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Fluide Klänge im ChamissoGarten
Die Cellistin Sophie-Justine Herr und der Gitarrist Max Clouth wollen Musik mit Tanz und der Natur des ChamissoGarten verschmelzen. Im Interview erklären die beiden ihr Konzept der „Fluiden Klänge“.
JOURNAL FRANKFURT: Was hat euch veranlasst, die Konzertreihe „Fluide Klänge“ 2022 ins Leben zu rufen?
Herr: Zur Corona-Zeit habe ich bei den Formaten „Nachbarschaftsmusik“ und „Musiklieferdienst“ der Kammerphilharmonie mitgemacht, bei denen ein paar Menschen in Höchst sehr froh waren, trotz Lockdown ein wenig Kultur mitzubekommen. Als die Initiative endete, haben viele die kleinen Konzerte vermisst, und so kam ich auf die Idee, mit Max zusammen eine Konzertreihe ins Leben zu rufen, die – wie bei den Miniaturkonzerten vorher – verschiedene Musikstile nebeneinander stellt.
Welche Idee steckt dahinter und was darf sich das Publikum unter fluiden Klängen vorstellen?
Clouth: Musik empfinde ich als ein fluides, das heißt bewegliches künstlerisches Medium. Joseph Beuys beschreibt in seiner „Plastischen Theorie“ die Polaritäten Form – Chaos und dazwischen – als vermittelndes Element – die Bewegung. In dieser Gedankenwelt finde ich mich wieder.
Zwei Mal habt ihr euer Programm in Höchst präsentiert, diesmal geht es in den Frankfurter Norden an die Grenze von Dornbusch und Eschersheim. Warum der Ortswechsel?
Herr: Jetzt im Sommer hatte sich in Höchst keine geeignete Partnerschaft mit einer Location ergeben. Bei so viel ehrenamtlichem Engagement, wie die Konzertreihe erfordert, lohnt es sich, nach einem guten Match zu suchen. Außerdem entspricht Fluidität bei den Spielorten auch der Philosophie der Konzertreihe. Im Winter würde ich trotzdem gern was ganz Kleines und Muckeliges in meinem Wohnort machen. Infos folgen.
Fluide Klänge im Frankfurter ChamissoGarten
Die Wahl der Locations ist ja nicht zufällig. Mit dem ChamissoGarten habt ihr wieder einen ganz speziellen Ort ausgewählt.
Clouth: Der ChamissoGarten ist schon seit einer Weile auf unserer Liste von interessanten Konzertorten. Dieses Jahr hat es gut gepasst, vor allem auch, weil wir in unserem Programmteil mit dem Eurythmisten Alexander Seeger direkt auf die Natur, insbesondere die Bäume, im Chamissogarten eingehen.
Für den Abend wurde eigens Musik für Gitarre und Cello komponiert. Bäume wie Birke, Trauerweide, Fichte und Kastanie werden verklanglicht, heißt es in einer Ankündigung. Wie darf man sich vorstellen?
Herr: Max und ich haben extra für den Anlass und in Zusammenarbeit mit dem Eurythmisten Alexander kleine Stücke geschrieben. Wir alle haben unsere Assoziationen mit dem Bäumen mit eingebracht. Herausgekommen ist Musik mit Improvisationselementen, die wahrscheinlich schwer einem Genre zuordenbar ist, aber vielleicht die Schnittmenge zwischen Max‘ und meiner musikalischen Welt darstellt.
„Mit Alexander Seeger haben wir einen künstlerisch herausragenden und sehr erfahrenen Eurythmisten gewinnen können“
Hinzu kommt – wie schon im vergangenen Jahr in Höchst – ein zusätzliches optisches Element, diesmal nicht als klassischer Tanz, sondern durch die Bewegungen von Alexander Seeger. Damit kommt die Eurythmie ins Spiel.
Clouth: Eurythmie ist eine Kunstform, die mich seit über 20 Jahren reizt; der Ansatz, diejenigen Bewegungen und Formen, die sich im Übersinnlichen abspielen, wenn zum Beispiel Musik oder Sprache erklingt, zu einem synästhetischen Erlebnis zu machen. Mit Alexander Seeger haben wir einen künstlerisch herausragenden und sehr erfahrenen Eurythmisten gewinnen können. Für mich geht damit ein Traum in Erfüllung.
Mit Tigisti habt ihr eine junge Frankfurter Singer/Songwriterin eingeladen. Wie passt sie in den Rahmen der „Fluiden Klänge“?
Herr: Tigisti schreibt Musik, die ganz anders klingt und deren Wesen anders ist als unsere. Das reicht schon, um einen Gegenpart, oder besser gesagt das nötige Gegenstück zu bilden, um die Klänge am 31.8. eben fluide zu machen, und um in den Köpfen und Herzen des Publikums eine Wechselwirkung zu erzeugen.
