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Familie Montez
Lionel, Kasper und der Puff
Lionel Röhrscheid stellt im Kunstverein Familie Montez aus - und wer kommt? Szenestar Kasper König. Nach Vernissage und Performance ging man noch in den Puff - nur auf ein Bierchen, versteht sich.
Blah, blah, blah, blah... so könnte man endlos weiter vorlesen aus Lionel Röhrscheids Verzierung der Fassade des Kunstvereins Familie Montez. Auch irgendwie ein Statement. Röhrscheid, Schüler von Hermann Nitsch an der Städelschule und schon damit mit vielen Wassern gewaschen, stellt in der Breiten Gasse aus, zur Eröffnung kommt Kunstprofessor Kaspar König vorbei, es wird performt, naklar, und später als die Massen weg sind, sagt Montez-Macher Mirek Macke zu den Menschen, die im Vorhof zur Kunsthöhle auf abgerissenen Sesseln aus dem Rotlicht-Etablissement Pik Dame lungern: "So, ich würde sagen wir gehen jetzt alle noch rüber in den Puff."
Das ist natürlich ebenso ironisch wie ernstgemeint, denn mit einem der Besitzer der gegenüberliegenden Bordelle in der Breiten Gasse hat Herr Macke ein ganz gutes Verhältnis, vor einiger Zeit stand der mal samt Family auf der Matte und ließ sich zeigen, was die Künstler da im Viertel denn so treiben. Hat ihm gefallen, gespendet hat er auch was und so kommt es, dass die Kunstmeute nun ihrerseits an der Bordellbar steht und die Vernissage Revue passieren lässt.
Mirek Macke muss sich derweil vom Autor dieses Textes fragen lassen, wie es denn überhaupt aussieht mit dem Kunstverein, mit - so sagt man ja - dieser seltenen Pflanze Off-Location, die im vergangenen November von der Bauaufsicht dicht gemacht wurde wegen mangelhafter Fluchtwegverwaltung und anderen Dingen mehr. Nun: das Baumaterial ist besorgt, Spenden wurden bereits im Rahmen einer großen Kunstauktion gesammelt, am heutigen Freitag nun beginnen die Bauarbeiten, die nach ein paar Wochen abgeschlossen sein sollen, freilich ohne den Ausstellungsbetrieb zu sehr zu beeinflussen. Die Bauaufsicht hat bereits angekündigt, die Abnahme des Ortes gewohnt zügig zu gestalten, so dass weiteren Veranstaltungen nichts mehr im Wege steht.
Das sei auch insofern wichtig, erklärt Mirek Macke, weil er weiterhin ein wenig Geld einnehmen muss, um die Miete für das Grundstück aufbringen zu können. Und natürlich neue Ausstellungen zu konzipieren. Das Geld kommt aber nur rein, wenn die Partys nicht im Puff, sondern auf dem eigentlichen Gelände stattfinden dürfen. Ob es jedoch Aufgabe eines Kunstvereinsleiters ist, Partys zu organisieren, um Vernissagen zu organisieren, ist die große Frage, die die Frankfurter Kulturpolitik nach der Wahl einmal beantworten sollte. Selbst wenn die Off- damit zur On-Kultur wird: gute Arbeit muss belohnt werden.
Das ist natürlich ebenso ironisch wie ernstgemeint, denn mit einem der Besitzer der gegenüberliegenden Bordelle in der Breiten Gasse hat Herr Macke ein ganz gutes Verhältnis, vor einiger Zeit stand der mal samt Family auf der Matte und ließ sich zeigen, was die Künstler da im Viertel denn so treiben. Hat ihm gefallen, gespendet hat er auch was und so kommt es, dass die Kunstmeute nun ihrerseits an der Bordellbar steht und die Vernissage Revue passieren lässt.
Mirek Macke muss sich derweil vom Autor dieses Textes fragen lassen, wie es denn überhaupt aussieht mit dem Kunstverein, mit - so sagt man ja - dieser seltenen Pflanze Off-Location, die im vergangenen November von der Bauaufsicht dicht gemacht wurde wegen mangelhafter Fluchtwegverwaltung und anderen Dingen mehr. Nun: das Baumaterial ist besorgt, Spenden wurden bereits im Rahmen einer großen Kunstauktion gesammelt, am heutigen Freitag nun beginnen die Bauarbeiten, die nach ein paar Wochen abgeschlossen sein sollen, freilich ohne den Ausstellungsbetrieb zu sehr zu beeinflussen. Die Bauaufsicht hat bereits angekündigt, die Abnahme des Ortes gewohnt zügig zu gestalten, so dass weiteren Veranstaltungen nichts mehr im Wege steht.
Das sei auch insofern wichtig, erklärt Mirek Macke, weil er weiterhin ein wenig Geld einnehmen muss, um die Miete für das Grundstück aufbringen zu können. Und natürlich neue Ausstellungen zu konzipieren. Das Geld kommt aber nur rein, wenn die Partys nicht im Puff, sondern auf dem eigentlichen Gelände stattfinden dürfen. Ob es jedoch Aufgabe eines Kunstvereinsleiters ist, Partys zu organisieren, um Vernissagen zu organisieren, ist die große Frage, die die Frankfurter Kulturpolitik nach der Wahl einmal beantworten sollte. Selbst wenn die Off- damit zur On-Kultur wird: gute Arbeit muss belohnt werden.
25. März 2011, 08.27 Uhr
Nils Bremer
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