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Dorothé Gebhart verabschiedet
Zum Weltkulturerbe erklärt
Am 29.12.1988 wurde das Künstlerhaus Mousonturm eröffnet, seit 1.12.1989 arbeitete Dorothé Gebhart in der ehemaligen Seifen- und Parfumfabrik im Frankfurter Ostend. Ende letzter Woche ging die Leiterin des Betriebsbüros in Ruhestand.
Zwischendurch musste sie sich doch mal verwundert die Augen reiben. Ging es da, bei all dem was es an Lob und Würdigung in den Reden gab, tatsächlich um sie? Viele Freunde und Kollegen waren gekommen, um mit Dorothé Gebhart an ihrer alten Wirkungsstätte auf ihre neuen Aufgaben anzustoßen – im Ruhestand. Und natürlich ließ es sich Matthias Pees (rechts im Bild), der aktuelle Intendant des Hauses, nicht nehmen, mit einer launigen Rede auf den Abend einzustimmen. Ursprünglich als Mitarbeiterin in der Disposition sowie für die Betreuung des Sozialbereiches im Künstlerhaus Mousonturm eingestellt, wurde Gebhart bald Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros. Vor allem der „Summer In The City“ mit den Jazz- und Weltmusikreihen, die eine gleich in mehreren Museen (erst im Historischen Museum, dann im Liebieghaus, zuletzt im Garten des Museums Angewandte Kunst), die andere im Palmengarten, wäre ohne ihr Organisationstalent und ihre Betreuung der Künstler undenkbar gewesen. Zuletzt gelang ihr noch die Implementierung des „Lokals im Mousonturm“ als eine dritte Bühne im Haus für wunderbar charmante, intime Konzerte.
„Die Idee des Künstler-Hauses, als das ,sich in den Dienst von Kunst und Künstlern zu stellen’, hast Du mit den KollegInnen geprägt und getragen und dabei mitgewirkt, eine Kultur des ,Möglichmachens’ zu etablieren“, erinnerte Pees. „Das war zur Aufbauzeit des Turms ein revolutionärer Geist, in einer Zeit, als in deutschen Kulturbetrieb ,das geht nicht’ noch zu den gebräuchlichen Standardantworten gehörte. Denn Du warst und bist und bleibst durchsetzungsstark.“ Für ihn sei sie „der erste Anker im Haus und auch in der Stadt“ gewesen als er zum Team stieß, führte Pees weiter aus. Die Seele des Hauses, die das Bild des Mousonturms stark geprägt hat, auch und gerade gegenüber den vielen KünstlerInnen und ZuschauerInnen. Bei aller Wehmut fehlte in Pees’ Rede auch nicht eine gewisse feine Ironie. Natürlich wollte Gebhart für eine geregelte Übergabe sorgen und – mehr noch – auch Ideen für eine Umstrukturierung anbieten. „Da Du Dir natürlich eh nicht vorstellen konntest, dass wir nach Deinem Weggang jemanden Neuen wie Dich finden würden (und ich mir übrigens auch nicht), hast Du Dich sehr dafür interessiert, wie es nach Dir anders weitergehen könnte.“ Über die Möglichkeit, dass im Haus automatisch alles zusammenbrechen würde, wurden gemeinsam Witze gemacht. „Auch das war eine große Freude und Bereicherung in den vergangenen Wochen und Monaten“, so Pees. So ganz aus der Welt sein wird Gebhart bei aller Freude über mehr Freizeit und Freiheit sicher nicht sein. „An Deinem offiziell letzten Arbeitstag Ende Januar hast Du mich noch gewarnt, ja nicht vor Ablauf von mindestens einer Zweijahresfrist jemals zu Dir zu sagen: Was willst Du denn schon wieder hier?“, übergab Pees das Wort an seinen Vorvorgänger Dieter Buroch (im Bild links neben Dorothé Gebhart mit seinem ehemaligen Technischen Direktor, Karl Krause).
