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Filmfestivals in Frankfurt
Filmemacher im Visier der Behörden
Mit „Southern Lights“ und dem Iranischen Filmfestival präsentieren zwei Filmreihen internationales, kritisches Kino zwischen Spielfilm und Dokumentation. Viele der Vorstellungen in Frankfurt werden von Gesprächen begleitet.
Für Freunde des internationalen Kinos bietet Frankfurt diese und kommende Woche ein umfangreiches Programm. In Spiel- und Dokumentarfilmen werden insbesondere Machtstrukturen vor der Kamera sichtbar gemacht und Minderheiten eine filmische Stimme verliehen.
Iranisches Filmfestival zeigt Filme aus dem Untergrund
Als Frauenfilmfest gegründet, zeigt das Iranische Filmfestival von Donnerstag, 13. März, bis Mittwoch, 18. März, acht aktuelle Spiel- und Dokumentarfilme sowie ein Kurzfilmprogramm im Filmforum Höchst. Der vor zwei Jahren gegründete Verein „Cinema for Peace“ möchte auf die dramatischen Entwicklung in der islamischen Republik rund um den Kampf für Freiheit hinzuweisen. Eröffnet wird das Filmfestival mit Mojgan Ilanlous‘ Dokumentation „The Second Breath“ (Donnerstag, 13. März, 18.30 Uhr) über strukturelle Gewalt gegen iranische Frauen durch Repressalien von Politik, Religion und Tradition. Wie in den Vorjahren spiegelt ein Kurzfilmprogramm mit sechs von Frauen gedrehten Werken (Freitag, 14. März, 18.30 Uhr) aus den vergangenen drei Jahren Kreativität und Mut iranischer Frauen wider. Einige der gezeigten Lang- und Kurzfilme konnten lediglich im Untergrund produziert werden.
In dem deutsch-österreichischen Drama „The Witness“ (Samstag, 15. März, 20.30 Uhr/Mittwoch, 19. März, 18.30 Uhr) wird eine frühere Tanzlehrerin Zeugin des Mordes an einer Schülerin. Bei dem Täter handelt es sich um den Ehemann des Opfers, der als hochrangiger Regierungsbeamter beste Kontakte besitzt. Als Co-Autor und Cutter war der wiederholt in Konflikt mit den Behörden geratene Regisseur Jafar Panahi („Offside“, „Taxi Tehran“) beteiligt. Der heimlich gedrehte „Critical Zone“ (Sonntag, 16. März, 20.30 Uhr) – als Gewinner des Goldenen Leoparden in Locarno 2023 gekürt – fängt den Widerstand der jungen iranischen Generation ein. Die Vorstellungen bis Sonntag werden stets von Diskussionen begleitet, teils vor Ort, teils als Online-Gespräch.

Power Alley © DFF
„Southern Lights“ im DFF: Traumata und Unterhaltung
Das Festival zum Kino des globalen Südens „Southern Lights“ im DFF/Deutsches Filminstitut Filmmuseum (Freitag, 21. März, bis Dienstag, 25. März) unter dem Motto „Gemeinsam“ setzt sich ebenfalls mit Sujets wie patriarchalische Machtstrukturen und Unterdrückung auseinander. „Wir müssen die Traumata zeigen, wollen aber auch unterhalten“, unterstreicht es Co-Leiterin Andrea Hartmann. Als Diversity-Managerin des Hauses legt sich Wert auf Themen wie Homo- und Transfeindlichkeit. Ebenso spielen Teamsport-Filme eine wichtige Rolle. Fußball-Programme bringen Menschen zusammen, sagen Hartmann und ihre Co-Leiterin Valentine Jerke. Dazu zählt etwa der brasilianische „Levante/Power Alley“ (Sonntag, 23. März, 17 Uhr) über eine schwangere, queere Kapitänin eines Volleyballteams in Sao Paulo, die ins Visier evangelikaler Extremisten gerät.
Gezeigt werden 17 Filme aus 14 Ländern, wobei die vertretenen Länder häufig wechseln. Ohne Iran und die Restriktionen für Filmemacherinnen und Filmemacher kommt auch „Southern Lights“ nicht aus. Im Eröffnungsfilm „Café“ (Freitag, 21. März, 17.30 Uhr) versucht ein Regisseur unter Beobachtung, seinen letzten Film zu beenden. Regisseur Navid Mihandoust sitzt inzwischen ebenfalls in Evin im Gefängnis.
