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Franz West-Ausstellung
Wo ist mein Achter?
2012 verstarb mit Franz West einer der bekanntesten Gegenwartskünstler Österreichs. Nun zeigt das Museum für Moderne Kunst erstmals nach Wests Tod eine Vielzahl seiner Werke in einer großen Überblicksausstellung.
Im ersten Ausstellungsraum erhebt sich eine rund 6 Meter hohe, babyblaue Skulptur, die zum Platz nehmen, betrachten und verweilen einlädt. „Ohne Titel“ (Foto) ist eine der letzten Arbeiten des Künstlers. Eine Variation einer Schleifenform bei der dem Betrachter sogleich der partizipatorische Grundgedanke vieler Werke Franz Wests deutlich wird: Der Betrachter wird nicht auf die Rolle als Zuschauer beschränkt, sondern wird Teil des Kunstwerkes, kann es benutzen, darauf Platz nehmen, es anfassen.
Dass West auch seinen eigenen Konzepten – wie beispielsweise jenem der Partizipation – jedoch nicht unbedingt demagogisch verhaftet war, zeigt die „Genealogie des Ungreifbaren“, mit der West fünf der Passstücke in einer großen, vitrinenartigen Glasbox präsentiert und sie so zu ungreifbaren Objekten macht. Diese und auch andere Passstücke, häufig Dinge, die zum Gebrauch gedacht sind, sind ein zentraler Bestandteil der skulpturalen Werke Franz Wests. So sind sie auch Teil einer „Kombi-Wand“, die neben verschiedenen Arbeiten auf Papier, Fotos von Personen zeigt, die mit Passstücken agieren. Zu raumgreifenden Werken, wie beispielsweise beim „Kasseler Rippchen“ oder „Träumerei – Dreamy“, werden solche Wände, indem West sie durch Möbel erweitert.
Das künstlerische Schaffen Wests beruht auf einer grundlegenden Auseinandersetzung mit der Beziehung zwischen Rezipienten und Werk. Seinen künstlerischen Fragestellungen liegen häufig philosophische Reflexionen zugrunde, die unter anderem Fragen der Erkenntnistheorie berühren: Welche Rolle spielt die Kunst und was ist Kunst überhaupt?
„Das permanente Hinterfragen der eigenen Rolle, eine ständige Neukombination seiner eigenen Werke und Selbstironie gehören zu seinen unverkennbaren Markenzeichen“, erklärt Ausstellungskurator Klaus Görner.
Zu Frankfurt hatte Franz West einen ganz besonderen Bezug: 1979 hatte er in der Frankfurter Galerie „forme“ des Künstlers und Galeristen Jürgen Wegener seine allererste Ausstellung außerhalb Österreichs. Ende der 1980er Jahre stellte er im Portikus aus und von 1992 bis 1993 hatte West eine Professur an der Städelschule inne. „Franz West hatte viele Jahre eine enge Verbindung zu Frankfurt und wir freuen uns daher, dass nach der ersten Ausstellungsstation in Wien diese umfassende Präsentation am zweiten wichtigen Ort seines Schaffens gezeigt wird“, die Direktorin des MMK, Susanne Gaensheimer.
Die in Kooperation mit dem mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien entstandene Ausstellung wird ergänzt durch Werke von Künstlern aus der Sammlung des MMK, die mit Franz West zusammen gearbeitet haben wie beispielsweise Douglas Gordon, Herbert Brandl und Heimo Zobering oder die für ihn von großer Bedeutung waren, wie zum Beispiel Franz Erhard Walther.
Der Titel der Ausstellung "Wo ist mein Achter?" stammt übrigens vom Künstler selbst und ist ein klassisches Beispiel für seine asooziative Arbeitsweise. Ausgangspunkt ist eine Gouache aus dem Jahr 2004 mit dem Motiv einer Frau, die nach einer Abgmagerungskur ihre viel zu große Hose zeigt, mit dem Titel "Lost Weight". West transdormierte durch Auslassung des "W" den Titel in "Lost Eight" und leitete daraus dann die Frage ab "Wo ist mein Achter?". Die Antwort darauf lässt West offen und bietet so viel Spielraum für neue Assoziationen und Interpretationen.
