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Eröffnung der Lyriktage
Graphit mit Klangteppich
Bei der Eröffnung der Lyriktage im Dominikanerkloster las der Dichter Marcel Beyer eigene und fremde Verse vor, während das Ensemble Modern einen schlüssigen und vielseitigen Klangteppich beitrug.
Erneut konnte der Kulturdezent sich eine kleine Spitze nicht verkneifen: Er müsse doch einmal herausfinden, sagte Felix Semmelroth (CDU), ob auch in anderen Städten dem Kulturamt der Vorwurf gemacht werde, man würde zu viel arbeiten – ein kleiner Seitenhieb in Richtung des Literaturhauschefs Hauke Hückstädt, der unlängst die dominante Rolle des Kulturamtes in Sachen Veranstaltungsorganisation moniert hatte.
Dabei war der Anlass von Semmelroths Rede sozusagen der Beweis dafür, dass die Institutionen in Frankfurt durchaus zu einer produktiven Zusammenarbeit fähig sind: Die Frankfurter Lyriktage sind zwar unter Federführung und Programmleitung von Literaturreferentin Sonja Vandenrath geplant worden; allerdings wurden auch die wichtigen Literaturveranstalter wie Literaturhaus, Romanfabrik und Hessisches Literaturforum in die Programmarbeit eingebunden. Man wolle zeigen, so Semmelroth, dass Lyrik „die Quintessenz von Literatur“, sei, weil sich in ihr „die Unerschöpflichkeit der Sprache“ so deutlich zeige wie sonst nirgendwo.
Die Eröffnung der Lyriktage im Frankfurter Dominikanerkloster jedenfalls war angetan, sämtliche Versprechen auf neue und ungewöhnliche Zugänge zu Gedichten einzulösen, so überraschend wie bezaubernd gestaltete sich der Auftakt: Der Lyriker Marcel Beyer und der Komponist Hermann Kretzschmar vom Ensemble Modern hatten eigens für den Abend ein Lesungskonzert erarbeitet, das gestern Premiere feierte.
Beyer, ein ausgezeichneter Vorleser im Übrigen, las Gedichte, sowohl eigene, überwiegend aus seinem im vergangenen Jahr erschienenen Band „Graphit“, aber auch Benn, Trakl und T.S. Eliot; das Ensemble Modern legte darunter, darüber, daneben einen immer wieder überraschend schlüssigen Klangteppich. Beides ergänzte sich glänzend; Text und Musik traten in einen Dialog und kommentierten sich gegenseitig. 75 Minuten dauerte das. Danach erhob man sich wie aus einem Traum. So kann das gehen. So kann das auch gerne weitergehen.
>> Das Lesungskonzert mit Marcel Beyer und dem Ensemble Modern wird am Freitag, den 12.6., im Kurhaus Wiesbaden noch einmal aufgeführt.
Dabei war der Anlass von Semmelroths Rede sozusagen der Beweis dafür, dass die Institutionen in Frankfurt durchaus zu einer produktiven Zusammenarbeit fähig sind: Die Frankfurter Lyriktage sind zwar unter Federführung und Programmleitung von Literaturreferentin Sonja Vandenrath geplant worden; allerdings wurden auch die wichtigen Literaturveranstalter wie Literaturhaus, Romanfabrik und Hessisches Literaturforum in die Programmarbeit eingebunden. Man wolle zeigen, so Semmelroth, dass Lyrik „die Quintessenz von Literatur“, sei, weil sich in ihr „die Unerschöpflichkeit der Sprache“ so deutlich zeige wie sonst nirgendwo.
Die Eröffnung der Lyriktage im Frankfurter Dominikanerkloster jedenfalls war angetan, sämtliche Versprechen auf neue und ungewöhnliche Zugänge zu Gedichten einzulösen, so überraschend wie bezaubernd gestaltete sich der Auftakt: Der Lyriker Marcel Beyer und der Komponist Hermann Kretzschmar vom Ensemble Modern hatten eigens für den Abend ein Lesungskonzert erarbeitet, das gestern Premiere feierte.
Beyer, ein ausgezeichneter Vorleser im Übrigen, las Gedichte, sowohl eigene, überwiegend aus seinem im vergangenen Jahr erschienenen Band „Graphit“, aber auch Benn, Trakl und T.S. Eliot; das Ensemble Modern legte darunter, darüber, daneben einen immer wieder überraschend schlüssigen Klangteppich. Beides ergänzte sich glänzend; Text und Musik traten in einen Dialog und kommentierten sich gegenseitig. 75 Minuten dauerte das. Danach erhob man sich wie aus einem Traum. So kann das gehen. So kann das auch gerne weitergehen.
>> Das Lesungskonzert mit Marcel Beyer und dem Ensemble Modern wird am Freitag, den 12.6., im Kurhaus Wiesbaden noch einmal aufgeführt.
11. Juni 2015, 10.55 Uhr
Christoph Schröder
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