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Fotografie Forum Frankfurt
Aus Lust an der Knipserei
Nach sieben Jahren Interimszeit sind die neuen Räume des Fotografie Forums Frankfurt in der Braubachstraße fertig. Die erste Ausstellung startet am 16. Mai. Der Verein hat ambitionierte Pläne.
Da lädt das Fotografie Forum Frankfurt (FFF) in seine neuen Räume in der Braubachstraße ein, es kommen Journalisten aller Zeitungen und auch viele Fotografen – nur leider gibt es noch nichts zu fotografieren. Nichts als weiße Wände. Aus lauter Frustration fotografieren sich die Fotografen bei der Pressekonferenz am Donnerstag einfach gegenseitig. Passt ja auch zum Thema. Und zur Not nimmt man auch mit den sieben Rednern vorlieb, die den Schreiberkollegen was erzählen. Das sind zwar nicht die spannendsten Motive, aber an solchen Herausforderungen zeigt sich erst der wahre Profi an der Kamera.
Das Fotografie Forum eröffnet seine Räume offiziell erst am 16. Mai mit einer Vernissage. Doch offenbar können es die Beteiligten kaum erwarten, schon mal zu verkünden, dass die neuen Räume fertig sind – endlich, nach sieben Jahren – auch wenn in dem Haus noch weiter gebaut wird. Das Timing ist perfekt: In diesem Jahr feiert das FFF sein 30-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung im Jahr 1984 bis zum Jahr 2007 stellte das Forum Fotografien im Leinwandhaus (Weckmarkt 17, am Dom) aus. In dieser Zeit wurden 400 Künstler wurden in 250 Ausstellungen präsentiert. Als das Leinwandhaus fürs Caricatura umgebaut wurde, war das FFF heimatlos, ausgestellt wurde bis Ende 2008 im ehemaligen Literaturhaus in der Bockenheimer Landstraße.
Verzögerungen beim Bau
Der Einzug in die Braubachstraße zog sich hin. Zwar begann die Sanierung dort im März 2011, doch weil sich – wie es hin und wieder vorkommt – das Ausmaß der Schäden erst später herausstellte, musste die Baustelle ein Jahr lang ruhen. Als einmal auch der namensgebende unterirdische Braubach den Keller flutete, wurde die Sanierung erneut verzögert. Das machte sich an den Kosten bemerkbar: Die stiegen, dem Architekten Bernward Kraus zufolge, um etwa 20 Prozent.
Nun gut, jetzt ist alles fertig und alle Beteiligten sind glücklich. „Das ist einer der schönsten Tage, die Frankfurt je erlebt hat“, sagt Celina Lunsford, die künstlerische Leiterin des FFF, und muss zur Feier des Tages erst mal ein Bild von der versammelten Journalistenmeute machen - mit ihrem iPhone (siehe Foto). 300 Quadratmeter Ausstellungsfläche gibt es nun im ersten Obergeschoss des Hauses, hinzu kommen noch 100 Quadratmeter für Büros und Bibliothek, die insgesamt 2500 Bücher und Fachzeitschriften versammelt. Mit den neuen Räumen ist auch ein neues Konzept verbunden: Das Forum soll nicht nur Ausstellungsort sein, sondern auch Möglichkeit zur Bildung bieten und Treffpunkt für alle sein, die an Fotografie interessiert sind. Ziel ist es auch, einen Preis zu stiften, um Fotografen zu fördern.
"Großes Glück"
Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) sagt, dass von dem neuen Haus ein „essenzieller Impuls zur Wahrnehmung der Fotografie“ ausgehen werde. Man werde mehr Gelegenheit haben, Fotografie in einem weiteren Spektrum darzustellen. „Wir haben großes Glück mit den Räumen“, sagt Michael Loulakis vom Vorstand des FFF. Das Haus soll Teil des neuen „bürgerlichen Herzstücks Frankfurts“ sein, das von der neuen Altstadt und den renovierten Häusern in der Braubachstraße gebildet werden soll.
Am 16. Mai geht es mit der Ausstellung „Viviane Sassen. In and Out of Fashion“ los. Bis zum 17. August werden Modefotografien der niederländischen Künstlerin aus 18 Jahren zu sehen sein. Vom 6. September bis zum 5. Oktober wird die Dokumentation des Fotojournalisten Davide Monteleone über Tschetschenien gezeigt. Für die Arbeit hat er den vierten Carmignac Preis für Fotojournalismus bekommen. Zur Buchmesse wird zeitgenössische Porträtfotografie aus Finnland präsentiert (10. Oktober bis 30. November).
Darüber hinaus wird in der diesjährigen Sommerakademie ein Vortrags- und Seminarprogramm angeboten. In der neuen Workshopreihe „Fotogehen – Frankfurt sehen“ können sich die Teilnehmer bei einem Stadtrundgang – angeleitet vom Fotografen Nils Thies – im Knipsen üben. Für das Jahr 2015 sind eine Ausstellung zum 100-jährigen Jubiläum des Kamera-Herstellers Leica und die Triennale RAY 2015, Fotografieprojekte Rhein-Main, geplant.
