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Daniel Cohn-Bendits Film über Brasilien
Zwischen Fußball und Politik
Während der Fußball-WM tourte Dany Cohn-Bendit (Grüne) durch Brasilien und drehte dort einen Film. Dabei suchte er nach der einstigen Verbindung von Fußball und Politik. Der Film läuft bei Arte.
Sport. Er ist enger mit der Politik verknüpft, also wohl in irgendeinem anderen Land der Welt. Maßgeblich ist das auf den Fußballclub „Corinthians São Paulo“ zurückzuführen. Die Mitglieder, allen voran Kapitän Sócrates, riefen die Demokratiebewegung „Democracia Corinthiana“ ins Leben. Die setzte sich für Direktwahlen im Land ein. Politiker Dany Cohn-Bendit (Grüne) traf Sócrates bereits 1984 persönlich und sprach mit ihm über den Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit.
Als bekannt wurde, dass die Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilen stattfinden wird, beschloss der Politiker, dem Land einen erneuten Besuch abzustatten. Er wollte einen Roadmovie drehen und herauszufinden, wie viel von Sócrates' Einsatz in Brasilien noch spürbar ist. Geplant war, dass der Fußballer und Freiheitskämpfer ihn auf seiner Reise begleitet. Leider verstarb dieser im Jahr 2011.
So machte sich Cohn-Bendit ohne seinen alten Freund auf. 7000 Kilometer in sieben Wochen standen auf dem Plan – und das alles in einem Bulli, Baujahr 1968. Er besuchte nicht die großen Stadien, sondern versuchte einen Blick hinter den Glamour der FIFA zu werfen. „Der Film ist der Gegenschnitt zur Weltmeisterschaft“, sagt Cohn-Bendit. Gleich zu Beginn traf er tatsächlich auf politischen Widerstand auf dem Fußballfeld – der wurde jedoch zensiert und so außerhalb Brasiliens kaum wahrgenommen: Vor Beginn des ersten Spiels ließen drei Kinder weiße Tauben fliegen – ein weißer, ein schwarze sowie ein Indio-Junge vom Stamm der Guarani. Der hisste ohne Zustimmung der Veranstalter ein Banner, auf dem er die Markierung des Gebietes seines Stammes forderte. Cohn-Bendit besuchte den Jungen. Auch mit einem ehemaligen Guerillakämpfer sowie Sócrates' jüngeren Bruder Raí traf er sich.
Halbfinale und Finale sah sich Cohn-Bendit in São Paulo an. „Ich habe eine Nacht voller Tränen erlebt“, erzählt er über das Spiel gegen Deutschland. Das Fazit des Politikers lautet schließlich: „Den Traum von ’84 habe ich vergeblich gesucht. Aber vielleicht ist einfach kein Platz mehr für große Utopien“. Ausgestrahlt wird der 80-minütige Streifen mit dem Titel „Futebol e vida“ auf Arte. Außerdem wird er auf dem Lichter Filmfest gezeigt, das vom 17. bis 22. März stattfindet. „Und Anfang April bin ich zu einem Filmfestival in São Paulo eingeladen“, erzählt Cohn-Bendit.
>> Futebol e vida – Ein Roadmovie mit Daniel Cohn-Bendit,
in der Mediathek von Arte
Als bekannt wurde, dass die Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilen stattfinden wird, beschloss der Politiker, dem Land einen erneuten Besuch abzustatten. Er wollte einen Roadmovie drehen und herauszufinden, wie viel von Sócrates' Einsatz in Brasilien noch spürbar ist. Geplant war, dass der Fußballer und Freiheitskämpfer ihn auf seiner Reise begleitet. Leider verstarb dieser im Jahr 2011.
So machte sich Cohn-Bendit ohne seinen alten Freund auf. 7000 Kilometer in sieben Wochen standen auf dem Plan – und das alles in einem Bulli, Baujahr 1968. Er besuchte nicht die großen Stadien, sondern versuchte einen Blick hinter den Glamour der FIFA zu werfen. „Der Film ist der Gegenschnitt zur Weltmeisterschaft“, sagt Cohn-Bendit. Gleich zu Beginn traf er tatsächlich auf politischen Widerstand auf dem Fußballfeld – der wurde jedoch zensiert und so außerhalb Brasiliens kaum wahrgenommen: Vor Beginn des ersten Spiels ließen drei Kinder weiße Tauben fliegen – ein weißer, ein schwarze sowie ein Indio-Junge vom Stamm der Guarani. Der hisste ohne Zustimmung der Veranstalter ein Banner, auf dem er die Markierung des Gebietes seines Stammes forderte. Cohn-Bendit besuchte den Jungen. Auch mit einem ehemaligen Guerillakämpfer sowie Sócrates' jüngeren Bruder Raí traf er sich.
Halbfinale und Finale sah sich Cohn-Bendit in São Paulo an. „Ich habe eine Nacht voller Tränen erlebt“, erzählt er über das Spiel gegen Deutschland. Das Fazit des Politikers lautet schließlich: „Den Traum von ’84 habe ich vergeblich gesucht. Aber vielleicht ist einfach kein Platz mehr für große Utopien“. Ausgestrahlt wird der 80-minütige Streifen mit dem Titel „Futebol e vida“ auf Arte. Außerdem wird er auf dem Lichter Filmfest gezeigt, das vom 17. bis 22. März stattfindet. „Und Anfang April bin ich zu einem Filmfestival in São Paulo eingeladen“, erzählt Cohn-Bendit.
>> Futebol e vida – Ein Roadmovie mit Daniel Cohn-Bendit,
in der Mediathek von Arte
10. März 2015, 14.37 Uhr
Christina Weber
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