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Festival Fluchtpunkt Frankfurt
Begegnungen im Schauspiel
Das Schauspiel möchte mit dem Festival Fluchtpunkt Frankfurt einen Ort schaffen, bei der Theatergruppen von Geflüchteten und in Deutschland lebenden Jugendlichen ebenso auftreten wie Autor Navid Kermani
In den letzten Monaten musste sich Frankfurt aufgrund junger Geflüchteter, die ohne Begleitung gefährlich Wege auf sich nehmen, besonderen Herausforderungen stellen. Und das Thema ist immer noch aktuell, denn tagtäglich kommen immer mehr junge Flüchtlinge hinzu. Zudem hat fast jeder zweite Frankfurter einen Migrationshintergrund, weshalb das Thema Migration schon als Bestandteil der Stadtgesellschaft verstanden wird.
Das Schauspiel Frankfurt will deshalb einen Ort der Begegnung zwischen neuen und alten Frankfurtern, den zukünftigen und alteingesessenen Deutschen schaffen. Beim „Festival Fluchtpunkt Frankfurt“ vom 14. bis 17. Januar werden Gastspiele von Jugendtheatergruppen, Lesungen, Vorträge und Audioinstallationen gezeigt.
Ein Schwerpunkt dabei ist die gemeinsame Theaterarbeit von jugendlichen Geflüchteten und in Deutschland beheimateten Jugendlichen, ihre Sicht auf die aktuellen Zustände und ihre Perspektive auf die Frage „Wie wollen wir leben?“. In Werkschauen, Workshops und Inszenierungsgesprächen können Jugendlich mit und ohne Fluchthintergrund ihre künstlerischen Ansätze diskutieren und ihren Standpunkt und Zukunftsvisionen im Austausch mit prominenten Gästen und dem Publikum formulieren.
Die Gastspiele mit anschließender Publikumsdiskussion finden in den Kammerspielen statt. Sie beinhalten eine Produktion der Bürgerbühne Marburg von Jugendlichen aus Eritrea, Afghanistan und Marburg namens „Deine Welt“, die am 14. Januar zum Auftakt des Festivals gezeigt wird. Bei der Inszenierung des Refugee Club Impulse Berlin „Letters Home“ berichten am 15. Januar Geflüchtete von ihrem neuen Leben. Am 16. Januar präsentiert das Boat People Song Projekt Göttingen unter dem Titel „Fluchtlicht“ einen szenischen Liederabend und in „Frankfurt Babel“ zeigen jugendliche Geflüchtete und Jugendclubmitglieder des Schauspiel Frankfurts eine Performance.
Die Diskussionen und Impulsvorträge können am 16. Januar im Chagallsaal besucht werden. Im Vortrag „Heute gut, morgen böse“ geht Medienethiker Christian Schicha der Frage nach, warum die Flüchtlingsdebatte von Beginn an emotional geführt wurde und welche Auswirkungen das hat. Danach spricht Philosoph und Literaturwissenschaftler Armen Avanessian in seinem Vortrag „Flucht nach vorn“ über den Zusammenhang von Kapitalismus, Nationalismus und Rassismus. Bei einem Podiumsgespräch setzen sich die Diskutanten anschließend mit Vertretern von Flüchtlings-Einrichtungen mit den Herausforderungen und Chancen auseinander.
Bei den Lesungen zeigt Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2015 Navid Kermani, warum die Welt der Krisen plötzlich auch unsere Welt ist. Am 16. Januar liest er im Schauspielhaus aus seinem neuen Buch vor und spricht mit Daniel Cohn-Bendit über den Umgang mit der aktuellen Lage. Autor Rafik Schami thematisiert in seinem Buch „Sophie oder Der Anfang aller Geschichten“ unter anderem die Bedeutung von Heimat und Exil. Er wird am 17. Januar im Schauspielhaus lesen.
Die partizipative Audioinstallation „Gib Deine Stimme“ von Laura Linnebaum befragt auf dem Willy-Brandt-Platz mittels vertonter Berichte den Umgang mit Geflüchteten und stellt Grenzüberschreitungen in einen globalen Zusammenhang. Am 16. Und 17. Januar befasst sich Katrin Plötners Inszenierung von Horváths grotesker Posse „Hin und Her“ in der Box mit den Auswüchsen einer absurden Grenzpolitik. Im Roadtrip „Vom Fischer und seiner Frau“ geht es am 17. Januar um einen Mann auf der Flucht.
