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Gerüchte bestätigt
CocoonClub meldet Insolvenz an
2004 wurde der CocoonClub eröffnet - mit zwei Edelrestaurants und einem aufregenden Interieur. Jetzt ist die Diskothek in schwieriges Fahrwasser geraten. Mit einem Insolvenzverfahren soll der Club gerettet werden.
So edel die Inneneinrichtung in einer der bekanntesten Diskotheken der Stadt auch war, bröckelte doch fast unmerklich die Fassade. Um die Finanzen des CocoonClubs um Techno-Legende Sven Väth ist es alles andere als gut bestellt. Am Donnerstag, 10.30 Uhr, stand für die Verantwortlichen des Clubs schließlich der schwere Gang zum Frankfurter Amtsgericht auf dem Programm. Im Gepäck: Ein Insolvenzantrag. „Heute vormittag haben die Verantwortlichen Insolvenz angemeldet“, bestätigt ein Sprecher des Gerichts dem Journal Frankfurt. Nun soll ein Insolvenzverwalter bestellt werden, der die nächsten Schritte plant, um den Club wieder in sicheres Fahrwasser zu manövrieren.
In einem Statement, das angeblich von den Clubbetreibern stammt und bereits am Mittwoch im Internet kursierte, wird den Partygängern bereits etwas Hoffnung gemacht. Der Insolvenzantrag bedeute nicht, „dass bei uns sofort die Lichter ausgehen. Die ganze Mannschaft arbeitet daran, den Club zu erhalten.“ Bis auf weiteres werden DJ-Größen wie Paul van Dyk und Fedde Le Grand weiterhin im Club auflegen und auch mit den Konzerten ist noch lange nicht Schluss. So soll etwa die Band „Hot Chip“ im Cocoon auftreten. „Jetzt ist der Support unserer Fans wichtiger denn je“, wirbt das Schreiben dafür, dass auch in Zukunft reichlich Gäste ihren Weg nach Fechenheim finden. Offiziell waren die Verantwortlichen allerdings noch zu keiner Stellungnahme bereit.
Vor acht Jahren eröffnete der Techno-Tempel. Mit dem Cocoon wollte sich Mitbegründer Sven Väth seinen Lebenstraum erfüllen. Damals, 2004 sprach er mit dem Journal Frankfurt. Auf die Frage ob der neue Club nicht ein großes Risiko sei, antwortete er: „Da macht man sich vorher drüber Gedanken, die Zweifel muss man jetzt wegschieben. Natürlich könnte ich jetzt auch von meinen schlaflosen Nächten erzählen, die ich teilweise habe. Aber so ist das halt, wenn man was Neues anfängt: Da muss man sich eben auf ein gewisses Risiko einstellen.“ Ja, ein gewisses Risiko war es wohl, lässt sich rückblickend sagen.
Bei der Eröffnung soll ein zweistelliger Millionenbetrag in das Projekt geflossen sein. Alleine die Soundanlagen haben geschätzte 700.000 Euro verschlungen. Geldgeber waren damals eine deutsche Hypothekenbank sowie private Investoren. 2004 bis 2007 wurde der Club von den Musikzeitschriften Groove und Raveline jeweils zum besten Technoclub des Jahres gewählt. Das Unternehmen hat sich einen Platz in der Top Ten-Weltrangliste gesichert. Die beiden Restaurants Silk und Micro haben das sinkende Schiff erst vor kurzem verlassen. Sternekoch Mario Lohninger will sich auf sein eigenes Restaurant in der Schweizer Straße konzentrieren und aufs Holbein's im Städel-Museum (nachzulesen im aktuellen Journal Frankfurt 20/2012). Der Auszug des weltbekannten Küchenchefs trägt nicht gerade dazu bei, mehr Leute ins Cocoon zu locken. Sollten die Gema-Gebühren am 1. April 2013 tatsächlich derart geändert werden, wie es derzeit angedacht ist, drohen dem Club vielleicht schon bald wieder finanziell schwierige Zeiten.
In einem Statement, das angeblich von den Clubbetreibern stammt und bereits am Mittwoch im Internet kursierte, wird den Partygängern bereits etwas Hoffnung gemacht. Der Insolvenzantrag bedeute nicht, „dass bei uns sofort die Lichter ausgehen. Die ganze Mannschaft arbeitet daran, den Club zu erhalten.“ Bis auf weiteres werden DJ-Größen wie Paul van Dyk und Fedde Le Grand weiterhin im Club auflegen und auch mit den Konzerten ist noch lange nicht Schluss. So soll etwa die Band „Hot Chip“ im Cocoon auftreten. „Jetzt ist der Support unserer Fans wichtiger denn je“, wirbt das Schreiben dafür, dass auch in Zukunft reichlich Gäste ihren Weg nach Fechenheim finden. Offiziell waren die Verantwortlichen allerdings noch zu keiner Stellungnahme bereit.
Vor acht Jahren eröffnete der Techno-Tempel. Mit dem Cocoon wollte sich Mitbegründer Sven Väth seinen Lebenstraum erfüllen. Damals, 2004 sprach er mit dem Journal Frankfurt. Auf die Frage ob der neue Club nicht ein großes Risiko sei, antwortete er: „Da macht man sich vorher drüber Gedanken, die Zweifel muss man jetzt wegschieben. Natürlich könnte ich jetzt auch von meinen schlaflosen Nächten erzählen, die ich teilweise habe. Aber so ist das halt, wenn man was Neues anfängt: Da muss man sich eben auf ein gewisses Risiko einstellen.“ Ja, ein gewisses Risiko war es wohl, lässt sich rückblickend sagen.
Bei der Eröffnung soll ein zweistelliger Millionenbetrag in das Projekt geflossen sein. Alleine die Soundanlagen haben geschätzte 700.000 Euro verschlungen. Geldgeber waren damals eine deutsche Hypothekenbank sowie private Investoren. 2004 bis 2007 wurde der Club von den Musikzeitschriften Groove und Raveline jeweils zum besten Technoclub des Jahres gewählt. Das Unternehmen hat sich einen Platz in der Top Ten-Weltrangliste gesichert. Die beiden Restaurants Silk und Micro haben das sinkende Schiff erst vor kurzem verlassen. Sternekoch Mario Lohninger will sich auf sein eigenes Restaurant in der Schweizer Straße konzentrieren und aufs Holbein's im Städel-Museum (nachzulesen im aktuellen Journal Frankfurt 20/2012). Der Auszug des weltbekannten Küchenchefs trägt nicht gerade dazu bei, mehr Leute ins Cocoon zu locken. Sollten die Gema-Gebühren am 1. April 2013 tatsächlich derart geändert werden, wie es derzeit angedacht ist, drohen dem Club vielleicht schon bald wieder finanziell schwierige Zeiten.
13. September 2012, 12.20 Uhr
anam/ges/nil
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