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Filmfestivals in Frankfurt
Autorin Ronya Othmann kuratiert neue Reihe im DFF-Kino
Mit „Kino und Lyrik“ sucht das Frankfurter Filmkollektiv erstmals den Weg zur Dichtung. Daneben erinnert das DFF-Kino in den Folgemonaten mit einer Hommage zu Roger Corman und Weggefährten an einen Spezialisten für grelle, schnelle B-Movies.
Ein weiteres Mal meldet sich das Filmkollektiv mit einem ungewöhnlichen Projekt im DFF-Kino samt Fortsetzung im Mal Seh’n-Kino zurück. Für Donnerstag bis Sonntag, 13.–16. Juni, lädt die Gruppe Autorin Ronya Othmann ein, ein Programm aus sieben Kinofilmen samt Lesungen und Gespräche zu kuratieren. „Kino und Lyrik“ will die Wechselwirkung zwischen beiden Künsten erforschen. Dazu holt sich die Dichterin mit kurdisch-jesidischen Wurzeln ein halbes Dutzend Kolleginnen und Kollegen an ihre Seite, mit denen sie teils schon zusammen veröffentlichte. Filme wie „Half Moon“ oder „Mariupolis 2“ spiegeln Themen wie Migration, Heimat oder Krieg wieder, mit denen sich Othmann schon in ihren Werken auseinander gesetzt hat. Ebenso zählen das Liebes-/Abhängigkeitsdrama „Leaving Las Vegas“ oder die urbane New York-Verfolgungsjagd „The Warriors“ zu den Werken, die durch Lesungen und Vorträge erweitert werden. Dazu soll eine gesonderte Publikation erscheinen.
Autorin Ronya Othmann kuratiert neue Filmreihe
Neben dem aktuellen hiesigen Film, dem mit „Neue Stimmen – Deutsches Kino seit 2000“ eine Ausstellung samt begleitender Reihe gewidmet wird, gehören die nächsten Monate dem Exploitation-Kino. Roger Corman, der König des B-Movies, bewies schon in den 60er-Jahren, wie man mit geringen Mitteln effektives Genrekino produzieren kann. Selbst bevorzugte er den Begriff „Independent Kino“ für seinen Autokino-Nachschub. Viele schnell hergestellte Reißer wiesen bissigen Humor und beste Spannungsdramaturgie auf. So überdauerten sie wie „Der kleine Horrorladen“ die Jahrzehnte. Schon kurz nach seinem Tod am 9. Mai mit 98 Jahren präsentiert das DFF im Juli eine kleine Reihe mit einigen der besten Filme wie der „Horrorladen“, „Der Mann mit den Röntgenaugen“, die Edgar Allan Poe-Verfilmungen „Die Maske des roten Todes“ mit exzellenter Farbdramaturgie und „Der Rabe“ sowie die Gangsterfilme „Machine-Gun Kelly“ mit Charles Bronson und „Bloody Mama“ mit einem jungen Robert de Niro, an denen man seine Entwicklung nachvollziehen kann. Weitere Corman-Werke sollen im Herbst folgen.
In den Siebzigern arbeitete Corman als Produzent mit Stephanie Rothman zusammen, die sich als talentierte sozialkritische Filmemacherin erwies. Als sie allerdings erkennen musste, dass man als weibliche Regisseurin nicht aus dem Actionghetto heraus gelangt, gab sie ihre Kinolaufbahn auf. Nachdem die Kinothek Asta Nielsen schon zwei ihrer unabhängigen Arbeiten präsentiert hat, zeigt man nun im August gemeinsam mit dem DFF-Team fünf Regiearbeiten. Dazu will man die Filmemacherin, die mit „Student Nurses“ eine kleine Welle lostrat, persönlich nach Frankfurt holen. Dass es von ihrem „It’s a Bikini World“ (1967) keine spielbare Kopie mehr gibt, wie Andreas Beilharz vom Frankfurter Filmmuseum sagte, mag verschmerzbar sein.
16. Juli: Startschuss für Italienisches Filmfestival „Terza Visione“
Beilharz gehört mit zum Team von „Terza Visione“ – einem jährlichen Festival des italienischen Genrefilms auf Zelluloid. Das nächste, vollgepackte Filmwochenende findet von Mittwoch bis Sonntag, 16.–20. Juli, statt. Während man im vergangenen Jahr Horrorkrimimeister Dario Argento gewinnen konnte, der in diesem Jahr mit dem Dokumentarfilm „Dario Argento: Panico“ vorgestellt wird, hatte für dieses Jahr Actionspezialist Enzo C. Castellari zugesagt. Der Experte für überhöhte, oft gewalttätige Bleispektakel feierte in den Siebzigern und Achtzigern Erfolge etwa mit Endzeit-Bandenspektakeln wie „The Riffs – Die Gewalt sind wir“. Das Gespräch am 16. Juli wird eingehüllt durch den weniger bekannten Western „Johnny Hamlet“ und den Virgilanten-Reißer „Racket“. Aus gesundheitlichen Gründen musste sein Auftritt leider abgesagt werden. Das Gespräch am 16. Juli soll voraussichtlich aufgezeichnet oder durch Videoeinführungen ersetzt werden. Dazu laufen der weniger bekannte Western „Johnny Hamlet“ und der Virgilanten-Reißer „Racket“.