Beim kulinarischen Get-together am 16. Januar lädt die Freitagsküche den ganzen Tag zum in die Panorama-Bar ein. Geflüchtete bewirten dabei die Gäste beim Live-Cooking mit Delikatessen aus ihren Heimatländern.
>> Festival Fluchtpunkt Frankfurt
14.-17. Januar, diverse Orte
Vollständiges Programm unter www.schauspielfrankfurt.de.
Das Schauspiel Frankfurt will deshalb einen Ort der Begegnung zwischen neuen und alten Frankfurtern, den zukünftigen und alteingesessenen Deutschen schaffen. Beim „Festival Fluchtpunkt Frankfurt“ vom 14. bis 17. Januar werden Gastspiele von Jugendtheatergruppen, Lesungen, Vorträge und Audioinstallationen gezeigt.
Ein Schwerpunkt dabei ist die gemeinsame Theaterarbeit von jugendlichen Geflüchteten und in Deutschland beheimateten Jugendlichen, ihre Sicht auf die aktuellen Zustände und ihre Perspektive auf die Frage „Wie wollen wir leben?“. In Werkschauen, Workshops und Inszenierungsgesprächen können Jugendlich mit und ohne Fluchthintergrund ihre künstlerischen Ansätze diskutieren und ihren Standpunkt und Zukunftsvisionen im Austausch mit prominenten Gästen und dem Publikum formulieren.
Die Gastspiele mit anschließender Publikumsdiskussion finden in den Kammerspielen statt. Sie beinhalten eine Produktion der Bürgerbühne Marburg von Jugendlichen aus Eritrea, Afghanistan und Marburg namens „Deine Welt“, die am 14. Januar zum Auftakt des Festivals gezeigt wird. Bei der Inszenierung des Refugee Club Impulse Berlin „Letters Home“ berichten am 15. Januar Geflüchtete von ihrem neuen Leben. Am 16. Januar präsentiert das Boat People Song Projekt Göttingen unter dem Titel „Fluchtlicht“ einen szenischen Liederabend und in „Frankfurt Babel“ zeigen jugendliche Geflüchtete und Jugendclubmitglieder des Schauspiel Frankfurts eine Performance.
Die Diskussionen und Impulsvorträge können am 16. Januar im Chagallsaal besucht werden. Im Vortrag „Heute gut, morgen böse“ geht Medienethiker Christian Schicha der Frage nach, warum die Flüchtlingsdebatte von Beginn an emotional geführt wurde und welche Auswirkungen das hat. Danach spricht Philosoph und Literaturwissenschaftler Armen Avanessian in seinem Vortrag „Flucht nach vorn“ über den Zusammenhang von Kapitalismus, Nationalismus und Rassismus. Bei einem Podiumsgespräch setzen sich die Diskutanten anschließend mit Vertretern von Flüchtlings-Einrichtungen mit den Herausforderungen und Chancen auseinander.
Bei den Lesungen zeigt Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2015 Navid Kermani, warum die Welt der Krisen plötzlich auch unsere Welt ist. Am 16. Januar liest er im Schauspielhaus aus seinem neuen Buch vor und spricht mit Daniel Cohn-Bendit über den Umgang mit der aktuellen Lage. Autor Rafik Schami thematisiert in seinem Buch „Sophie oder Der Anfang aller Geschichten“ unter anderem die Bedeutung von Heimat und Exil. Er wird am 17. Januar im Schauspielhaus lesen.
Die partizipative Audioinstallation „Gib Deine Stimme“ von Laura Linnebaum befragt auf dem Willy-Brandt-Platz mittels vertonter Berichte den Umgang mit Geflüchteten und stellt Grenzüberschreitungen in einen globalen Zusammenhang. Am 16. Und 17. Januar befasst sich Katrin Plötners Inszenierung von Horváths grotesker Posse „Hin und Her“ in der Box mit den Auswüchsen einer absurden Grenzpolitik. Im Roadtrip „Vom Fischer und seiner Frau“ geht es am 17. Januar um einen Mann auf der Flucht.
Beim kulinarischen Get-together am 16. Januar lädt die Freitagsküche den ganzen Tag zum in die Panorama-Bar ein. Geflüchtete bewirten dabei die Gäste beim Live-Cooking mit Delikatessen aus ihren Heimatländern.
>> Festival Fluchtpunkt Frankfurt
14.-17. Januar, diverse Orte
Vollständiges Programm unter www.schauspielfrankfurt.de.
29. Dezember 2015, 07.00 Uhr
ms
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