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Raumerweiterungshalle, in der die Wanderausstellung präsentiert wird; hier in Leipzig 2023 © SFR Stefan Fischer
Erinnerungskultur
Wie entsteht ein Denkmal zur Friedlichen Revolution?
Eine Wanderausstellung begleitet die Entstehung eines Denkmales zur Friedlichen Revolution. Los geht es in Frankfurt vor der Deutschen Nationalbibliothek.
In Leipzig entsteht ab 2025 ein nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal, um die Erinnerung an die Friedliche Revolution vom Herbst 1989 in Gegenwart und Zukunft lebendig zu halten. Die Stiftung Friedliche Revolution betreut den Entwicklungsprozess rund um das künftige Denkmal. Im Herbst 2023 hat sie dazu die Wanderausstellung „Das Denkmal ist…“ entwickelt. Elf internationale Künstlerinnen und Künstler thematisieren in der Ausstellung anhand von filmischen Arbeiten Aspekte von Erinnerungskultur und Denkmalsprozessen. Zur Premiere im September und Oktober 2023 kamen mehr als 4 000 Interessierte.
Mit dieser Resonanz im Rücken geht die Ausstellung nun auf Reisen in die westlichen Bundesländer. Zwischen Mai und September 2024 macht sie Station in Frankfurt am Main, Karlsruhe, Nürnberg, Hannover und Bonn. Jeweils rund drei Wochen lang wird sie in diesen Städten darüber informieren, wie der Denkmals-Prozess sich bis heute entwickelt hat. Ein umfangreiches und dialogorientiertes Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung um Führungen, Diskussionsrunden, Lesungen, Workshops und Performances.
Beginn in Frankfurt vor der Deutschen Nationalbibliothek
Vom 3. Mai bis zum 1. Juni lädt die Leipziger Wanderausstellung in Frankfurt am Main vor der Deutschen Nationalbibliothek ein zur künstlerischen Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur und Denkmalsprozessen in Deutschland und Osteuropa. Die Ausstellung präsentiert sich in einem außergewöhnlichen Ambiente, nämlich in einer historischen Raumerweiterungshalle (REH), einer mobilen Architektur aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts – zugleich Blickfang und Begegnungsort.
Die Ausstellung findet als Beitrag zur Woche der Meinungsfreiheit (2. bis 10. Mai) des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Nationalbibliothek und der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte statt. Sie versteht sich in diesem Kontext auch als Anlaufpunkt für Debatten um demokratische Werte und ihre Bewahrung, gerade auch vor dem Hintergrund des Superwahljahres 2024.
Denkmal zur Friedlichen Revolution soll nicht Leipzig-exklusiv sein, sondern national
Gesine Oltmanns, Vorstand der Stiftung Friedliche Revolution, hebt hervor: „Mit der Ausstellung und dem geplanten Denkmal schauen wir bewusst über den Leipziger Tellerrand hinaus. Denn das geplante Denkmal ist kein Leipziger Denkmal, sondern als Erinnerungsort deutscher Demokratiegeschichte von nationaler Bedeutung. Schließlich ist ein zentrales Resultat der Friedlichen Revolution das wiedervereinte Deutschland. Dabei ist es sehr wichtig, die Friedliche Revolution als europäische Revolution, insbesondere verbunden mit den Freiheitsbewegungen dieser Zeit in Mittel- und Osteuropa, zu verdeutlichen.“
Mit der „Westreise“ wolle man auch aktuelle Impulse setzen und zeigen, dass aus der Friedlichen Revolution der Auftrag gewachsen ist, die Demokratie gemeinsam zu gestalten und zu beschützen. Was in Zeiten von Populismus und anwachsender Demokratiefeindlichkeit umso wichtiger sei.
Info
In Leipzig entsteht ab 2025 auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz ein nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal, um die Erinnerung an die Friedliche Revolution vom Herbst 1989 in Gegenwart und Zukunft lebendig zu halten. Politische Basis dafür ist der Beschluss des Deutschen Bundestages, stellvertretend für ganz Ostdeutschland auch in Leipzig ein nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal zu errichten. Der Leipziger Stadtrat hat daraufhin im Oktober 2017 die Stiftung Friedliche Revolution mit einem Entwicklungsprozess für das Denkmal beauftragt. Der internationale künstlerische Wettbewerb startete im März 2024, der Bau des Siegerentwurfs ist ab Oktober 2025 geplant.
Weitere Infos finden Sie hier.
Mit dieser Resonanz im Rücken geht die Ausstellung nun auf Reisen in die westlichen Bundesländer. Zwischen Mai und September 2024 macht sie Station in Frankfurt am Main, Karlsruhe, Nürnberg, Hannover und Bonn. Jeweils rund drei Wochen lang wird sie in diesen Städten darüber informieren, wie der Denkmals-Prozess sich bis heute entwickelt hat. Ein umfangreiches und dialogorientiertes Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung um Führungen, Diskussionsrunden, Lesungen, Workshops und Performances.
Vom 3. Mai bis zum 1. Juni lädt die Leipziger Wanderausstellung in Frankfurt am Main vor der Deutschen Nationalbibliothek ein zur künstlerischen Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur und Denkmalsprozessen in Deutschland und Osteuropa. Die Ausstellung präsentiert sich in einem außergewöhnlichen Ambiente, nämlich in einer historischen Raumerweiterungshalle (REH), einer mobilen Architektur aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts – zugleich Blickfang und Begegnungsort.
Die Ausstellung findet als Beitrag zur Woche der Meinungsfreiheit (2. bis 10. Mai) des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Nationalbibliothek und der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte statt. Sie versteht sich in diesem Kontext auch als Anlaufpunkt für Debatten um demokratische Werte und ihre Bewahrung, gerade auch vor dem Hintergrund des Superwahljahres 2024.
Gesine Oltmanns, Vorstand der Stiftung Friedliche Revolution, hebt hervor: „Mit der Ausstellung und dem geplanten Denkmal schauen wir bewusst über den Leipziger Tellerrand hinaus. Denn das geplante Denkmal ist kein Leipziger Denkmal, sondern als Erinnerungsort deutscher Demokratiegeschichte von nationaler Bedeutung. Schließlich ist ein zentrales Resultat der Friedlichen Revolution das wiedervereinte Deutschland. Dabei ist es sehr wichtig, die Friedliche Revolution als europäische Revolution, insbesondere verbunden mit den Freiheitsbewegungen dieser Zeit in Mittel- und Osteuropa, zu verdeutlichen.“
Mit der „Westreise“ wolle man auch aktuelle Impulse setzen und zeigen, dass aus der Friedlichen Revolution der Auftrag gewachsen ist, die Demokratie gemeinsam zu gestalten und zu beschützen. Was in Zeiten von Populismus und anwachsender Demokratiefeindlichkeit umso wichtiger sei.
In Leipzig entsteht ab 2025 auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz ein nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal, um die Erinnerung an die Friedliche Revolution vom Herbst 1989 in Gegenwart und Zukunft lebendig zu halten. Politische Basis dafür ist der Beschluss des Deutschen Bundestages, stellvertretend für ganz Ostdeutschland auch in Leipzig ein nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal zu errichten. Der Leipziger Stadtrat hat daraufhin im Oktober 2017 die Stiftung Friedliche Revolution mit einem Entwicklungsprozess für das Denkmal beauftragt. Der internationale künstlerische Wettbewerb startete im März 2024, der Bau des Siegerentwurfs ist ab Oktober 2025 geplant.
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29. April 2024, 10.00 Uhr
Jasmin Schülke
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. Mehr von Jasmin
Schülke >>
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