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Im Haus des Buches
Petra Roth erhält Julius-Campe-Preis
Die ehemalige Frankfurter Oberbürgermeisterin steht nun in einer Reihe mit Thomas Bernhard und Martin Walser. Am Freitag bekam sie den Julius-Campe-Preis verliehen - und bedankte sich mit einer bemerkenswerten Rede.
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ging an Liao Yiwu. Der Friedensnobelpreis an Mo Yan. Wer soll da noch durchblicken? Und so hatte sich Petra Roth vor ihrer Rede im Haus des Buches beide Namen schlicht auf der Hand notiert. Das war nicht das einzig ungewöhnliche an dieser Verleihung des Julius-Campe-Preises.
Zunächst einmal war da eine Ausgezeichnete, die freimütig zugab, sich unwohl zu fühlen. "Ich habe Übung darin, Preise zu verleihen. Ich kann das sogar sehr gut. Aber welche entgegenzunehmen ...", sagt Petra Roth. Und ergänzte dann, dass sie eigentlich nicht so sehr in den Reigen der bisherigen Campe-Preisträger passe. Dort finden sich Schriftsteller wie Thomas Bernhard oder Martin Walser. "Gut, Autorin bin ich ja mit meinem Werk 'Aufstand der Städte' auch geworden", gab Frau Roth zu. Und schließlich begleitete sie die Stadt des Buches mehr als 17 Jahre als Oberbürgermeisterin. Als Stadtverordnete stimmte sie für den Wiederaufbau der Alten Oper, wo die Campe-Preisverleihung bislang stattfand - als Stadtoberhaupt begleitete sie den Umzug des Börsenvereins in sein neues Domizil in der Braubachstraße. "Ich passe also wirklich hierher", so Petra Roth augenzwinkernd. In ihrer Rede erinnerte sie dann daran, dass Frankfurt sicherlich eine Stadt des Buches, aber keine der Autoren sei. "Die suchen sich andere Inspirationsquellen." Dafür stehe Frankfurt aber mit seinem Freiheitsbegriff für die Kraft der Gedanken und Ideen. Roth erinnerte sich, wie sie nach einem Wort vor der Buchmesse mit dem Gastland China über zehn Monate im Reich der Mitte geschnitten worden sei. Und sie erinnerte daran, wie eine Idee wie ein Schwelbrand langsam um sich greife, bis sie irgendwann zünde. "Das ist kann ein langsamer Prozess sein." Im Publikum saßen unter anderem der ehemalige Kulturdezernent Hilmar Hoffmann, der Journalist Ulrich Wickert und die Filmschaffende Katja Eichinger – sie alle zeigten sich von der Rede angetan. Vielleicht ist es ein Segen, dass Petra Roth nicht mehr als Stadtoberhaupt sprechen muss, sondern als sie selbst sprechen kann. Das sparte schon bei ihrer Einleitung viel Zeit. "Ich muss nicht mehr jeden Kulturdezernenten einzeln begrüßen", sagte sie und schaute lächelnd zu Hilmar Hoffmann und Felix Semmelroth.
Zunächst einmal war da eine Ausgezeichnete, die freimütig zugab, sich unwohl zu fühlen. "Ich habe Übung darin, Preise zu verleihen. Ich kann das sogar sehr gut. Aber welche entgegenzunehmen ...", sagt Petra Roth. Und ergänzte dann, dass sie eigentlich nicht so sehr in den Reigen der bisherigen Campe-Preisträger passe. Dort finden sich Schriftsteller wie Thomas Bernhard oder Martin Walser. "Gut, Autorin bin ich ja mit meinem Werk 'Aufstand der Städte' auch geworden", gab Frau Roth zu. Und schließlich begleitete sie die Stadt des Buches mehr als 17 Jahre als Oberbürgermeisterin. Als Stadtverordnete stimmte sie für den Wiederaufbau der Alten Oper, wo die Campe-Preisverleihung bislang stattfand - als Stadtoberhaupt begleitete sie den Umzug des Börsenvereins in sein neues Domizil in der Braubachstraße. "Ich passe also wirklich hierher", so Petra Roth augenzwinkernd. In ihrer Rede erinnerte sie dann daran, dass Frankfurt sicherlich eine Stadt des Buches, aber keine der Autoren sei. "Die suchen sich andere Inspirationsquellen." Dafür stehe Frankfurt aber mit seinem Freiheitsbegriff für die Kraft der Gedanken und Ideen. Roth erinnerte sich, wie sie nach einem Wort vor der Buchmesse mit dem Gastland China über zehn Monate im Reich der Mitte geschnitten worden sei. Und sie erinnerte daran, wie eine Idee wie ein Schwelbrand langsam um sich greife, bis sie irgendwann zünde. "Das ist kann ein langsamer Prozess sein." Im Publikum saßen unter anderem der ehemalige Kulturdezernent Hilmar Hoffmann, der Journalist Ulrich Wickert und die Filmschaffende Katja Eichinger – sie alle zeigten sich von der Rede angetan. Vielleicht ist es ein Segen, dass Petra Roth nicht mehr als Stadtoberhaupt sprechen muss, sondern als sie selbst sprechen kann. Das sparte schon bei ihrer Einleitung viel Zeit. "Ich muss nicht mehr jeden Kulturdezernenten einzeln begrüßen", sagte sie und schaute lächelnd zu Hilmar Hoffmann und Felix Semmelroth.
15. Oktober 2012, 10.58 Uhr
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