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Deutscher Kunsthistorikertag in Mainz

Der Wert der Kunst

Welchen Wert hat Kunst in der heutigen Zeit – finanziell, gesellschaftlich und politisch? Fragen wie diese werden vom 24. bis 28. März auf dem 33. Deutschen Kunsthistorikertag von zahlreichen Fachleuten diskutiert.
Wenn ein Gemälde für 300 Millionen Dollar versteigert wird, hält auch die nicht-kunstaffine Öffentlichkeit den Atem an. Die Schlagzeilen um neue Rekordsummen häufen sich, nie zuvor schossen die Preise für Kunst derart in die Höhe. Doch was bedeuten solche Marktentwicklungen für Kulturinstitutionen? „Bei diesen Preisen muss man festhalten, dass das Museum da nicht mithalten kann. Wir haben aber auch schon vor 15 Jahren nicht mehr mithalten können“, sagt Max Hollein, Direktor von Städel Museum, Liebieghaus und Schirn Kunsthalle und einer der Teilnehmer des Deutschen Kunsthistorikertages, der vom 24. bis 28. März in Mainz stattfindet. „Bei dem verkauften Werk von Gauguin für 300 Millionen Dollar fällt uns allen die Kinnlade herunter, die Realität ist aber, dass wir schon bei 25 Millionen nicht mehr dabei waren.“ (Lesen Sie hier das komplette Interview)

Große mediale Aufmerksamkeit zog in den vergangenen Monaten auch der Fall Gurlitt auf sich. Von seinem Vater, einem NS-Kunsthändler, erbte Cornelius Gurlitt eine rund 1.500 Werke umfassende Kunstsammlung, darunter Bilder von Chagall, Picasso und Beckmann. Nicht nur kam der Verdacht der Steuerhinterziehung auf, auch lag die Vermutung nahe, dass es sich bei einem Großteil der Arbeiten um Raubkunst handle. Die Nachforschungen in diesem Fall sind noch immer nicht abgeschlossen.

Beispiele wie diese zeigen, dass sich die Debatte um Kunst und ihren Wert längst nicht mehr nur auf einer rein finanziellen Ebene bewegt, sondern gesellschaftlich und politisch diskutiert werden muss. Insgesamt vier Tage werden sich renommierte Fachleute aus Deutschland, Schweiz, Österreich, Luxemburg, Frankreich, Norwegen und Israel diesen Fragen stellen und sich in zahlreichen Veranstaltungen mit der Zukunft von Museen, den Fortschritten der Provenienzforschung, zunehmender Digitalisierung und vielen weiteren Themen auseinandersetzen.

Teilnehmer sind dabei neben Max Hollein unter anderem Kia Vahland, Kunstredakteurin der Süddeutschen Zeitung, Thomas D. Trummer, Leiter der Kunsthalle Mainz, Stefan Kraus, Direktor des Kolumba-Kunstmuseums Köln und Gregor Wedekind, Leiter des Instituts für Kunstgeschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und Frankfurtern bekannt als Kurator der Géricault-Ausstellung, die im Herbst 2013 in der Schirn Kunsthalle zu sehen war.

Ausgerichtet wird der diesjährige Kunsthistorikertag von der Universität Mainz. Einige engagierte Studierende und Mitarbeiter des kunsthistorischen Instituts haben bereits im Vorfeld einen umfangreichen Blog angelegt, der interessante Impulse zu aktuellen kulturellen Themen bietet. Weitere Informationen zum Programm gibt es online.
 
Fotogalerie:
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20. März 2015, 15.18 Uhr
Ronja Merkel
 
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. – Mehr von Ronja Merkel >>
 
 
 
 
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