Frankfurter Positionen 2013

Grenzenlos positioniert

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Seit 2001 initiiert die BHF-Bank-Stiftung alle zwei Jahre ein Uraufführungsfestival, bei dem Künstlerinnen und Künstler neue Werke zu einem zentralen Thema unserer Zeit präsentieren - Die Frankfurter Positionen.

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Sie verstehen sich als Erfahrungs- und Erkenntnisfeld, versuchen mit den Mitteln verschiedener Kunstsparten und der Vorlesungsreihe á jour, Position zum allgegenwärtigen gesellschaftlichen und sozialen Wandel und den Veränderungen in der Lebenswelt zu beziehen, erklärt Sigrid Scherer, Referentin der BHF-Bank-Stiftung. Hier fusionieren Dinge, die scheinbar oder tatsächlich weit voneinander entfernt sind. Kontinuierlich kreative Prozesse anzustoßen, neue Sichtweisen und soziale Phantasien zu entwickeln ist das vorrangige Ziel des interdisziplinären Festivals.

„An der Grenze? Über die Zukunft der Moderne“ lautet das Motto der sechsten Frankfurter Positionen, die in diesem Jahr vom 18. Januar bis zum 10. Februar stattfinden. Die Konfrontation mit unseren gesellschaftlichen Lebensbedingungen, dem Wandel in Kultur, Politik und Kunst und die Verständigung darüber führt in Diskussionen und Diskurse über die Moderne, ihre Prinzipien und Versprechungen. Und auch wenn neuere Forschungen die Vorstellungen von einer einheitlichen Moderne zurückweisen und stattdessen ihre Vielfalt betonen, stellt sich immer wieder die Frage nach dem normativen Kern und den Gemeinsamkeiten der vielfältigen modernen Gesellschaft. So spielt der Titel des Festivals also nicht auf ein Ende der Moderne, sondern vielmehr auf die die Prozesse der Ent- und Begrenzung an. Im Rahmen des diesjährigen Festivals werden in Konzerten, Vorträgen, Theaterstücken, Ausstellungen und Performances einmal mehr Grenzen ausgelotet, neu gesteckt, infrage gestellt und überschritten, Diskurse angestoßen und kreative Prozesse in Gang gesetzt.
Das „Ensemble Modern remixed!“ beispielsweise zeigt Möglichkeiten, Musik im 21. Jahrhundert neu zu kreieren und auf unkonventionelle Art zu inszenieren, indem es traditionelle Konzertaufführung mit der Idee des Live-Remixes und offener Improvisation kombiniert. In „Theatre“ von Superamas treffen Maler der Renaissance und ihr Einsatz der Perspektive auf die 3-D-Computertechnik des 21. Jahrhunderts, Geschichten der Sultane im Osmanischen Reich auf Eskapaden der Mächtigsten in der heutigen, westlichen Welt. Mit Kevin Rittbergers Stück „Kimberlit. Ein Bestiarium“ (Foto) führt Samuel Weiss ins Jagdgeschehen weit entfernter und politisch höchst zweifelhafter Konflikte. Wiederum andere Grenzen, nämlich die der menschlichen Wahrnehmung, zeigen Carsten Nicolai und Studierende der Städelschule mit „unidisplay“ auf. Die Sammlung graphischer Module, die akustisch unterstützt, unterschiedliche optische Muster und Formen präsentiert, soll verschiedene Aspekte der menschlichen Wahrnehmung berühren. Ein besonderes Highlight dürfte Mike Bouchets multimediale Installation „Currencies and Collectives“ darstellen. Bouchet lässt einen Marktplatz für Ideen entstehen, der Künstler, Wissenschaftler, Designer, Architekten und Autoren zu einer Diskussion über die Bedeutung von Urbanität, kulturellen Zentren und die Rolle der Bürger in den Städten anstoßen soll. Richard Siegal leitet hierbei 30 Performer mittels einer Choreographie durch die siebenstündige performative Konferenz.
Das theoretische Rahmenprogramm für die diesjährigen Frankfurter Positionen schafft die vom Institut für Sozialforschung (IfS) konzipierte Vorlesungsreihe á jour, die während der Frankfurter Positionen 2013 mit einem Symposium im Frankfurt LAB und in der Alten Oper abgeschlossen wird.


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