Poesie in Hochdeutsch vorzutragen. Kein leichtes Unterfangen bei so viel Herumgealber, aber der Versuch zählte diesmal mehr als der Erfolg.
Ein Höhepunkt war die Büttenrede von Protokollant Rainer Dachselt zur Bau- und Wohnungspolitik. „Frankfurt reißt sich ab!“, lautete die Bilanz. „Nach Frankfurt tun wir nur noch fahrn, zu sehn wo mal Gebäude warn“, rief Dachselt. Und was stehen bleibt, wird bekanntlich gentrifiziert. „Und bist du finanziell zu schwach: Auf Widersehn in Offebach!“
Auch wenn es beim FKK um alles ging, "was die Ordnung stört" und die steife Vereinsmeierei des sonstigen Sitzungskarnevals veralberte, hatte die alternative Karnevalssitzung doch alles, was auch sonst dazugehört. An manchen Stellen hätte es doch etwas alternativer zugehen können. Aber eines hat der FKK anderen voraus: Witz und Unterhaltungswert.
Fotogalerie: FKK Fassenacht im Cantatesaal
3. März 2014, 10.48 Uhr
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