Doch mit dem Einzug in die neuen Räume ist das Fotografie Forum noch nicht am Ende seiner Anstrengungen. Jetzt werden Sponsoren gesucht, die das Projekt finanziell unterstützen, um die neuen Räume mit ihren weißen Wänden auch dauerhaft bespielen zu können.
Das Fotografie Forum eröffnet seine Räume offiziell erst am 16. Mai mit einer Vernissage. Doch offenbar können es die Beteiligten kaum erwarten, schon mal zu verkünden, dass die neuen Räume fertig sind – endlich, nach sieben Jahren – auch wenn in dem Haus noch weiter gebaut wird. Das Timing ist perfekt: In diesem Jahr feiert das FFF sein 30-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung im Jahr 1984 bis zum Jahr 2007 stellte das Forum Fotografien im Leinwandhaus (Weckmarkt 17, am Dom) aus. In dieser Zeit wurden 400 Künstler wurden in 250 Ausstellungen präsentiert. Als das Leinwandhaus fürs Caricatura umgebaut wurde, war das FFF heimatlos, ausgestellt wurde bis Ende 2008 im ehemaligen Literaturhaus in der Bockenheimer Landstraße.
Verzögerungen beim Bau
Der Einzug in die Braubachstraße zog sich hin. Zwar begann die Sanierung dort im März 2011, doch weil sich – wie es hin und wieder vorkommt – das Ausmaß der Schäden erst später herausstellte, musste die Baustelle ein Jahr lang ruhen. Als einmal auch der namensgebende unterirdische Braubach den Keller flutete, wurde die Sanierung erneut verzögert. Das machte sich an den Kosten bemerkbar: Die stiegen, dem Architekten Bernward Kraus zufolge, um etwa 20 Prozent.
Nun gut, jetzt ist alles fertig und alle Beteiligten sind glücklich. „Das ist einer der schönsten Tage, die Frankfurt je erlebt hat“, sagt Celina Lunsford, die künstlerische Leiterin des FFF, und muss zur Feier des Tages erst mal ein Bild von der versammelten Journalistenmeute machen - mit ihrem iPhone (siehe Foto). 300 Quadratmeter Ausstellungsfläche gibt es nun im ersten Obergeschoss des Hauses, hinzu kommen noch 100 Quadratmeter für Büros und Bibliothek, die insgesamt 2500 Bücher und Fachzeitschriften versammelt. Mit den neuen Räumen ist auch ein neues Konzept verbunden: Das Forum soll nicht nur Ausstellungsort sein, sondern auch Möglichkeit zur Bildung bieten und Treffpunkt für alle sein, die an Fotografie interessiert sind. Ziel ist es auch, einen Preis zu stiften, um Fotografen zu fördern.
"Großes Glück"
Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) sagt, dass von dem neuen Haus ein „essenzieller Impuls zur Wahrnehmung der Fotografie“ ausgehen werde. Man werde mehr Gelegenheit haben, Fotografie in einem weiteren Spektrum darzustellen. „Wir haben großes Glück mit den Räumen“, sagt Michael Loulakis vom Vorstand des FFF. Das Haus soll Teil des neuen „bürgerlichen Herzstücks Frankfurts“ sein, das von der neuen Altstadt und den renovierten Häusern in der Braubachstraße gebildet werden soll.
Am 16. Mai geht es mit der Ausstellung „Viviane Sassen. In and Out of Fashion“ los. Bis zum 17. August werden Modefotografien der niederländischen Künstlerin aus 18 Jahren zu sehen sein. Vom 6. September bis zum 5. Oktober wird die Dokumentation des Fotojournalisten Davide Monteleone über Tschetschenien gezeigt. Für die Arbeit hat er den vierten Carmignac Preis für Fotojournalismus bekommen. Zur Buchmesse wird zeitgenössische Porträtfotografie aus Finnland präsentiert (10. Oktober bis 30. November).
Darüber hinaus wird in der diesjährigen Sommerakademie ein Vortrags- und Seminarprogramm angeboten. In der neuen Workshopreihe „Fotogehen – Frankfurt sehen“ können sich die Teilnehmer bei einem Stadtrundgang – angeleitet vom Fotografen Nils Thies – im Knipsen üben. Für das Jahr 2015 sind eine Ausstellung zum 100-jährigen Jubiläum des Kamera-Herstellers Leica und die Triennale RAY 2015, Fotografieprojekte Rhein-Main, geplant.
Doch mit dem Einzug in die neuen Räume ist das Fotografie Forum noch nicht am Ende seiner Anstrengungen. Jetzt werden Sponsoren gesucht, die das Projekt finanziell unterstützen, um die neuen Räume mit ihren weißen Wänden auch dauerhaft bespielen zu können.
Fotogalerie: Fotografie Forum Frankfurt
Web: www.fffrankfurt.org
7. März 2014, 10.00 Uhr
Lukas Gedziorowski
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