Seit 2023 beteiligen sich ebenfalls Dietzenbach (Main Kino D), Hanau (Kulturforum), Wiesbaden (Caligari Filmbühne) und Offenbach (Hafenkino) an der Filmreihe. In Dietzenbach etwa findet im Vorfeld zu „Power Alley“ am 11. Mai ein Mädchen-Fußballturnier statt. In Offenbach wird der Workshop „Von Baba zu Baba“ für Väter am 26. April angeboten. In Frankfurt erfolgt nach „This is Ballroom“ am Freitag, 21. März, eine Performance der Voging Group „Anybody Walking?“. Für Diskussionsstoff ist reichlich gesorgt.
Als Frauenfilmfest gegründet, zeigt das Iranische Filmfestival von Donnerstag, 13. März, bis Mittwoch, 18. März, acht aktuelle Spiel- und Dokumentarfilme sowie ein Kurzfilmprogramm im Filmforum Höchst. Der vor zwei Jahren gegründete Verein „Cinema for Peace“ möchte auf die dramatischen Entwicklung in der islamischen Republik rund um den Kampf für Freiheit hinzuweisen. Eröffnet wird das Filmfestival mit Mojgan Ilanlous‘ Dokumentation „The Second Breath“ (Donnerstag, 13. März, 18.30 Uhr) über strukturelle Gewalt gegen iranische Frauen durch Repressalien von Politik, Religion und Tradition. Wie in den Vorjahren spiegelt ein Kurzfilmprogramm mit sechs von Frauen gedrehten Werken (Freitag, 14. März, 18.30 Uhr) aus den vergangenen drei Jahren Kreativität und Mut iranischer Frauen wider. Einige der gezeigten Lang- und Kurzfilme konnten lediglich im Untergrund produziert werden.
In dem deutsch-österreichischen Drama „The Witness“ (Samstag, 15. März, 20.30 Uhr/Mittwoch, 19. März, 18.30 Uhr) wird eine frühere Tanzlehrerin Zeugin des Mordes an einer Schülerin. Bei dem Täter handelt es sich um den Ehemann des Opfers, der als hochrangiger Regierungsbeamter beste Kontakte besitzt. Als Co-Autor und Cutter war der wiederholt in Konflikt mit den Behörden geratene Regisseur Jafar Panahi („Offside“, „Taxi Tehran“) beteiligt. Der heimlich gedrehte „Critical Zone“ (Sonntag, 16. März, 20.30 Uhr) – als Gewinner des Goldenen Leoparden in Locarno 2023 gekürt – fängt den Widerstand der jungen iranischen Generation ein. Die Vorstellungen bis Sonntag werden stets von Diskussionen begleitet, teils vor Ort, teils als Online-Gespräch.

Power Alley © DFF
Das Festival zum Kino des globalen Südens „Southern Lights“ im DFF/Deutsches Filminstitut Filmmuseum (Freitag, 21. März, bis Dienstag, 25. März) unter dem Motto „Gemeinsam“ setzt sich ebenfalls mit Sujets wie patriarchalische Machtstrukturen und Unterdrückung auseinander. „Wir müssen die Traumata zeigen, wollen aber auch unterhalten“, unterstreicht es Co-Leiterin Andrea Hartmann. Als Diversity-Managerin des Hauses legt sich Wert auf Themen wie Homo- und Transfeindlichkeit. Ebenso spielen Teamsport-Filme eine wichtige Rolle. Fußball-Programme bringen Menschen zusammen, sagen Hartmann und ihre Co-Leiterin Valentine Jerke. Dazu zählt etwa der brasilianische „Levante/Power Alley“ (Sonntag, 23. März, 17 Uhr) über eine schwangere, queere Kapitänin eines Volleyballteams in Sao Paulo, die ins Visier evangelikaler Extremisten gerät.
Gezeigt werden 17 Filme aus 14 Ländern, wobei die vertretenen Länder häufig wechseln. Ohne Iran und die Restriktionen für Filmemacherinnen und Filmemacher kommt auch „Southern Lights“ nicht aus. Im Eröffnungsfilm „Café“ (Freitag, 21. März, 17.30 Uhr) versucht ein Regisseur unter Beobachtung, seinen letzten Film zu beenden. Regisseur Navid Mihandoust sitzt inzwischen ebenfalls in Evin im Gefängnis.
Seit 2023 beteiligen sich ebenfalls Dietzenbach (Main Kino D), Hanau (Kulturforum), Wiesbaden (Caligari Filmbühne) und Offenbach (Hafenkino) an der Filmreihe. In Dietzenbach etwa findet im Vorfeld zu „Power Alley“ am 11. Mai ein Mädchen-Fußballturnier statt. In Offenbach wird der Workshop „Von Baba zu Baba“ für Väter am 26. April angeboten. In Frankfurt erfolgt nach „This is Ballroom“ am Freitag, 21. März, eine Performance der Voging Group „Anybody Walking?“. Für Diskussionsstoff ist reichlich gesorgt.
13. März 2025, 11.15 Uhr
Gregor Ries
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13. März 2025
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