Erinnern Sie sich an diese Seinfeld-Folge, in der Elaine glaubt, die Bedienungen in ihrem Lieblingscafé seien nur wegen ihren großen Brüsten eingestellt worden und am Ende stellt sich heraus, dass sie aus einer genetisch eben genauso vorgeprägten Familie stammen?
Jerry: I haven't seen four women like this together outside of a Russ Meyer film. (the waitress finally came with the coffee) Elaine: (to the waitress) Hi. Excuse me. Who does all the hiring waitresses here? Waitress: He does. (pointing to the manager, Mr. Visaki) In fact we're looking for another girl if you know anyone. (she walks away) Elaine: You know what? That's discriminatory. That is unfair. Why should these women have all the advantages? It's not enough they get all the attention from men, they have to get all the waitress jobs, too? Jerry: Hey that's life. Good-looking men have the same advantages. You don't see any handsome homeless.
Bei der Burger-Kette Hooters ist es so ähnlich. In Sachsenhausen finden jedenfalls etliche Menschen die Idee nicht so behagend, dass Hooters dort ein Lokal eröffnen will. Es formiert sich Widerstand. Umso erfreulicher, dass uns gerade folgende Presseinformation der Jungen Liberalen erreicht:
JuLis begrüßen das neue Hooters-Restaurant in Sachsenhausen
Die Jungen Liberalen Frankfurt äußern sich zur angekündigten Eröffnung des neuen Hooters-Restaurants wie folgt: „Wir freuen uns sehr, eine so erfolgreiche und weltbekannte Kette nun auch im Frankfurter Ausgehviertel begrüßen zu dürfen“, so der Vorsitzende der JuLis, Tobias Fila. Sowohl wirtschaftlich als auch touristisch sei von der Systemgastronomiekette ein Zugewinn für das ganze Viertel zu erwarten. Nachdem nun schon Filialen in Berlin, Düsseldorf, Karlsruhe, Neunkirchen und Bochum eröffnet wurden, sei es höchste Zeit, dass auch Frankfurt ein eigenes Hooters-Restaurant bekomme. „Wir versprechen uns von Hooters mehr Abwechslung und eine Belebung des Geschäfts im ganzen Apfelweinviertel“, erklärt Fila.
Blamabel sei dagegen das Auftreten des Ortsbeirats fünf: CDU, Grüne und SPD sprachen sich lautstark gegen das neue Unternehmen aus. Offensichtlich fühlen sich die selbsternannten Sittenwächter des Ortsbeirats von der Vorstellung bauchfreier Kellnerinnen in Cheerleader-Kostümen derart bedroht, dass sie versuchen mit negativer Meinungsmache ein investorenfeindliches Klima zuschaffen: „Es ist regelrecht peinlich und einfach daneben, ein völlig harmloses Unternehmen zu attackieren. Eine „Hexenjagd“ auf eine angesehene Restaurantkette zu eröffnen ist überspitzt, diskriminierend und dem Selbstverständnis Frankfurts als offene Weltstadt nicht würdig“, urteilt Fila und empfiehlt allen denjenigen die Angst davor haben eine „Hooters-Bedienung“ zu Gesicht zu bekommen, beim Vorbeilaufen die Augen zu schließen oder sicherheitshalber am besten gleich die Straßenseite zu wechseln.
PS: Da Hooters in Sachsenhausen noch nicht existiert, zeigen wir oben eine Bedienung aus einem Lokal der Kette in Huntsville, Alabama. (SQL Samson/flickr/by-cc). Sie heißt Kim.