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„El Barrio“ im Metzlerpark
Einem Lebensgefühl Ausdruck verleihen
Eine Welt der Geschmäcker, der musikalischen Entdeckungsreisen und des menschlichen Dialogs – dafür steht das dreitägige Festival „El Barrio de Europa“, das am Wochenende rund um das Museum Angewandte Kunst stattfindet. Ein Gespräch mit John Steinmark, einem der Initiatoren.
JOURNAL FRANKFURT: Kein Museumsuferfest, aber ein „El Barrio“ – das letzte August-Wochenende in Frankfurt ist gerettet. Das Programm wurde ja mit heißer Nadel gestrickt. Wann haben Sie sich entschieden, das Projekt trotz Pandemie anzugehen und wie ließ es sich fürs Team realisieren?
John Steinmark: Nachdem wir 2020 aussetzen mussten, wollten wir „El Barrio“ in diesem Jahr unbedingt wieder stattfinden lassen. Als sich Anfang des Jahres angebahnt hat, dass Open Air-Veranstaltungen im Sommer möglich sein könnten, haben wir als Team gemeinsam mit dem Museum Angewandte Kunst beschlossen, das anzugehen. Bis wir aber Planungssicherheit in Form einer Förderung durch die Initiative Musik hatten, hat es noch einige Monate gedauert. Danach musste alles ziemlich schnell gehen.
Wie sehr kommt Ihnen das Gelände in Hinblick auf Hygienebedingungen etc. entgegen und wie werden Sie das organisatorisch bewältigen?
Wir können den kleinen Metzlerpark abschließen und damit sicherstellen, dass alle, die auf das Festivalgelände kommen, entweder geimpft, genesen oder aktuell getestet sind. Auf dem Gelände gibt es dann ein klares Hygienekonzept, das es allen Gästen ermöglicht, das Festivaltreiben entspannt zu genießen.
Viele aktuelle Open Air-Reihen setzen ihre Schwerpunkte auf regionale, auch mal nationale Acts. Sie aber setzen auf Internationalität. Wie wichtig war Ihnen das und wie risikoreich ist das bei sich ständig ändernden Reisebedingungen?
Das stimmt, neben Bands aus der Region und aus Deutschland haben wir auch einige internationale Acts gebucht. Da in jedem Barrio immer vielfältige kulturelle Einflüsse zusammenfließen, war es uns wichtig, da eine gute Mischung zu haben. Die sich stetig ändernden Reiseeinschränkungen bleiben ein Restrisiko, aber im Moment sieht alles gut aus. Selbst Liraz wird aus Tel Aviv zu uns reisen dürfen.
Sie haben im Pressetext angedeutet, dass ein solches Event gerade in Zeiten drastischer Veränderungen besonders wichtig ist. Was für eine Botschaft transportiert „El Barrio de Europa“?
Mit dem Festival wollen wir einem Lebensgefühl Ausdruck verleihen, das kulturelle Vielfalt nicht als Problem, sondern als Quell großen Reichtums begreift. Wenn wir den verschiedenen menschlichen Ansätzen, die es auf der Welt und destilliert hier in Frankfurt gibt, mit Anerkennung und Interesse begegnen, können wir zusammen eine Gesellschaft aufbauen, die viel schöner und intelligenter ist als jede Monokultur.
Mit dem „El Barrio de Europa“ wollen wir ein Zeichen für eine Form des Zusammenlebens setzen, in der die Kultur in ihrer ganzen globalen Vielfalt im Zentrum steht. Dabei dürfen wir auch die vielen Herausforderungen nicht außer Acht lassen, mit denen wir als Menschheit derzeit zu kämpfen haben. Deshalb wird es neben musikalischen und gastronomischen Angeboten im El Barrio auch den Raum geben, Problemstellungen zu diskutieren, die uns alle betreffen – wie ganz aktuell die schreckliche Situation in Afghanistan und ihre Folgen.
John Steinmark: Nachdem wir 2020 aussetzen mussten, wollten wir „El Barrio“ in diesem Jahr unbedingt wieder stattfinden lassen. Als sich Anfang des Jahres angebahnt hat, dass Open Air-Veranstaltungen im Sommer möglich sein könnten, haben wir als Team gemeinsam mit dem Museum Angewandte Kunst beschlossen, das anzugehen. Bis wir aber Planungssicherheit in Form einer Förderung durch die Initiative Musik hatten, hat es noch einige Monate gedauert. Danach musste alles ziemlich schnell gehen.
Wie sehr kommt Ihnen das Gelände in Hinblick auf Hygienebedingungen etc. entgegen und wie werden Sie das organisatorisch bewältigen?
Wir können den kleinen Metzlerpark abschließen und damit sicherstellen, dass alle, die auf das Festivalgelände kommen, entweder geimpft, genesen oder aktuell getestet sind. Auf dem Gelände gibt es dann ein klares Hygienekonzept, das es allen Gästen ermöglicht, das Festivaltreiben entspannt zu genießen.
Viele aktuelle Open Air-Reihen setzen ihre Schwerpunkte auf regionale, auch mal nationale Acts. Sie aber setzen auf Internationalität. Wie wichtig war Ihnen das und wie risikoreich ist das bei sich ständig ändernden Reisebedingungen?
Das stimmt, neben Bands aus der Region und aus Deutschland haben wir auch einige internationale Acts gebucht. Da in jedem Barrio immer vielfältige kulturelle Einflüsse zusammenfließen, war es uns wichtig, da eine gute Mischung zu haben. Die sich stetig ändernden Reiseeinschränkungen bleiben ein Restrisiko, aber im Moment sieht alles gut aus. Selbst Liraz wird aus Tel Aviv zu uns reisen dürfen.
Sie haben im Pressetext angedeutet, dass ein solches Event gerade in Zeiten drastischer Veränderungen besonders wichtig ist. Was für eine Botschaft transportiert „El Barrio de Europa“?
Mit dem Festival wollen wir einem Lebensgefühl Ausdruck verleihen, das kulturelle Vielfalt nicht als Problem, sondern als Quell großen Reichtums begreift. Wenn wir den verschiedenen menschlichen Ansätzen, die es auf der Welt und destilliert hier in Frankfurt gibt, mit Anerkennung und Interesse begegnen, können wir zusammen eine Gesellschaft aufbauen, die viel schöner und intelligenter ist als jede Monokultur.
Mit dem „El Barrio de Europa“ wollen wir ein Zeichen für eine Form des Zusammenlebens setzen, in der die Kultur in ihrer ganzen globalen Vielfalt im Zentrum steht. Dabei dürfen wir auch die vielen Herausforderungen nicht außer Acht lassen, mit denen wir als Menschheit derzeit zu kämpfen haben. Deshalb wird es neben musikalischen und gastronomischen Angeboten im El Barrio auch den Raum geben, Problemstellungen zu diskutieren, die uns alle betreffen – wie ganz aktuell die schreckliche Situation in Afghanistan und ihre Folgen.
Web: elbarrio.eu/info
27. August 2021, 11.30 Uhr
Detlef Kinsler
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Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
Kinsler >>
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