Gegen das Vergessen!

Führungen über den Hauptfriedhof

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Im Tod sind alle gleich, sagt man. Auf dem Hauptfriedhof liegen Opfer, Täter, Widerstandskämpfer und Aufklärer begraben. Christian Setzepfandt berichtet über die Lebensgeschichten von Zeitzeugen des Dritten Reichs.

Nicole Brevoord /

„Sie haben es nicht gewusst, wollen Sie sagen?“, der Satz ist untrennbar mit dem Staatsanwalt Joachim Kügler verbunden, der bei den Auschwitz-Prozessen für Gerechtigkeit sorgen wollte und doch auch daran verzweifelte, weil die großen Täter selten zu schnappen waren. Immobilieninvestor Ardi Goldman machte es sich kürzlich zur Aufgabe, den letzten Wunsch des einstigen Staatsanwaltes zu erfüllen und ließ seine Überreste am Frankfurter Hauptfriedhof beisetzen.Diese ist eine von zahlreichen Grabstätten, die der Stadtführer Christian Setzepfandt in seiner 90 Minuten dauernden Führung über den Hauptfriedhof besucht. Man erfährt in anschaulichen Ausführungen von einem oftmals übersehenen Opferfeld, von Zwangsarbeitern, die in einem Frankfurter KZ ums Leben kamen, von einem Institut für Rassenhygiene, das es einst in Frankfurt gab und über den Erfinder eines Rauschgifts, das später in Form von Panzerschokolade an Soldaten verteilt wurde. Auch die Widerstandskämpferin und Schriftstellerin Ricarda Huch – ihr Grab und ihre Lebensgeschichte – sind Bestandteil der Führung, die ganz viele Facetten rund um die Gräuel des Nationalsozialismus beleuchtet.

Am 21.10, 4.11., 27.11. und 18.12. finden jeweils um 16.30 Uhr Führungen statt, die jeweils 15 Euro kosten und bei den Frankfurter Stadtevents buchbar sind.


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