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Deutsches Architekturmuseum
Ausstellung zeigt Formen und Utensilien des Protests
Von Hambacher Forst bis Hongkong: Das Architekturmuseum präsentiert eine Ausstellung mit Barrikaden, Camps und Sekundenkleber als gebauten Widerstand.
Selbstgebaute Schutzschilde aus Holzbrettern, Barrikaden aus Müllcontainer und Rollkoffer, Sicherheitsbrillen, Masken und vor allem Regenschirme. Immer und überall Regenschirme. Mit dieser improvisierten Ausstattung uniformierten sich die Protestierenden der Hongkonger Massenproteste 2019/2020. Sie bot ihnen unmittelbaren Schutz vor dem massiven Tränengas- und Wassereinsatz der Sicherheitskräfte und zugleich Zuordnung zu Gleichgesinnten.
Sei wie Wasser, fluide, aber in entscheidenden Momenten immer wieder zusammenströmend
Auf feste Orte im Stadtraum verzichteten die Aktivisten im Gegensatz zu früheren Protesten jetzt bewusst – „Be Water“ lautete die Lösung, sei wie Wasser, fluide, aber in entscheidenden Momenten immer wieder zusammenströmend. „Protest / Architektur“ im Deutschen Architekturmuseum widmet sich in diesem Herbst mit Fotografien, Archivmaterial und Artefakten der räumlichen Erscheinungsform solcher Demonstrationen und Proteste. Nicht alle sind, siehe das Beispiel der Anti Extradition Bill Protests in Hongkong, gebaute Architekturen im engen Sinne. Einige aber doch. So die Besetzung des Hambacher Forsts oder das „Dorf 1004“ der Anti-Atomkraft-Proteste Republik Freies Wendland, die bald zwischenzeitlich regelrechte Wohnstätten wurden; mit jeweils von den Demonstrierenden selbst improvisierten Bauten.
Auch die Aktionen der „Letzten Generation“ haben einen Platz in der Ausstellung
Und auch die jüngsten Aktionen der „Letzten Generation“, die sich selbst mittels Sekundenkleber als Barrikaden und Störfaktoren in den öffentlichen und semi-öffentlichen Raum einbringen, haben einen Platz in der Ausstellung. Zeitgeschichtlich brisant wird der Blick über den bekannten Raum hinaus: nach Hongkong, beispielsweise, zu den Protestcamps auf dem Tahrir-Platz von Kairo, die den Arabischen Frühling einläuteten. Oder auf den Majdan in die ukrainische Hauptstadt, wo seinerzeit die Orange Revolution ihren Anfang nahm.
PROTEST / ARCHITEKTUR, Ausstellungen Museen, Ffm: Deutsches Architekturmuseum, Henschelstr. 18, 16.9.–12.1.2024, Di/Do/Fr 12-18, Mi 12-19, Sa/So 11-18 Uhr, Eintritt: 5 €.
Auf feste Orte im Stadtraum verzichteten die Aktivisten im Gegensatz zu früheren Protesten jetzt bewusst – „Be Water“ lautete die Lösung, sei wie Wasser, fluide, aber in entscheidenden Momenten immer wieder zusammenströmend. „Protest / Architektur“ im Deutschen Architekturmuseum widmet sich in diesem Herbst mit Fotografien, Archivmaterial und Artefakten der räumlichen Erscheinungsform solcher Demonstrationen und Proteste. Nicht alle sind, siehe das Beispiel der Anti Extradition Bill Protests in Hongkong, gebaute Architekturen im engen Sinne. Einige aber doch. So die Besetzung des Hambacher Forsts oder das „Dorf 1004“ der Anti-Atomkraft-Proteste Republik Freies Wendland, die bald zwischenzeitlich regelrechte Wohnstätten wurden; mit jeweils von den Demonstrierenden selbst improvisierten Bauten.
Und auch die jüngsten Aktionen der „Letzten Generation“, die sich selbst mittels Sekundenkleber als Barrikaden und Störfaktoren in den öffentlichen und semi-öffentlichen Raum einbringen, haben einen Platz in der Ausstellung. Zeitgeschichtlich brisant wird der Blick über den bekannten Raum hinaus: nach Hongkong, beispielsweise, zu den Protestcamps auf dem Tahrir-Platz von Kairo, die den Arabischen Frühling einläuteten. Oder auf den Majdan in die ukrainische Hauptstadt, wo seinerzeit die Orange Revolution ihren Anfang nahm.
PROTEST / ARCHITEKTUR, Ausstellungen Museen, Ffm: Deutsches Architekturmuseum, Henschelstr. 18, 16.9.–12.1.2024, Di/Do/Fr 12-18, Mi 12-19, Sa/So 11-18 Uhr, Eintritt: 5 €.
11. September 2023, 11.11 Uhr
Katharina J. Cichosch
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