Ende Januar sollte eigentlich Schluss sein in der ehemaligen Diamantenbörse. Doch jetzt führt im Februar das Schauspiel Frankfurt ein Jelinek-Stück dort auf - und der Baubeginn des MA verzögert sich leicht.
Nils Bremer /
Bei der Pressevorstellung seines Projekts in der Stephanstraße war es nur eine Idee: dass das Schauspiel Frankfurt die Räume der ehemaligen Diamantenbörse für die Aufführung eines Stückes nutzen könnte. "Wenn das klappt, müssen wir den Baubeginn um vier Wochen verschieben", sagte Investor Ardi Goldman. Um hinzuzufügen: "Das ist natürlich verrückt, aber für Verrücktheiten war ich schon immer zu haben." Nun ist es unter Dach und Fach: vom 15. Februar an wird unter der Regie von Philipp Preuss das Stück "Die Kontrakte des Kaufmanns" aufgeführt - unter anderem mit der Schauspielerin Constanze Becker (Foto). Nach zwei Wochen ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Im Werk geht es um die Finanz- und Wirtschaftskrise - nun werde es, wie das Schauspiel mitteilt, erstmals an einem authentischen Ort gezeigt: "Zum Inbegriff für fatale Spekulationen wurde die 1974 eröffnete Diamantenbörse, da sich das groß angelegte Projekt schnell als Millionenverlust erwies." Ardi Goldman will mit der einstigen Börse aber Geld verdienen: nach der Kernsanierung, die vom Gebäude wenig mehr als sein Skelett übriglässt, sollen an dieser zentralen Stelle unter dem Namen MA in der City großzügige Wohnungen und eine Ladengalerie entstehen.