Hemdsärmelig wie gewohnt, redete Buroch, bis Dezember 2011 23 Jahre lang Leiter des M’Turm, frei von der Leber weg und hatte sofort alle Lacher auf seiner Seite. Er sei gekommen, um „Dorothé zum Weltkulturerbe zu erklären“ lobte er Gebhart als „echte Geheimwaffe“. Für ein eigens umgetextetes „Happy Birthday“ (mit Pees als Vorsänger und den Gästen als Chor) hatte man handverlesene Jazzsolisten als Begleiter eingeladen: Gitarrist Martin Lejeune und Saxofonist Christof Lauer. Als DJ legt danach Pedo Knopp auf. Unter den vielen Gästen wurden u.a. Chansonnier und Entertainer Jo van Nelsen, Kabarettistin Cornelia Niemann, Irmgard Tennagels (Kulturamt der Stadt Frankfurt), Daniella Baumeister (Hessischer Rundfunk), Karin Wittstock (Palmengarten), Petra Klaus (Indian Vibes, radio x), Annette Gloser (Kuratorin), Heinz Sauer (Jazzmusiker), Isabel Franke (Künstlerin), Christian Augustin (Gastronom, Ex-Jazzkeller, Mousonturm) und Martina Birkelbach (Ex-Brotfabrik, langjährige Mitarbeiterin des Mousonturms) gesichtet.
„Die Idee des Künstler-Hauses, als das ,sich in den Dienst von Kunst und Künstlern zu stellen’, hast Du mit den KollegInnen geprägt und getragen und dabei mitgewirkt, eine Kultur des ,Möglichmachens’ zu etablieren“, erinnerte Pees. „Das war zur Aufbauzeit des Turms ein revolutionärer Geist, in einer Zeit, als in deutschen Kulturbetrieb ,das geht nicht’ noch zu den gebräuchlichen Standardantworten gehörte. Denn Du warst und bist und bleibst durchsetzungsstark.“ Für ihn sei sie „der erste Anker im Haus und auch in der Stadt“ gewesen als er zum Team stieß, führte Pees weiter aus. Die Seele des Hauses, die das Bild des Mousonturms stark geprägt hat, auch und gerade gegenüber den vielen KünstlerInnen und ZuschauerInnen. Bei aller Wehmut fehlte in Pees’ Rede auch nicht eine gewisse feine Ironie. Natürlich wollte Gebhart für eine geregelte Übergabe sorgen und – mehr noch – auch Ideen für eine Umstrukturierung anbieten. „Da Du Dir natürlich eh nicht vorstellen konntest, dass wir nach Deinem Weggang jemanden Neuen wie Dich finden würden (und ich mir übrigens auch nicht), hast Du Dich sehr dafür interessiert, wie es nach Dir anders weitergehen könnte.“ Über die Möglichkeit, dass im Haus automatisch alles zusammenbrechen würde, wurden gemeinsam Witze gemacht. „Auch das war eine große Freude und Bereicherung in den vergangenen Wochen und Monaten“, so Pees. So ganz aus der Welt sein wird Gebhart bei aller Freude über mehr Freizeit und Freiheit sicher nicht sein. „An Deinem offiziell letzten Arbeitstag Ende Januar hast Du mich noch gewarnt, ja nicht vor Ablauf von mindestens einer Zweijahresfrist jemals zu Dir zu sagen: Was willst Du denn schon wieder hier?“, übergab Pees das Wort an seinen Vorvorgänger Dieter Buroch (im Bild links neben Dorothé Gebhart mit seinem ehemaligen Technischen Direktor, Karl Krause).
Hemdsärmelig wie gewohnt, redete Buroch, bis Dezember 2011 23 Jahre lang Leiter des M’Turm, frei von der Leber weg und hatte sofort alle Lacher auf seiner Seite. Er sei gekommen, um „Dorothé zum Weltkulturerbe zu erklären“ lobte er Gebhart als „echte Geheimwaffe“. Für ein eigens umgetextetes „Happy Birthday“ (mit Pees als Vorsänger und den Gästen als Chor) hatte man handverlesene Jazzsolisten als Begleiter eingeladen: Gitarrist Martin Lejeune und Saxofonist Christof Lauer. Als DJ legt danach Pedo Knopp auf. Unter den vielen Gästen wurden u.a. Chansonnier und Entertainer Jo van Nelsen, Kabarettistin Cornelia Niemann, Irmgard Tennagels (Kulturamt der Stadt Frankfurt), Daniella Baumeister (Hessischer Rundfunk), Karin Wittstock (Palmengarten), Petra Klaus (Indian Vibes, radio x), Annette Gloser (Kuratorin), Heinz Sauer (Jazzmusiker), Isabel Franke (Künstlerin), Christian Augustin (Gastronom, Ex-Jazzkeller, Mousonturm) und Martina Birkelbach (Ex-Brotfabrik, langjährige Mitarbeiterin des Mousonturms) gesichtet.
20. März 2017, 10.27 Uhr
Detlef Kinsler
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