Auchb das neue Restaurant des MMK wird ein Werk Franz Wests schmücken. Zusammen mit Andreas Reiter Raabe entstand die Arbeit "Fleur Mal": 13 Deckenlampen, augestattet mit einer LED-Technik, die unterschiedliche Lichteffekte erzeugen kann. Mit Hilfe der "Großen Tischgesellschaft" erwarb das MMK das Werk im Herbst vergangenen Jahres.
Die Ausstellung „Franz West. Wo ist mein Achter?“ ist vom 29. Juni bis zum 13. Oktober im Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main in der Domstraße 10 zu sehen.
Dass West auch seinen eigenen Konzepten – wie beispielsweise jenem der Partizipation – jedoch nicht unbedingt demagogisch verhaftet war, zeigt die „Genealogie des Ungreifbaren“, mit der West fünf der Passstücke in einer großen, vitrinenartigen Glasbox präsentiert und sie so zu ungreifbaren Objekten macht. Diese und auch andere Passstücke, häufig Dinge, die zum Gebrauch gedacht sind, sind ein zentraler Bestandteil der skulpturalen Werke Franz Wests. So sind sie auch Teil einer „Kombi-Wand“, die neben verschiedenen Arbeiten auf Papier, Fotos von Personen zeigt, die mit Passstücken agieren. Zu raumgreifenden Werken, wie beispielsweise beim „Kasseler Rippchen“ oder „Träumerei – Dreamy“, werden solche Wände, indem West sie durch Möbel erweitert.
Das künstlerische Schaffen Wests beruht auf einer grundlegenden Auseinandersetzung mit der Beziehung zwischen Rezipienten und Werk. Seinen künstlerischen Fragestellungen liegen häufig philosophische Reflexionen zugrunde, die unter anderem Fragen der Erkenntnistheorie berühren: Welche Rolle spielt die Kunst und was ist Kunst überhaupt?
„Das permanente Hinterfragen der eigenen Rolle, eine ständige Neukombination seiner eigenen Werke und Selbstironie gehören zu seinen unverkennbaren Markenzeichen“, erklärt Ausstellungskurator Klaus Görner.
Zu Frankfurt hatte Franz West einen ganz besonderen Bezug: 1979 hatte er in der Frankfurter Galerie „forme“ des Künstlers und Galeristen Jürgen Wegener seine allererste Ausstellung außerhalb Österreichs. Ende der 1980er Jahre stellte er im Portikus aus und von 1992 bis 1993 hatte West eine Professur an der Städelschule inne. „Franz West hatte viele Jahre eine enge Verbindung zu Frankfurt und wir freuen uns daher, dass nach der ersten Ausstellungsstation in Wien diese umfassende Präsentation am zweiten wichtigen Ort seines Schaffens gezeigt wird“, die Direktorin des MMK, Susanne Gaensheimer.
Die in Kooperation mit dem mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien entstandene Ausstellung wird ergänzt durch Werke von Künstlern aus der Sammlung des MMK, die mit Franz West zusammen gearbeitet haben wie beispielsweise Douglas Gordon, Herbert Brandl und Heimo Zobering oder die für ihn von großer Bedeutung waren, wie zum Beispiel Franz Erhard Walther.
Der Titel der Ausstellung "Wo ist mein Achter?" stammt übrigens vom Künstler selbst und ist ein klassisches Beispiel für seine asooziative Arbeitsweise. Ausgangspunkt ist eine Gouache aus dem Jahr 2004 mit dem Motiv einer Frau, die nach einer Abgmagerungskur ihre viel zu große Hose zeigt, mit dem Titel "Lost Weight". West transdormierte durch Auslassung des "W" den Titel in "Lost Eight" und leitete daraus dann die Frage ab "Wo ist mein Achter?". Die Antwort darauf lässt West offen und bietet so viel Spielraum für neue Assoziationen und Interpretationen.
Auchb das neue Restaurant des MMK wird ein Werk Franz Wests schmücken. Zusammen mit Andreas Reiter Raabe entstand die Arbeit "Fleur Mal": 13 Deckenlampen, augestattet mit einer LED-Technik, die unterschiedliche Lichteffekte erzeugen kann. Mit Hilfe der "Großen Tischgesellschaft" erwarb das MMK das Werk im Herbst vergangenen Jahres.
Die Ausstellung „Franz West. Wo ist mein Achter?“ ist vom 29. Juni bis zum 13. Oktober im Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main in der Domstraße 10 zu sehen.
Web: www.mmk-frankfurt.de
28. Juni 2013, 10.47 Uhr
mim
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