Der Gewinner des Bundesvision Song Contest, Mark Forster, sagte am Donnerstag seinen Fans „Hallo“, plauderte aus dem Nähkästchen und sang bei einem Konzert im Autohaus auf der Hanauer natürlich seine Hits „Au revoir“ und „Bauch und Kopf“.
Nicole Brevoord /
Es soll ja Leute geben, die haben bis vor Kurzem gar nicht gewusst, wer Mark Forster ist. Dafür haben sie mit Sicherheit mal den Song „Au revoir“ im Radio gehört oder ihre Bildungslücke mit dem Bundesvision Song Contest geschlossen. Da nämlich ist nicht nur für Hessen die Frankfurterin Namika aufgetreten, für Rheinland-Pfalz trat der 31-jährige Mark Forster aus Winnweiler an. Er kam, sang und siegte. Seither kennt ihn eindeutig auch ein größeres Publikum. Am Donnerstagabend drängten sich 250 Fans am Eingang des Mini-Showrooms an der Hanauer Landstraße, beizuwohnen. Zehn Songs performte der sympathische Kappenträger, natürlich auch seinen Ohrwurm „Au revoir“ und den Song, der ihm beim Song Contest den Sieg brachte: „Bauch und Kopf.“ Vorher aber sprach er mit uns über seinen Erfolg.
„Saumagen ist mein Swag“, witzelt Mark Forster, der bürgerlich eigentlich Mark Cwiertnia heißt und jetzt schon seit zehn Jahren in Berlin wohnt. Dennoch bleibt er mit der Heimat, die ist eine Stunde von Frankfurt entfernt, verwurzelt. „Ich hab zum ersten Mal was für Rheinland-Pfalz gewonnen, das freut mich sehr.“ Seine Familie und Freunde sind noch dort und jede seiner Touren führt ihn auch nach Möglichkeit in Richtung Heimat. Forster, der sein Jurastudium in Mainz abgebrochen hat, aber BWL zu Ende studierte, kennt den Zwiespalt zwischen Bauchgefühl und der Kopfstimme. Schon vor drei Jahren schrieb er „Bauch und Kopf“. Das ist ein Lied, das mir sehr sehr wichtig ist.Damals wusste ich nicht, ob ich jetzt einer verkopften Strategie folge oder das mache, was mir mein Bauchgefühl sagt. Aber jetzt weiß ich: Wenn man Entscheidungen ganz schnell aus dem Bauch heraus trifft, sind sie nie richtig falsch.“
Sein Bauchgefühl hat ihm schon oft gute Ideen beschert. Forster arbeitete schon mit Anna Depenbusch, Glasperlenspiel und Sido zusammen. „Ich bin ein großer Featurer. Das macht mir großen Spaß, Leute auszusuchen mit denen ich Lieder mache. Max Herre finde ich gut, das war der Held meiner Jugend.“ Aber warum singen immer mehr Künstler in der letzten Zeit deutsche Songs? „Das ist eine Entwicklung, die mit den Ärzten und den Toten Hosen begann und sich mit Xavier Naidoo, Echt, Juli und Silbermond fortgesetzt hat. Ich glaube, ein ganz wichtiges Album war das von Peter Fox „Stadtaffe“, das 2008 herausgekommen ist. Das war ein richtiger Meilenstein und das hat uns gezeigt, dass deutsche Texte einfach eine gewisse Qualität haben müssen. Aber es ist ja auch normal, dass man Lieder in der eigenen Sprache hören möchte, weil man die ganzen Zwischentöne versteht.“
Was für ein Auto fährt eigentlich Forster, dessen Song „Flash mich“ den aktuellen Werbespot von Mini unterlegt? Die Antwort überrascht: „Ich fahr tatsächlich kein Auto, ich fahr Vespa. Ich bin in Berlin ansässig, da fährt man U-Bahn oder Vespa.“ Abgefahren!