Daneben sind zahlreiche Genres wie Sandalenfilme („Die Rache des Ali Baba“), Horror („Die Stunde, wenn Dracula kommt“, „The Spider Labyrinth“), Heist-Movie („Top Jop – Diamantenraub in Rio“), abwegige Reisefilme („Mondo Cane“, „Das grausame Auge“) oder Politthriller („Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert“) vertreten. Die teils im untertitelten Original, teils in deutscher Fassung präsentierten Ausgrabungen werden oft von Einführungen begleitet. Da heißt es demnächst, sich rasch um die Karten zu kümmern, wenn Filmfans teils aus Köln oder Nürnberg anreisen.
Neben dem aktuellen hiesigen Film, dem mit „Neue Stimmen – Deutsches Kino seit 2000“ eine Ausstellung samt begleitender Reihe gewidmet wird, gehören die nächsten Monate dem Exploitation-Kino. Roger Corman, der König des B-Movies, bewies schon in den 60er-Jahren, wie man mit geringen Mitteln effektives Genrekino produzieren kann. Selbst bevorzugte er den Begriff „Independent Kino“ für seinen Autokino-Nachschub. Viele schnell hergestellte Reißer wiesen bissigen Humor und beste Spannungsdramaturgie auf. So überdauerten sie wie „Der kleine Horrorladen“ die Jahrzehnte. Schon kurz nach seinem Tod am 9. Mai mit 98 Jahren präsentiert das DFF im Juli eine kleine Reihe mit einigen der besten Filme wie der „Horrorladen“, „Der Mann mit den Röntgenaugen“, die Edgar Allan Poe-Verfilmungen „Die Maske des roten Todes“ mit exzellenter Farbdramaturgie und „Der Rabe“ sowie die Gangsterfilme „Machine-Gun Kelly“ mit Charles Bronson und „Bloody Mama“ mit einem jungen Robert de Niro, an denen man seine Entwicklung nachvollziehen kann. Weitere Corman-Werke sollen im Herbst folgen.
In den Siebzigern arbeitete Corman als Produzent mit Stephanie Rothman zusammen, die sich als talentierte sozialkritische Filmemacherin erwies. Als sie allerdings erkennen musste, dass man als weibliche Regisseurin nicht aus dem Actionghetto heraus gelangt, gab sie ihre Kinolaufbahn auf. Nachdem die Kinothek Asta Nielsen schon zwei ihrer unabhängigen Arbeiten präsentiert hat, zeigt man nun im August gemeinsam mit dem DFF-Team fünf Regiearbeiten. Dazu will man die Filmemacherin, die mit „Student Nurses“ eine kleine Welle lostrat, persönlich nach Frankfurt holen. Dass es von ihrem „It’s a Bikini World“ (1967) keine spielbare Kopie mehr gibt, wie Andreas Beilharz vom Frankfurter Filmmuseum sagte, mag verschmerzbar sein.
Beilharz gehört mit zum Team von „Terza Visione“ – einem jährlichen Festival des italienischen Genrefilms auf Zelluloid. Das nächste, vollgepackte Filmwochenende findet von Mittwoch bis Sonntag, 16.–20. Juli, statt. Während man im vergangenen Jahr Horrorkrimimeister Dario Argento gewinnen konnte, der in diesem Jahr mit dem Dokumentarfilm „Dario Argento: Panico“ vorgestellt wird, hatte für dieses Jahr Actionspezialist Enzo C. Castellari zugesagt. Der Experte für überhöhte, oft gewalttätige Bleispektakel feierte in den Siebzigern und Achtzigern Erfolge etwa mit Endzeit-Bandenspektakeln wie „The Riffs – Die Gewalt sind wir“. Das Gespräch am 16. Juli wird eingehüllt durch den weniger bekannten Western „Johnny Hamlet“ und den Virgilanten-Reißer „Racket“. Aus gesundheitlichen Gründen musste sein Auftritt leider abgesagt werden. Das Gespräch am 16. Juli soll voraussichtlich aufgezeichnet oder durch Videoeinführungen ersetzt werden. Dazu laufen der weniger bekannte Western „Johnny Hamlet“ und der Virgilanten-Reißer „Racket“.
Daneben sind zahlreiche Genres wie Sandalenfilme („Die Rache des Ali Baba“), Horror („Die Stunde, wenn Dracula kommt“, „The Spider Labyrinth“), Heist-Movie („Top Jop – Diamantenraub in Rio“), abwegige Reisefilme („Mondo Cane“, „Das grausame Auge“) oder Politthriller („Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert“) vertreten. Die teils im untertitelten Original, teils in deutscher Fassung präsentierten Ausgrabungen werden oft von Einführungen begleitet. Da heißt es demnächst, sich rasch um die Karten zu kümmern, wenn Filmfans teils aus Köln oder Nürnberg anreisen.
13. Juni 2024, 10.14 Uhr
Gregor Ries
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Text: Gregor Ries / Foto: Der Porträtfilm „Ciao, Marcello - Mastroianni L'Antidivo” von Regisseur Fabrizio Corallo © DFF
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