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Frankfurter Hausgespräche 2016

Niedrigschwelligkeit: Banalisierung oder Befreiung?

Werden unsere Kulturschätze zunehmend banalisiert oder befreit sich die Kultur von elitärem Anspruch? Diese Frage stellen sich fünf Einrichtungen bei den Frankfurter Hausgesprächen zum Thema Niedrigschwelligkeit.
Es ist die siebte Runde der Frankfurter Hausgespräche. Bei der Veranstaltungsreihe setzen sich fünf Kultureinrichtungen mit einer Fragestellung auseinander, um so eine Thematik aus verschiedenen Gesichtspunkten zu beleuchten. Vom 18. Mai bis zum 8. Juni diskutieren das Goethe-Haus, die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen (Foto), das Literaturhaus sowie das Haus am Dom über Niedrigschwelligkeit. Die Frage: Banalisieren wir unsere Kulturschätze oder befreien wir die Kultur von elitärem Anspruch?

Goethe-Haus und Stiftung Polytechnische Gesellschaft
Den Start der Reihe macht das Goethe-Haus in Kooperation mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft. „Wir haben die Themen bei den Hausgesprächen meistens historisch betrachtet. Das wäre auch in diesem Fall möglich gewesen“, sagt Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Goethe-Hauses sowie des Freien Deutschen Hochstifts. In diesem Fall aber wollte sich das Haus mit Sprache beschäftigen. „Wir stellen uns die Frage, ob die Bildungssprache verloren geht“, so Bohnenkamp-Renken. Wie sich eine niedrigschwellige Sprache auswirkt, hat das Goethe-Haus vor kurzem selbst ausprobiert, mit der Ausstellung „Unboxing Goethe“. Für die Ausstellung haben 13 Studenten Exponate aus dem Handschriftenarchiv des Deutschen Hochstifts beschrieben und ausgestellt. „Die Exponate sowie die Beschreibungen waren nicht von niedrigerer Qualität als bei anderen Ausstellungen“, betont Bohnenkamp-Renken. Durch den Namen aber habe man ein anderes Publikum erreichen können.

Bei der Veranstaltung am 18. Mai mit dem Titel „Sprachwandel in Zeiten der Niedrigschwelligkeit“ werden Sprachwissenschaftler diskutieren. Moderiert wird die Runde von Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft moderiert.

>> „Sprachwandel in Zeiten der Niedrigschwelligkeit“, 18. Mai um 19:30 Uhr im Goethe-Haus, Großer Hirschgraben 23-25, der Eintritt ist frei


Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen
Im Holzhausenschlösschen wird es am 25. Mai musikalisch, unter dem Titel „Musik für alle – Zwischen Hoch- und Populärkultur. „Musik verbindet über Sprachgrenzen hinweg unterschiedliche Kulturkreise“, sagt Clemens Greve, Geschäftsführer der Frankfurter Bürgerstiftung. An diesem Abend wird es speziell um Johann Sebastian Bach gehen, aber in einem ungewöhnlichen Zusammenhang. Grundlage für die Diskussionsrunden ist die Show „Red Bull Flying Bach“. Bei dem erfolgreichen Event zeigt die weltweit gefeierte Breakdance-Gruppe Flying Steps ihr Können zu Klängen von Bach – und sprengt damit die Grenzen zwischen Hoch- und Jugendkultur. „Wir wollen das gerne hitzig diskutieren“, sagt Greve. Daher hat er neben dem Choreograf der Flying Steps auch Bach-Kenner und Kantor Michael Graf Münster sowie Tobias Henn, Leiter des Pegasus-Programms der Alten Oper, eingeladen. Die Tänzer werden nicht dabei sein – nur in Form eines Videoausschnitts.

>> „Musik für alle – Zwischen Hoch- und Populärkultur“ am 25. Mai um 19:30 Uhr im Holzhausenschlösschen, Justinianstraße 5, der Eintritt ist frei



Literaturhaus Frankfurt
Was passiert, wenn man Klassiker der deutschen Literatur in einfache Sprache übersetzt? Diese Frage wird am 1. Juni im Literaturhaus diskutiert. „Am Beispiel Tschick: Wie einfach darf es sein?“, heißt die Veranstaltung. Denn der Roman von Wolfgang Herrndorf wurde ebenso wie Arno Geigers „Der alte König in seinem Exil“ in einfache Sprache übersetzt. „Wir wollen über den oft erhobenen Vorwurf sprechen, dass leichte Sprache immer auf Kosten der Literatur geht“, sagt Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhauses. Auf dem Podium wird Arno Geiger persönlich sitzen. Als Ersatz für den verstorbenen Wolfgang Herrndorf kommt einer seiner Wegbegleiter: Robert Koall, Chefdramaturg des Staatsschauspiels Dresden. Auch ein Schüler ist eingeladen, der über seine Erfahrung mit Büchern in einfacher Sprache sprechen wird. Die gesamte Veranstaltung wird von zwei Gebärdendolmetschern übersetzt.

>> „Am Beispiel Tschick: Wie einfach darf es sein?“ am 1. Juni um 19:30 Uhr im Literaturhaus Frankfurt, Schöne Aussicht 2, der Eintritt ist frei


Haus am Dom
Den Abschluss der Frankfurter Hausgespräche macht das Haus am Dom. Am 8. Juni wird hier über Religion gesprochen, genauer gesagt über die unterschiedliche Entwicklung des Christentums und des Islams. Die Veranstaltung trägt den Namen „Populäre Religion – nur gefährlich oder auch eine Chance?“. „Die christliche Religion versteht sich inzwischen als Bildungsreligion und hat dadurch die breite Masse abgehängt“, sagt Joachim Valentin, Studienleiter im Haus am Dom. Der Islam dagegen zeichne sich eher durch massenreligiöse Ausprägungen aus. Welche Auswirkungen das hat, diskutiert unter anderem Islamwissenschaftlerin Armina Omerika. Ebenfalls eingeladen ist Bernhard Meuser, Initiator des katholischen Jugendkatechismus „Youcat“. „Ich hoffe, dass wir fruchtbar streiten können“, sagt Valentin.

>> „Populäre Religion – nur gefährlich oder auch eine Chance?“ am 8. Juni um 19.30 Uhr im Haus am Dom, Domplatz 3, der Eintritt ist frei
 
Fotogalerie:
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27. April 2016, 11.14 Uhr
Christina Weber
 
 
 
 
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