Info
Fluide Klänge, Ffm: ChamissoGarten, Chamissostraße 38, 31. August, 18.30 Uhr, Eintritt: 15-25 €, Alle Infos finden Sie hier.
Herr: Zur Corona-Zeit habe ich bei den Formaten „Nachbarschaftsmusik“ und „Musiklieferdienst“ der Kammerphilharmonie mitgemacht, bei denen ein paar Menschen in Höchst sehr froh waren, trotz Lockdown ein wenig Kultur mitzubekommen. Als die Initiative endete, haben viele die kleinen Konzerte vermisst, und so kam ich auf die Idee, mit Max zusammen eine Konzertreihe ins Leben zu rufen, die – wie bei den Miniaturkonzerten vorher – verschiedene Musikstile nebeneinander stellt.
Welche Idee steckt dahinter und was darf sich das Publikum unter fluiden Klängen vorstellen?
Clouth: Musik empfinde ich als ein fluides, das heißt bewegliches künstlerisches Medium. Joseph Beuys beschreibt in seiner „Plastischen Theorie“ die Polaritäten Form – Chaos und dazwischen – als vermittelndes Element – die Bewegung. In dieser Gedankenwelt finde ich mich wieder.
Zwei Mal habt ihr euer Programm in Höchst präsentiert, diesmal geht es in den Frankfurter Norden an die Grenze von Dornbusch und Eschersheim. Warum der Ortswechsel?
Herr: Jetzt im Sommer hatte sich in Höchst keine geeignete Partnerschaft mit einer Location ergeben. Bei so viel ehrenamtlichem Engagement, wie die Konzertreihe erfordert, lohnt es sich, nach einem guten Match zu suchen. Außerdem entspricht Fluidität bei den Spielorten auch der Philosophie der Konzertreihe. Im Winter würde ich trotzdem gern was ganz Kleines und Muckeliges in meinem Wohnort machen. Infos folgen.
Die Wahl der Locations ist ja nicht zufällig. Mit dem ChamissoGarten habt ihr wieder einen ganz speziellen Ort ausgewählt.
Clouth: Der ChamissoGarten ist schon seit einer Weile auf unserer Liste von interessanten Konzertorten. Dieses Jahr hat es gut gepasst, vor allem auch, weil wir in unserem Programmteil mit dem Eurythmisten Alexander Seeger direkt auf die Natur, insbesondere die Bäume, im Chamissogarten eingehen.
Für den Abend wurde eigens Musik für Gitarre und Cello komponiert. Bäume wie Birke, Trauerweide, Fichte und Kastanie werden verklanglicht, heißt es in einer Ankündigung. Wie darf man sich vorstellen?
Herr: Max und ich haben extra für den Anlass und in Zusammenarbeit mit dem Eurythmisten Alexander kleine Stücke geschrieben. Wir alle haben unsere Assoziationen mit dem Bäumen mit eingebracht. Herausgekommen ist Musik mit Improvisationselementen, die wahrscheinlich schwer einem Genre zuordenbar ist, aber vielleicht die Schnittmenge zwischen Max‘ und meiner musikalischen Welt darstellt.
Hinzu kommt – wie schon im vergangenen Jahr in Höchst – ein zusätzliches optisches Element, diesmal nicht als klassischer Tanz, sondern durch die Bewegungen von Alexander Seeger. Damit kommt die Eurythmie ins Spiel.
Clouth: Eurythmie ist eine Kunstform, die mich seit über 20 Jahren reizt; der Ansatz, diejenigen Bewegungen und Formen, die sich im Übersinnlichen abspielen, wenn zum Beispiel Musik oder Sprache erklingt, zu einem synästhetischen Erlebnis zu machen. Mit Alexander Seeger haben wir einen künstlerisch herausragenden und sehr erfahrenen Eurythmisten gewinnen können. Für mich geht damit ein Traum in Erfüllung.
Mit Tigisti habt ihr eine junge Frankfurter Singer/Songwriterin eingeladen. Wie passt sie in den Rahmen der „Fluiden Klänge“?
Herr: Tigisti schreibt Musik, die ganz anders klingt und deren Wesen anders ist als unsere. Das reicht schon, um einen Gegenpart, oder besser gesagt das nötige Gegenstück zu bilden, um die Klänge am 31.8. eben fluide zu machen, und um in den Köpfen und Herzen des Publikums eine Wechselwirkung zu erzeugen.
Fluide Klänge, Ffm: ChamissoGarten, Chamissostraße 38, 31. August, 18.30 Uhr, Eintritt: 15-25 €, Alle Infos finden Sie hier.
16. August 2024, 10.33 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
Kinsler >>
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