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Die Weiterbildung für Lehrer hat begonnen
Islam-Unterricht an Frankfurter Schulen
Am Campus Bockenheim versammelten sich die zukünftigen islamischen Religionslehrer zu einer Auftaktveranstaltung. Für die zweijährige Weiterbildung arbeiten das Land Hessen und Islam-Verbände eng zusammen.
Als Gastgeber begrüßten der Hessische Kultusminister Alexander Lorz, CDU, (Foto) und die Präsidentin der Goethe-Uni Birgitta Wolff am gestrigen Donnerstag zukünftige islamische Religionslehrer im ehemaligen Senatssaal des Campus Bockenheim. Unter den Gästen befanden sich auch Vertreter muslimischer Verbände. Denn hier fand die Auftaktveranstaltung des ersten Weiterbildungskurses für islamischen Religionsunterricht statt. In einem zweijährigen Kurs werden die Lehrkräfte ausgebildet, um an Haupt- und Realschulen in der Sekundarstufe I das neue Fach zu unterrichten. Bisher konnten sich Interessenten nur an der Justus-Liebig-Universität in Gießen als islamische Grundschullehrer ausbilden lassen.
Der Lehrplan, der an der Goethe-Universität vermittelt wird, wurde unter anderem von Harry Harun Behr ausgearbeitet. Er lehrt islamische Religionslehre an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg. Neben Behr waren die Islam-Verbände Ahmadiyya Muslim Jamaat und der hessische DITIB Landesverband vertreten. Unter den knapp 20 zukünftigen muslimischen Lehrern waren Konvertierte und gebürtige Muslime sowie Frauen mit und ohne Kopftuch. Einer von ihnen war Abedelhakim El Asraoui. Der gebürtige Marokkaner wuchs in Frankfurt auf und habe sich mehr oder weniger gezwungen gefühlt, Lehrer zu werden, „Ich habe eine persönliche Verantwortung gespürt, weil es einfach noch nicht genug muslimische Lehrer gibt. Wenn ich das nicht mache, gibt es nur eine Handvoll anderer Personen.“
Es sei wichtig, Schülern eine Alternative zum Internet und den Imanen zu geben, um etwas über den Islam zu lernen, findet El Asraoui. Auf die Frage was er von dem neuen Unterrichtsfach erwarte, antwortete er: „ Die Schüler sollen fähig sein, darüber nachzudenken was sie eigentlich wollen und das möglicherweise mit Hilfe des Korans. Sie sollen den Koran als Anregung verstehen.“
Der Vorsitzende des DITIB Landesverband Hessen Salih Özkan meinte, in den turbulenten Zeiten sei es gut, wenn Schüler in der Schule etwas über den Koran und Islam lernen. Auch die übrigen Anwesenden waren der festen Überzeugung, dass der islamische Religionsunterricht genau so normal sei, wie Ethik oder der katholische- und evangelische Religionsunterricht. Muslimische Kinder hätten genau wie christliche Kinder im pubertären Alter öfters Glaubensfragen, so die Redner. Oft gebe es aber Hemmungen, die in der Familie oder mit dem Imam zu besprechen - und dann sei das Internet oft die Alternative. Genau dort lauern dann Internetprediger wie die Salafisten Pierre Vogel oder Sven Lau. Der Schulunterricht könne eine Radikalisierung nicht verhindern, aber er könne helfen, sie zu vermindern, meint der zum Islam übergetretene Ausbilder Behr.
In welchem Umfang Frankfurter Schulen künftig islamischen Religionsunterricht anbieten werden, hängt von der Nachfrage ab.
Der Lehrplan, der an der Goethe-Universität vermittelt wird, wurde unter anderem von Harry Harun Behr ausgearbeitet. Er lehrt islamische Religionslehre an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg. Neben Behr waren die Islam-Verbände Ahmadiyya Muslim Jamaat und der hessische DITIB Landesverband vertreten. Unter den knapp 20 zukünftigen muslimischen Lehrern waren Konvertierte und gebürtige Muslime sowie Frauen mit und ohne Kopftuch. Einer von ihnen war Abedelhakim El Asraoui. Der gebürtige Marokkaner wuchs in Frankfurt auf und habe sich mehr oder weniger gezwungen gefühlt, Lehrer zu werden, „Ich habe eine persönliche Verantwortung gespürt, weil es einfach noch nicht genug muslimische Lehrer gibt. Wenn ich das nicht mache, gibt es nur eine Handvoll anderer Personen.“
Es sei wichtig, Schülern eine Alternative zum Internet und den Imanen zu geben, um etwas über den Islam zu lernen, findet El Asraoui. Auf die Frage was er von dem neuen Unterrichtsfach erwarte, antwortete er: „ Die Schüler sollen fähig sein, darüber nachzudenken was sie eigentlich wollen und das möglicherweise mit Hilfe des Korans. Sie sollen den Koran als Anregung verstehen.“
Der Vorsitzende des DITIB Landesverband Hessen Salih Özkan meinte, in den turbulenten Zeiten sei es gut, wenn Schüler in der Schule etwas über den Koran und Islam lernen. Auch die übrigen Anwesenden waren der festen Überzeugung, dass der islamische Religionsunterricht genau so normal sei, wie Ethik oder der katholische- und evangelische Religionsunterricht. Muslimische Kinder hätten genau wie christliche Kinder im pubertären Alter öfters Glaubensfragen, so die Redner. Oft gebe es aber Hemmungen, die in der Familie oder mit dem Imam zu besprechen - und dann sei das Internet oft die Alternative. Genau dort lauern dann Internetprediger wie die Salafisten Pierre Vogel oder Sven Lau. Der Schulunterricht könne eine Radikalisierung nicht verhindern, aber er könne helfen, sie zu vermindern, meint der zum Islam übergetretene Ausbilder Behr.
In welchem Umfang Frankfurter Schulen künftig islamischen Religionsunterricht anbieten werden, hängt von der Nachfrage ab.
15. April 2016, 11.36 Uhr
Ruben Gerczikow
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