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Franzfrey Punkt Info
Guten Morgen! Wie angekündigt werfen wir heute einmal einen Blick auf die Internetseite von Franz Frey, der für die SPD antritt, Oberbürgermeister zu werden.
Design: Der kräftige Blauton und die starke, serifenlose Schrift beherrschen das Gesamtbild der Seite. Den Hinweis auf die SPD muss man suchen, aber Frey betont ja immer wieder, dass es schließlich eine Personenwahl sei. Unangenehm fällt die Flash-Animation am Kopf der Seite auf, die die Aufmerksamkeit für einige Sekunden auf sich zieht - wird gottseidank aber nur einmal abgespielt, dann ist Ruhe. Die Seite gliedert sich in vier Bereiche, die auf der Startseite gleich deutlich gemacht werden. Zwei Buttons fallen aus dem Raster. Zunächst "Franz Frey erklärt die Wahl", was reichlich danebengegriffen ist, verbirgt sich dahinter doch bloß der gleiche Behördentext, der uns schon bei Petra Roth genervt hat, aber dazu später mehr. Und schließlich der Button "Ich wähle Franz Frey weil... Flash Player 8" hinter dem nicht-web-affine Wähler wahrscheinlich Obskures vermuten - ist aber nur ein harmloses Video, in dem Frankfurter Bürger ihre Zuneigung zu Freys Ideen kundtun. Nette Idee, die man aber auch direkt in die Seite hätte einbinden können, anstatt hier mit Pop-Up-Fenstern zu arbeiten. Ansonsten präsentiert sich die Seite in ihrem weiteren Verlauf klar gegliedert und aufgeräumt, durch das ganze Blau und Weiß aber leider auch etwas kalt. Auch die freigestellen Fotos vom Kandidaten tragen zur Kühle bei, es menschelt einfach nicht - hier hätte man mit ein paar Farbtupfern wohl mehr machen können. Vom Design her könnte das jedenfalls auch die Internetseite einer Bank sein. Nicht sehr volksnah. Ob man sich mit der Kampagnenfarbe Blau überhaupt einen Gefallen getan hat, sei mal dahingestellt. Mich erinnert's zu sehr an die alte Farbe der CDU - ich glaub, ans neue CDU-Orange haben sich viele Wähler noch nicht gewöhnt. Aber das kann ja auch Taktik sein ...
Inhalt: Auch Franz Freys Agentur setzt auf eine Minischrift. Nix für alte Leute. Und zum Lesen lädt es auch nicht ein. Dabei wird inhaltlich einiges aufgeboten: Presse-Echo, ein ausführliches Wahlprogramm, Stellungnahmen und Biografien aller SPD-Oberbürgermeister, die Frankfurt so hatte (warum das nun für Franz Frey sprechen soll, sei mal dahingestellt - vielleicht soll an die große Tradition appelliert werden? Anyway: ich raffs nicht). Runterladen kann man sich die Wahlkampfbroschüren und Anzeigenmotive im PDF-Format. Warum? Keiner weiß es.
Auch im Downloadbereich: das Video "Ich wähle Franz Frey weil ...", das leider nur im WMV-Format vorliegt (also bei nicht mit Microsoftprodukten gesegneten Computerbesitzern unangenehm auffällt). Inhaltlich ist das Video halbwegs professionell gemacht, schnelle Schnitte und Wechsel zu scheinbar zufällig in Frankfurt befragten Bürgern, die natürlich alle Franz Frey wählen, weil. Ganz unterste Schiene sind die Gitarrenklänge mit denen das Video unterlegt ist: superbrachial und im Fernsehen weg-zap-würdig. Das Video ist außerdem für meinen Geschmack zu lang geraten, zumindest die Schnitt-Bilder zwischendrin: tausendmal gesehene Impressionen der Stadt und dann zwischendurch kurze Häppchen ohne viel Inhalt, hätte man mehr draus machen können. Außerdem hat sowas ja immer den Touch von Knoppers-Werbung: Huch, die Frage kam jetzt aber überraschend, warum ich meiner Tochter Süßigkeiten kaufe, ist doch klar, voll gesund und wenn's davon fett wird, dann muss ich mich keine Gedanken über frühzeitigen Sex bei ihr machen. Aber ich schweife ab: in diesem Fall zählt die Idee. Und ein Video gehört heutzutage auf jede anständige politische Seite.
Interaktivität: Nada. Nur Telefon, E-Mail, Fax. So Nineties! Aber meine Güte, man kann sowas wohl nicht erwarten. Immerhin: ein Video, das bringt in die etwas trostlose Seite zumindest ein wenig Farbe hinein. Aber offene Diskussionen sind auch hier nicht erwünscht - da ist Franz Frey ganz auf Petra Roths Linie. Schade, dass die beiden großen Volksparteien bei Werbebudgets von jeweils über 200.000 Euro da nicht mehr zu Stande gebracht haben.
Fazit
Design: Drei
Inhalt: Zwei Minus
Interaktivität: Fünf
Gesamtnote: Vier
Morgen früh widmen wir uns der Internetseite von Ulrich Wilken (Die Linke/WASG).
