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Gehen wir mal zusammen ins Bett ...
Auch am 3. Geburtstag des Frankfurter Clubs funktioniert – hört man den Gästen beim Rauchen auf der Straße zu – der alte Gag der Anfangszeit noch, dass man Erstaunen, Verwunderung oder auch Verärgerung auslösen kann, wenn man sein Gegenüber (vielleicht sogar bei Arbeit) schmunzelnd fragt: „Willst Du nicht mal mit mir ins Bett gehen?“.
An diesen Wochenende also feiert das Bett in der Klappergass entgegen allen Befürchtungen (siehe das Musikfeature im aktuellen JOURNAL FRANKFURT und das Interview mit Bettmacher Frank Diedrich hier im pflasterstrand) schon dritten Geburtstag. Und der Club will auch in Sachsenhausen durchhalten, bis sich Alternativen ergeben.
Zum Jubiläum hat sich das Bett natürlich musikalische Gäste eingeladen. Nicht zufällig stand gestern das Absinto Orkestar auf der Bühne. Die hat man schon öfters im Bett gesehen. Und die Musiker haben sich auch schon eine Menge Fans erspielt. Ihr Sound liegt im Trend in einer Zeit, wo alle Welt auf den Balkan abzufahren scheint oder auf Russendiskos geht. Aber die vier, respektive fünf Frankfurter Musiker auf der Bühne, sind weder Balkan Brass Band noch Ivan Rebroff mit Indie-Appeal. Das Credo der Band könnte ganz banal „Mischen possible“ lauten. Denn alles andere als puristisch wirken bei ihnen Elemente höchst unterschiedlicher Ethno-Musik zusammen. Bezeichnet einer der vielen, auch wirklich witzigen Ansagen: „Das nächste Stück klingt wie´s Reggae, ist aber eine Rumba.“ Und auch sonst lässt sich nicht alles wirklich zuordnen.
Roots / Folk / Swing steht bezeichnenderweise auf der myspace-Seite. Es ist eine Reise zu unterschiedlichen Wurzeln, auch voller Zitate, aber letztlich doch meist eigene Kompositionen. Man kann dazu skanken oder auch – gut trainiert – Kasatschock tanzen, in Pogo-Manier hüpfen oder Polka favorisieren. Nichts ist unmöglich. „Gipsy Style .. Vom Balkan bis zur Seine" ist das Programm überschrieben. Und da ist vieles möglich, zumal mit einem Instrumentarium mit Gitarre, Mandoline, Geige, Kontrabass und – auch arabischer – Perkussion. Gesungen wird auch manchmal. Und dann sind es auch mal freche Ganovensongs.
Die tolle Stimmung des Publikums in Feierlaune nahmen dann die DJs vom Volkstanzkomitee auf und trieben es mit ihrem Ethno-Mix auf die Spitze... Am Ende hat am frühen Morgen mal wieder jemand im Publikum nach Shantel gefragt... Heute, Samstag gibt es zwei weitere Geburtstagsshows im Bett: Show 1 um 21.30 Uhr mit dem hamburger Singer/Songwriter und Rock´n´Roller Niels Frevert, Show 2 um 1 Uhr mit Norma Bek und Funky Jazz und Brass Music. Danach dann noch Funkalarm - Disko mit den DJs Klitbeats & Black Cat. Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler
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