Design: Der kräftige Blauton und die starke, serifenlose Schrift beherrschen das Gesamtbild der Seite. Den Hinweis auf die SPD muss man suchen, aber Frey betont ja immer wieder, dass es schließlich eine Personenwahl sei. Unangenehm fällt die Flash-Animation am Kopf der Seite auf, die die Aufmerksamkeit für einige Sekunden auf sich zieht - wird gottseidank aber nur einmal abgespielt, dann ist Ruhe. Die Seite gliedert sich in vier Bereiche, die auf der Startseite gleich deutlich gemacht werden. Zwei Buttons fallen aus dem Raster. Zunächst "Franz Frey erklärt die Wahl", was reichlich danebengegriffen ist, verbirgt sich dahinter doch bloß der gleiche Behördentext, der uns schon bei Petra Roth genervt hat, aber dazu später mehr. Und schließlich der Button "Ich wähle Franz Frey weil... Flash Player 8" hinter dem nicht-web-affine Wähler wahrscheinlich Obskures vermuten - ist aber nur ein harmloses Video, in dem Frankfurter Bürger ihre Zuneigung zu Freys Ideen kundtun. Nette Idee, die man aber auch direkt in die Seite hätte einbinden können, anstatt hier mit Pop-Up-Fenstern zu arbeiten. Ansonsten präsentiert sich die Seite in ihrem weiteren Verlauf klar gegliedert und aufgeräumt, durch das ganze Blau und Weiß aber leider auch etwas kalt. Auch die freigestellen Fotos vom Kandidaten tragen zur Kühle bei, es menschelt einfach nicht - hier hätte man mit ein paar Farbtupfern wohl mehr machen können. Vom Design her könnte das jedenfalls auch die Internetseite einer Bank sein. Nicht sehr volksnah. Ob man sich mit der Kampagnenfarbe Blau überhaupt einen Gefallen getan hat, sei mal dahingestellt. Mich erinnert's zu sehr an die alte Farbe der CDU - ich glaub, ans neue CDU-Orange haben sich viele Wähler noch nicht gewöhnt. Aber das kann ja auch Taktik sein ...
Inhalt: Auch Franz Freys Agentur setzt auf eine Minischrift. Nix für alte Leute. Und zum Lesen lädt es auch nicht ein. Dabei wird inhaltlich einiges aufgeboten: Presse-Echo, ein ausführliches Wahlprogramm, Stellungnahmen und Biografien aller SPD-Oberbürgermeister, die Frankfurt so hatte (warum das nun für Franz Frey sprechen soll, sei mal dahingestellt - vielleicht soll an die große Tradition appelliert werden? Anyway: ich raffs nicht). Runterladen kann man sich die Wahlkampfbroschüren und Anzeigenmotive im PDF-Format. Warum? Keiner weiß es.
Auch im Downloadbereich: das Video "Ich wähle Franz Frey weil ...", das leider nur im WMV-Format vorliegt (also bei nicht mit Microsoftprodukten gesegneten Computerbesitzern unangenehm auffällt). Inhaltlich ist das Video halbwegs professionell gemacht, schnelle Schnitte und Wechsel zu scheinbar zufällig in Frankfurt befragten Bürgern, die natürlich alle Franz Frey wählen, weil. Ganz unterste Schiene sind die Gitarrenklänge mit denen das Video unterlegt ist: superbrachial und im Fernsehen weg-zap-würdig. Das Video ist außerdem für meinen Geschmack zu lang geraten, zumindest die Schnitt-Bilder zwischendrin: tausendmal gesehene Impressionen der Stadt und dann zwischendurch kurze Häppchen ohne viel Inhalt, hätte man mehr draus machen können. Außerdem hat sowas ja immer den Touch von Knoppers-Werbung: Huch, die Frage kam jetzt aber überraschend, warum ich meiner Tochter Süßigkeiten kaufe, ist doch klar, voll gesund und wenn's davon fett wird, dann muss ich mich keine Gedanken über frühzeitigen Sex bei ihr machen. Aber ich schweife ab: in diesem Fall zählt die Idee. Und ein Video gehört heutzutage auf jede anständige politische Seite.
Interaktivität: Nada. Nur Telefon, E-Mail, Fax. So Nineties! Aber meine Güte, man kann sowas wohl nicht erwarten. Immerhin: ein Video, das bringt in die etwas trostlose Seite zumindest ein wenig Farbe hinein. Aber offene Diskussionen sind auch hier nicht erwünscht - da ist Franz Frey ganz auf Petra Roths Linie. Schade, dass die beiden großen Volksparteien bei Werbebudgets von jeweils über 200.000 Euro da nicht mehr zu Stande gebracht haben.
Fazit
Design: Drei
Inhalt: Zwei Minus
Interaktivität: Fünf
Gesamtnote: Vier
Morgen früh widmen wir uns der Internetseite von Ulrich Wilken (Die Linke/WASG).
Der Link des Tages liegt jeden Morgen um Punkt 8 auf dem Pflasterstrand.
23. Januar 2007, 08.00 Uhr
Nils Bremer
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